AWO-Marktsondierungsreise nach Detroit, ins Mekka der US-Automobilindustrie  

erstellt am
12. 09. 07

Im Außenhandel mit den USA verdient Österreich jeden vierten US-Dollar im Kfz-Sektor – Präsenz in Nordamerika für Kfz-Zulieferer immer wichtiger
Wien (awo) - „Mit den globalen Produktionsverlagerungen des Kfz-Sektors müssen sich auch österreichische Unternehmen künftig entsprechend weltweit aufstellen“, sagt der österreichische Handelsdelegierte in Chicago Franz Rößler anlässlich der bevorstehenden Marktsondierungsreise der Außenwirtschaft Österreich vom 30. Sep. bis 5. Okt. 2007 nach Detroit. Bei der Reise in das Zentrum der US-Automobilindustrie werden die Teilnehmer mit wichtigen Entscheidungsträgern des Sektors zusammentreffen und aus dem Erfahrungsaustausch mit Industriekollegen profitieren.

Derzeit bereiten sich einige österreichische Unternehmen auf die Errichtung neuer Produktionsstätten oder Repräsentanzen in den USA vor, da deren Kunden Produktionen in die USA verlagern. Rößler: „Wegen der nicht ausgelasteten Kapazitäten in Nordamerika und des schwache Dollars geht der Trend wieder eher in Richtung Produktion auf der anderen Seite des Atlantiks. Die großen nordamerikanischen Hersteller verlangen weiters von ihren Zulieferanten, die nur in Europa und Asien tätig sind, zumindest eine Präsenz in Nordamerika, um schneller und flexibler für ihre weltweiten Produktionen agieren zu können.“ Die Bedeutung von Kooperationen mit Unternehmen in Nordamerika zeigt sich auch dadurch, dass Österreich jeden vierten US-Dollar im Außenhandel mit den USA im Kfz-Bereich verdient.

Österreich hat mit den USA im Kfz-Sektor einen großen Außenhandelsbilanzüberschuss. Die österreichischen Kfz-Lieferungen in die USA machten im Vorjahr rund 1,4 Mrd. Euro aus. Demgegenüber standen US-Lieferungen im wert von 611 Mio. Euro. Berücksichtigt man auch noch die österreichischen Lieferungen von Anlagen und Nicht-Kfz-Teilen an die US-Kraftfahrtindustrie, wird die Bedeutung und Verflechtung österreichischer Unternehmen mit ihren Kollegen auf der anderen Seite des Atlantiks sichtbar. Rößler: „Dabei sind nicht nur Großbetriebe wie Magna Steyr mit der Chrysler- und BMW-Produktion in Graz oder die General Motors Motorenfertigung in Wien in diesem Sektor sehr engagiert. Viele mittlere und auch kleinere Unternehmen konnten durch Zulieferungen in Österreich wertvolle Erfahrungen sammeln und sich in Folge auch in Nordamerika etablieren.“

Der Großraum um Detroit in den USA ist nach wie vor das wichtigste Entscheidungszentrum der weltweiten Automobilindustrie. Der Sektor ist zwar längst schon global und die Produktion vielfach in andere Teile Nordamerikas bzw. nach Asien verlagert. Kontakte mit Einkaufsleitern und Branchenexperten in der Region Detroit sind für erfolgreiche österreichische Kfz-Unternehmen jedoch weiterhin unumgänglich.
 
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