Monatliche Kriminalstatistik des BM.I - August 2007  

erstellt am
12. 09. 07

 Platter: Kriminalitätsanfall ist weiter rückläufig
"Es geht keineswegs darum, Jugendliche zu kriminalisieren"
Wien (bmi) -
Wie bereits in den Vormonaten prognostiziert, verringert sich der Kriminalitätsanfall in Österreich weiter. Es ist zwar noch eine Steigerung von 3,1 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres zu verzeichnen, jedoch sind die angezeigten Straftaten gegenüber dem Vormonat wieder um 0,8 Prozentpunkte gesunken. Gegenüber dem Jänner 2007 beträgt der Rückgang 7,7 Prozentpunkte.

Im Zeitraum Jänner bis August 2007 wurden in Österreich 397.733 Straftaten angezeigt, das sind um 11.955 Straftaten mehr als im Jahr zuvor. Mehr als die Hälfte dieses Anstiegs, konkret 6.108 Fälle, sind auf Sachbeschädigungen zurückzuführen. Der überwiegende Teil davon wiederum auf Vandalismusakte.

Vandalismusdelikte werden häufig von Kindern- und Jugendlichen begangen. Darauf wurde auch in den letzten Strategiegesprächen, die das Bundeskriminalamt gemeinsam mit den Sicherheitsverantwortlichen der Länder führte, eingegangen. Verstärkte Präventionsarbeit ist eine der getroffenen Maßnahmen. Die Ausbildung von Jugendpräventionsbeamtinnen und –beamte wurde forciert, sodass nunmehr bundesweit 270 speziell ausgebildete Beamte zur Verfügung stehen, die Vorträge halten, Aufklärungsarbeit auf unterschiedlichen Ebenen betreiben und aktiv auf Jugendliche zugehen.

"Es geht keineswegs darum, Jugendliche zu kriminalisieren" sagt Innenminister Günther Platter in diesem Zusammenhang. "Vielmehr müssen wir durch präventive Maßnahmen auf die aktuellen Zahlen reagieren. Wir werden Jugendliche über mögliche Folgen von unüberlegten Handlungen aufklären, aber auch Eltern, Lehrkörper, Bürgermeister und andere Verantwortungsträger mit ins Boot holen. Wir wollen Bewusstseinsbildung betreiben um klar zu stellen, dass die zu Grunde liegende Problematik ein gesellschaftliches Problem darstellt, zu dessen Verbesserung alle gemeinsam beitragen müssen. Ein wesentlicher Impuls in diese Richtung wird von 1. bis 8. Oktober unter dem Motto "Jugend-OK" gesetzt. Österreichweit wird es durch konzentrierten Einsatz von den speziell geschulten Jugendpräventionsbeamtinnen und -beamte sowie Führungskräften in jedem Bezirk verschiedene Präventionsaktivitäten geben", so Platter.

 

 Findeis: Kriminalitätsstatistik weist erneuten Anstieg der Straftaten aus
Zahl der angezeigten Fälle in NÖ um 6,4 % gestiegen
St. Pölten (spi) - "In Niederösterreich ist die Zahl der angezeigten Fälle von Jänner bis August 2007 um 6,4 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Damit wurden in diesem Zeitrum um 3.449 Delikte mehr zur Anzeige gebracht", weist der Sicherheitssprecher der SPNÖ, LAbg. Hermann Findeis, auf das erneute Ansteigen der Kriminalität hin. Die absolute Zahl der geklärten Fälle stagnierte, die Aufklärungsrate ist gemessen an den angezeigten Fällen sogar prozentuell gesunken. "Die PolizistInnen leisten jeden Tag hervorragende Arbeit und sind mit vollem Engagement im Einsatz. Aber so lange sie nicht die dringend benötigte Personalaufstockung und die notwendigen Verbesserungen bei der Ausrüstung erhalten, haben sie kaum Chancen der steigenden Kriminalität Herr zu werden. Sie sind ganz einfach an der Grenze der Belastbarkeit angelangt", so Findeis weiter.

Österreichweit stieg die Zahl der Delikte um fast 12.000, mehr als die Hälfte davon machen Sachbeschädigungen und Vandalismusakte aus. "Um derartige Dinge zu verhindern, wird es notwendig sein, dass wieder mehr PolizistInnen auf den Straßen unterwegs sind. Derzeit ist das aber durch den massiven Personalmangel und die starke Belastung der BeamtInnen durch Verwaltungsaufgaben und dergleichen nicht möglich", so Findeis abschließend.

