Jeo Zawinul ist gestorben  

erstellt am
11. 09. 07



Bürgermeister Michael Häupl (re,) überreichte Joe Zawinul am 30. Juni 2002 den Ehrenring der Stadt Wien.
Jazz-Legende Joe Zawinul ist tot. Der in Wien Erdberg geborene Jazz-Pianist, Keyboarder, Komponist, Arrangeur und Bandleader ist im Alter von 75 Jahren im Wilhelminenspital gestorben. Ende der 50er Jahre hatte Zawinul seine Weltkarriere gestartet. Mit seinem Jazzlokal "Birdland" hatte er sich einen Lebenswunsch erfüllt und konnte so vom heimischen Publikum wesentlich öfter als früher erlebt werden.

   
Bundespräsident Dr. Heinz Fischer
Wien (hofburg) - Für jeden, der sich Jazz beschäftigt hat, war Joe Zawinul seit Jahrzehnten ein Begriff. Mit seinem Tod hat Österreich daher einen weltweit geschätzten und bekannten Musikbotschafter unseres Landes verloren, der großen Einfluss auf die Entwicklung des internationalen Jazz genommen hat und dem wir viele unvergessliche Musikdarbietungen verdanken.

Joe Zawinul hat mit den größten Interpreten des Jazz zusammengespielt und ist als echter Wiener mit seinen Kompositionen und mit seiner unverwechselbaren Art des Improvisierens ein Weltmusiker im wahrsten Sinn des Wortes gewesen.

Mit meinem Amtsvorgänger Bundespräsident Dr. Thomas Klestil war er seit Jugendtagen eng verbunden.

Joe Zawinul wird uns allen als Mensch und durch seine Musik unvergesslich bleiben.

 

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer
Wien (bpd) - "Joe Zawinul hat für Österreich das Tor zu einer Musikwelt geöffnet, die für die meisten seiner Generation noch mit vielen gesellschafts- und kulturpolitischen Vorurteilen belegt war. Sein einzigartiges Rhythmusgefühl und seine Kunst der musikalischen Improvisation haben ihn außerhalb der Norm und weit über den Durchschnitt gestellt. International anerkannt, wirkte er mit seinem musikalischen Schaffen nach Österreich zurück. Wo immer er auftrat, beeindruckte er durch sein Spiel. Alleine das hat ihm eine große Fangemeinde gesichert. Aber es war auch und vor allem seine unprätentiöse Art, mit seinen Zuhörern umzugehen, die ihn als Künstler und Menschen so sehr auszeichneten. Er war unbeeindruckt vom Establishment und ließ sich von Äußerlichkeiten nicht blenden. Sein Leben galt dem Jazz. Dieses Vermächtnis wird nicht zuletzt in seinem Wiener Lokal "Birdland" dauerhaft fortwirken," so Bundeskanzler Alfred Gusenbauer in einer ersten Reaktion auf das Ableben von Joe Zawinul.

 

Vizekanzler Wilhelm Molterer
Wien (övp-pd) - Betroffen und traurig zeigte sich Vizekanzler Finanzminister Wilhelm Molterer von der Nachricht über den Tod des Musikers Joe Zawinul. "Für Österreich ist das ein doppelter Verlust. Unser Land verliert einen Botschafter des Landes und der Musik", erinnert Molterer an die Verbundenheit des Jazz-Musikers zu seiner Heimat, die dieser trotz seiner internationalen Karriere stets aufrecht gehalten hat. "Sein Herz gehörte Wien, seine Seele dem Jazz. Er war eine Ausnahme als Mensch und als Musiker."

Bis zuletzt habe Zawinul mit der ihm eigenen Begeisterung, Raffinesse und Perfektion den Menschen den Jazz nähergebracht, so Molterer. "Die vielen unvergesslichen Erlebnisse mit Zawinul am Keyboard leben weiter", schloss der Vizekanzler, der vor allem den Angehörigen Joe Zawinuls seine herzliche Anteilnahme aussprach.

 

BM Claudia Schmied
Wien (bmwkk) - Betroffenen reagierte Bundesministerin Claudia Schmied auf den Tod von Joe Zawinul. "Nicht nur Österreich sondern die ganze Welt hat mit dem Tod von Joe Zawinul einen der führenden Jazzmusiker verloren. Er vermochte es, die kulturellen Unterschiede zu überbrücken und zeigte mit seinem Wirken, dass Musik jeglicher Stilrichtung ein universell menschliches Erbe ist. Seine Spuren in Österreich waren und sind nachhaltig bei der Etablierung einer modernen Musikszene. Diese wird auch nach seinem Tod in seinem Sinne nachwirken. Zawinul hat sich in unsere Herzen gespielt und dort wird er immer bleiben," so Schmied.

 

3. Nationalratspräsidentin Eva Glawischnig
Wien (grüne) - "Joe Zawinul war einer der größten Musikbotschafter Österreichs. Er hat der Welt ein anderes Musikantlitz unseres Landes gezeigt, fernab der gängigen Klischees. Zawinul hat mit den Legenden seines Genres gespielt und wurde am Ende selbst zu einer. Sein Einfluss auf den Jazz kann nicht hoch genug eingeschätzt werden", zeigt sich Eva Glawischnig, dritte Nationalratspräsidentin und stv. Bundessprecherin der Grünen, tief betroffen auf den Tod von Joe Zawinul.

 

Wiens Bürgermeister Michael Häupl
Wien (rk) - Der Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl drückte der Familie des Verstorbenen seine tief empfundene Anteilnahme aus. Mit Joe Zawinuls Tod verliere nicht nur seine Heimatstadt Wien, sondern die gesamte Welt eine außerordentliche Persönlichkeit und einen großartigen Künstler, der über Jahrzehnte die internationale Musikszene wie kaum ein anderer geprägt habe. Seine Sprache war stets die der Musik, mit der er alle Grenzen überwunden und die Herzen der Menschen erreicht habe, betonte Häupl.

 

Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny
Wien (rk) - "Die Welt verliert den bedeutendsten Europäer in der Geschichte des Jazz", erklärte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny in einer ersten Reaktion auf den Tod von Joe Zawinul. Der Weltmusiker mit Wiener Wurzeln war eine Ausnahmeerscheinung - künstlerisch wie menschlich: "Er schaffte den steilen Weg von Erdberg auf den Olymp des Jazz und blieb dabei seiner Heimatstadt eng verbunden. Er hat Generationen von Jazzmusikern geprägt, war Lehrmeister für die Jugend und Brückenbauer zwischen den Kulturen. Joe Zawinul wird weiterleben - durch seine Musik und durch die Menschen, die er durch sie prägte. Wien ist dankbar, dass der große Sohn und Musiker seine Geburtstadt ausgewählt hat, um hier mit dem Jazzclub 'Birdland' weiterzuwirken", schloss Mailath.
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