Gusenbauer: "Dornhelm ist eine Produktivitätsmaschine auf höchstem Niveau"  

erstellt am
11. 09. 07

Regisseur und Dokumentarfilmer Robert Dornhelm erhält Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
Wien (bpd) - Bundeskanzler Alfred Gusenbauer verlieh am 10.09. dem österreichischen Regisseur Robert Dornhelm das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. „Robert Dornhelm ist ein großartiger Regisseur und Dramatiker. Er ist eine wahre Produktivitätsmaschine auf höchstem Niveau“, sagte Gusenbauer in seiner Würdigung im Bundeskanzleramt. Er begrüßte ihn launig als „verlorenen Sohn“, als „Wanderer zwischen den Kontinenten und Staaten“, den Österreich nun „gnadenlos vereinnahmt“.

Der 1947 in Temeschwar, Rumänien, geborene Dornhelm emigrierte 1961 nach Österreich. Nach zweijährigem Studium an der Wiener Filmakademie arbeitete er als Dokumentarfilmer für den ORF. Mit seinem Film „Die Kinder der Theaterstraße“ erregte er 1977 erstmals internationale Aufmerksamkeit. Der Dokumentarfilm über Studenten der Kirov Ballettschule, erzählt von Grace Kelly, brachte ihm eine Oscar-Nominierung ein. Nach diesem Erfolg verlegte der österreichische Staatsbürger seinen Arbeits- und Lebensmittelpunkt nach Los Angeles. Es folgten eine Reihe international erfolgreicher Filme wie „She Dances Alone“, „Echo Park“ oder „Requiem für Dominik“. Bei letzterem Film über die revolutionäre Umbruchsphase in Rumänien schrieben die beiden österreichischen Autoren Michael Köhlmeier und Felix Mitterer das Drehbuch. In den letzten Jahren widmete Dornhelm sich zunehmend großen historischen Themen, wie in „Spartacus“ oder „Die zehn Gebote“. Im Jahr 2006 drehte Dornhelm in Wien und Umgebung den TV-Zweiteiler über Kronprinz Rudolf. Dafür erhielt er heuer die Goldene Romy als bester Regisseur des Jahres.

Der Bundeskanzler bedauerte, dass Österreich und Europa nicht im Stande seien, große Filmschaffende zu halten. Die engen Grenzen der nationalen Filmmärkte würden die Arbeit in Europa erschweren, „Fortschritte bei der Schaffung eines kulturellen Arbeits- und Kreativmarktes kann ich noch nicht feststellen“. Gusenbauer wies darauf hin, dass nur der naturwissenschaftliche brain-drain in die USA öffentlich diskutiert werde: „Faktum ist, dass wir jedes Jahr im selben Umfang die Besten aus der Kreativszene verlieren“. Umso mehr freute sich der Bundeskanzler, den „Wanderer zwischen den Welten“ ehren zu dürfen, noch dazu, da es sich um einen Künstler handelt „der das Leben nicht einfach hinnimmt, sondern sich für ein menschenwürdiges Leben einsetzt“.

„Und er ist einer, der nicht nur die Tragödien des realen Lebens zeigt, sondern auch die Menschen stets zu rühren vermag!“, ergänzte Jan Mojto, Freund und Produzent, der die Laudatio hielt. Dornhelm dankte mit den Worten: „Danke, ich bin gerührt.“
 
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