 

 Zwerschitz: Für Platter gibt es wohl nur mehr Jugendkriminalität
Grüne sehen Fortsetzung von Zahlenspielerei bei Kriminalstatistik
Wien (grüne) - "Es kann wohl nicht sein, dass Kriminalität in Österreich nur mehr unter dem Titel Jugendkriminalität diskutiert wird", erklärte die Jugendsprecherin der Grünen, Barbara Zwerschitz zu den jüngsten Aussagen von Innenminister Platter zur Kriminalstatistik. "Statt sich mit einer Verbesserung der Aufklärungsraten zu befassen, kümmert sich Platter um Nebenschauplätze und erklärt Anzeigen zu Kriminalfällen. Kein Wunder, sonst müsste er sich mit seinen Versäumnissen beschäftigen." Die Frage sei nur, für welches Negativklischee Jugendliche in Zukunft noch bei der ÖVP herhalten müssen, so Zwerschitz. "Die ÖVP fährt hier eine offene Kampagne gegen Jugendliche."

"Im übrigen ist es kein Wunder, dass die Anzahl an Vandalismusakten steigt", erklärt Zwerschitz. "Zum einen wird heute viel schneller und öfter angezeigt und zum anderen haben die Kinder und Jugendlichen immer weniger Platz und Möglichkeiten. Da die Regierung außer Lippenbekenntnissen nichts für Jugendliche übrig hat, hat sich deren Situation in den letzten Jahren kaum verbessert. "Immer mehr Jugendliche befinden sich an der Armutsgrenze, der Druck auf dem Arbeitsmarkt wird laufend größer. Kurz: an Jugendliche werden laufend höhere Ansprüche gestellt." Die ÖVP wird die Rechnung der jungen Menschen in Österreich in jedem Fall bei den nächsten Wahlen serviert bekommen, denn eine Politik der Bevormundung und Diffamierung werden sie sicher nicht hinnehmen, so Zwerschitz.

 

Kickl: Sind die Grünen etwa schon aus dem Dornröschenschlaf erwacht?
FPÖ ist einzige ernstzunehmende Oppositionspartei, die die Sorgen der Menschen beim Namen nennt
Wien (fpd) - "Man darf gespannt sein, welche bunte Themenpalette die Grünen heute und morgen für ihr weitgehend desinteressiertes Publikum vorbereiten", erklärte FPÖ- Generalsekretär NAbg. Herbert Kickl zur zweitägigen Klubklausur der Grünen in Wien. Wenn die Grünen nun stärker in die Offensive gehen wollten, dann müsse man sich zu Recht fragen, ob das Team rund um Alexander Van der Bellen und Eva Glawischnig die bisherigen acht katastrophalen Monate der SPÖ-ÖVP-Verliererkoalition nicht doch verschlafen habe. Kickl weiter: "Offenbar haben die Grünen als Partei bereits die Lethargie ihres Bundessprechers weitgehend verinnerlicht." Nicht zuletzt die desaströse ORF-Zuseherquote beim Sommergespräch mit Van der Bellen habe bewiesen, dass die Grünen mit ihrer Politik höchstens als Einschlafhilfe punkten könnten.

Egal ob bei den Themen Arbeitsmarkt und Arbeitslosigkeit, Lehrstellen, atypisch Beschäftigte, Zuwanderung, Kriminalität, Islamismus, Pflege oder Pensionen - die FPÖ sei die einzige ernstzunehmende Oppositionspartei, die dieser Regierung im Weg sei. Die Grünen dagegen würden sich in ihrem eigenwilligen Biotop nur Feigenblattthemen widmen, die berechtigten Sorgen und Probleme der österreichischen Bevölkerung gingen bei Van der Bellen und Co. völlig unter. "Generell kann man zusammenfassen: Während andere Problemlösungsstrategien diskutieren, suchen die Grünen immer nach Ausreden, warum es ein Problem - Stichwort etwa Massenzuwanderung und Integration - im Grunde doch gar nicht gibt", so der abschließende Kommentar des freiheitlichen Generalsekretärs.
 

Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament
vertretenen Parteien – sofern vorhanden! Die Redaktion

 
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