Bartenstein: Österreich ist Musterbeispiel für erfolgreiche Standortpolitik  

erstellt am
12. 09. 07

Medienprojekt "Wirtschaftsstandort Österreich"
Wien (bmwa) - "Der Standort Österreich ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie wirtschaftliche Stärke, Wohlstand und ein wirksames Sozialsystem unter den Bedingungen des globalen Wettbewerbs realisiert werden können, nämlich mit dem Zusammenwirkten von exzellenten Unternehmen, hochqualifizierten Arbeitskräften und optimalen Rahmenbedingungen", betonte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein am Abend des 10.09. bei der Präsentation des Medienprojekts "Wirtschaftsstandort Österreich" im Wiener Kunsthistorischen Museum.

Dank dieser Faktoren sei es gelungen, so der Minister weiter, dass Österreichs Wirtschaft seit 15 Jahren schneller wachse als die deutsche und seit fünf Jahren schneller als jene des Euro-Raumes. Das Ergebnis sei ein hoher Lebensstandard, mit einem BIP pro Kopf, das jenes der Schweiz übertreffe, einer niedrigen Armutsrate und einer hohen Beschäftigungsquote (Österreich liegt mit 70,2 % jetzt schon über dem von der EU für 2010 angepeilten Ziel von 70 %). "Auch die OECD zählt Österreich zu einem Top-Performer unter ihren Mitgliedsländern", betonte Bartenstein.

In weiterer Folge verwies der Minister auf die Produktivitätssteigerung, die zusammen mit einer moderaten Lohnpolitik seit 2000 zu einem Rückgang der Lohnstückkosten um jährlich rund zwei Prozent geführt habe, während sie im Euro-Raum um ein Prozent pro Jahr angestiegen seien. Das habe die Konkurrenzfähigkeit Österreichs auf den internationalen Märkten enorm verbessert, so dass heute die Exportwirtschaft Wachstumstreiber Nummer eins sei und jeder zweite Arbeitsplatz durch die Exportwirtschaft gesichert werde. Als Folge davon gebe es seit 2004 einen Leistungsbilanzüberschuss, der 2006 das Rekordausmaß von 8,2 Milliarden Euro bzw. 3,2% des BIP erreicht hat - für Bartenstein eine gute Grundlage, um das Ziel eines ausgeglichenen Haushalts über einen Konjunkturzyklus hinweg zu erreichen.

Nicht nur der Anstieg der Exportquote von 37,9% im Jahr 1996 auf knapp 60 % im Vorjahr beweise die Beschleunigung des Internationalisierungsprozesses Österreichs, setzte Bartenstein fort. Ein ebenso deutliches Zeichen sei die Entwicklung der aktiven Direktinvestitionsbestände (Investitionen österreichischer Unternehmen im Ausland) in Prozent des BIP von 5,7% auf 23% im selben Zeitraum. Auch in absoluten Zahlen nehme Österreich in einigen Ländern Südosteuropas den ersten Platz als Investor ein, betonte der Minister. Auf der anderen Seite sei der unverminderte Zustrom an passiven Direktinvestitionen (Investitionen ausländischer Unternehmen in Österreich) in den letzten Jahren - die Quote stieg seit 1996 von 8,6% auf 23% - ein weiteres Indiz für die Standortattraktivität.

Diese, so Bartenstein, werde zu einem bedeutenden Anteil von der niedrigen Unternehmensbesteuerung (25%; effektive Steuerlast 22-23%) und der attraktiven Gruppenbesteuerung, einem in Europa einzigartigen Modell, getragen. Um diesen Vorteil zu sichern, müsse jedoch die mit 41,6 Prozent immer noch zu hohe Abgabenquote weiter gesenkt werden, letztendlich auf unter 40 Prozent. Um den Wettbewerb von morgen mit den besten Produkten und Dienstleistungen zu gewinnen, setze Österreich aber intensiv auf Forschung und Entwicklung, betonte der Minister: Seit 1998 hätten sich die F&E-Ausgaben verdoppelt, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 8,1%. entspreche. Mit zusätzlichen Mitteln im Ausmaß von 800 Mio. Euro bis zum Jahr 2010 sei Österreich auf dem besten Weg das Ziel einer 3-Prozent-Quote zu erreichen. 2007 werde jedenfalls mit einem Betrag von 6,83 Mrd. Euro eine F&E-Quote von 2,53% erreicht.

Zwtl.: „Gute Arbeit"

"Als Arbeitsminister freut es mich, dass der Wirtschaftsaufschwung auch zu einer Trendwende auf dem Arbeitsmarkt geführt hat und seit April 2006 die Zahl der Jobsuchenden wieder sinkt, so dass wir auf dem Weg zur Vollbeschäftigung sind", erklärte Bartenstein weiter. Österreich könne einen Beschäftigungsrekord melden und liege mit der Beschäftigungsquote von 70,2% an vierter Stelle in der EU, ebenso wie mit der Arbeitslosenquote von 4,3 % unter den besten Vier. Weiter zu verbessern ist laut Bartenstein die Beschäftigungsquote älterer Arbeitnehmer. In der Altersgruppe 55 bis 64 Jahre habe die Beschäftigungsquote von 2005 auf 2006 zwar von 31,8% auf 35,5% gesteigert werden können, damit liege Österreich aber immer noch weit unter den Werten der skandinavischen Länder und auch deutlich unter dem Durchschnitt der EU merkte Bartenstein an.

Für den Minister geht es jetzt darum, angesichts der Herausforderungen der globalisierten Wirtschaft das Erreichte zu sichern und die sozialen Standards zu wahren. Er setzt daher auf das Prinzip der "Flexicurity" - die Kombination von Flexibilität und sozialer Sicherheit. In diese Richtung seien dank des guten Zusammenwirkens der Sozialpartner eben erst mit der Arbeitszeitflexibilisierung und der Verlängerung der Ladenöffnungszeiten wichtige Schritte gesetzt worden, führte Bartenstein aus.

Der nächste Schritt liege in der sozialen Absicherung von freien Dienstnehmern und Selbstständigen durch eine Sozialversicherung für alle. Die freien Dienstnehmer sollten dabei in die Arbeitslosenversicherung und die "Abfertigung neu" einbezogen werden.

Ein weiteres Anliegen ist dem Minister der Ausbau der Mitarbeiterbeteiligungen, denn diese seien Motor für Wachstum und Arbeitsplatzsicherung und ein zukunftsorientiertes Instrument.
 
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