Aids: Mit Kunst gegen das Stigma  

erstellt am
24. 09. 07

Wien (aidshilfe) - Im Rahmen seiner Ausstellung "Plastic Dreams" verkaufte der Fotokünstler Roman Katoch sein Kunstwerk "Stigmata" zu Gunsten der Aids Hilfe Wien. Das Pharmaunternehmen Pfizer erwarb das Bild und unterstützt damit einmal mehr wichtige Projekte des Vereins, der HIV-infizierten Menschen ein umfassendes Angebot an Hilfeleistungen bereitstellt und unentwegt daran arbeitet, HIV/Aids in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen.

Roman Katoch ist ein Fotokünstler, dessen Werke jenseits des klassischen Fotostudio-Ambiente entstehen. Inspiriert durch Grafik und Film der 60er werden Menschen, Gegenstände und auch der 3-dimensionale Raum einer Momentaufnahme unterzogen und anschließend im Atelier verfremdet, gefiltert und auf das Wesentliche reduziert. "Mit dem Verkauf des Kunstwerks "Stigmata" aus meiner Ausstellung "Plastic Dreams" zu Gunsten der Aids Hilfe Wien will ich ein Zeichen für das Leben setzen", so Roman Katoch. Das Pharmaunternehmen Pfizer erwarb das Bild und unterstützt damit wichtige Projekte des Vereins. "Der Kampf gegen Aids ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir nehmen diese Herausforderung an - mit neuen Medikamenten und der Unterstützung von humanitären Initiativen wie der Aids Hilfe Wien", so Dkfm. Erika Ammer, verantwortlich für den Produktbereich HIV/Aids bei Pfizer Österreich über das Engagement des Unternehmens.

Die Aids Hilfe Wien stellt Menschen, die mit HIV/Aids leben ein Angebot an Hilfeleistungen bereit, das weit über die medizinische Versorgung hinausgeht. "Darüber hinaus bieten wir HIV-Antikörpertests anonym und kostenlos an und arbeiten seit Bestehen unseres Vereins daran, durch Information und Aufklärung die Zahl der Neuinfektionen zu vermindern sowie Vorurteile und Ängste in der Allgemeinbevölkerung abzubauen", so Elke Schlitz, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien. "Viele unserer Projekte können durch derartige Initiativen möglich gemacht werden."

Täglich 1-2 Neuinfektionen in Österreich
Nach Schätzungen der WHO leben weltweit rund 39,5 Millionen Menschen mit dem HI-Virus, Tendenz steigend. Allein in Österreich infizieren sich täglich ein bis zwei Menschen - das sind im Schnitt mehr als 400 Neuinfektionen pro Jahr. Über 40% der Neuinfizierten sind heterosexuell, was einmal mehr zeigt, dass Aids längst keine "Schwulenseuche" mehr ist. "Es gibt keine Risikogruppen sondern nur riskantes Sexualverhalten", bringt es Elke Schlitz auf den Punkt. "Jede und jeder, der ungeschützten Geschlechtsverkehr riskiert, kann sich anstecken." Dennoch werden HIV-Infizierte diskriminiert. "Aus Angst vor dieser Ausgrenzung sprechen viele nicht über ihre Infektion und Probleme. Dazu kommen gesundheitliche Probleme aufgrund der HIV-Infektion und finanzielle Sorgen."

Experten fordern einfacheren Zugang zu HIV-Tests
Aufklärung hat in unserem Land schon viel bewirkt. Österreich hat europaweit die höchste Pro-Kopf-Rate an HIV-Tests. Dennoch leben zu viele Menschen mit dem Virus, ohne es zu wissen: "Rund ein Drittel der Patienten ist zum Zeitpunkt der Diagnosestellung bereits in einem fortgeschrittenen Stadium und etwa bei 25% wird die HIV-Infektion überhaupt erst bei Auftreten einer Folgeerkrankung erkannt", so HIV-Experte Prim. Dr. Norbert Vetter vom Sozialmedizinischen Zentrum Baumgartner Höhe Otto Wagner Spital in Wien. Dadurch werden wichtige Chancen vergeben, denn in einem frühen Stadium sind noch ausreichend viele Abwehrzellen im Blut vorhanden, die den Körper vor Infektionen schützen. Vetter: "Die frühe Erkennung und eine wirksame Medikamentenkombination sind entscheidend für das weitere Schicksal der Patienten. Der Zugang zu den Tests, vor allem zu den Schnelltests die bisher nur für Notfälle zugelassen sind, muss erleichtert, verbessert und zur Routine gemacht werden."

Medizinischer Fortschritt brachte Leben und Lebensqualität
Vor rund 20 Jahren war die Diagnose HIV ein sicheres Todesurteil. Die Lebenserwartung mit dem Virus betrug im Schnitt ein Jahr. Aids ist zwar nach wie vor nicht heilbar, der medizinische Fortschritt hat aber erreicht, dass es gut behandelbar wurde. Durch die gleichzeitige Einnahme mehrerer Medikamente, die so genannte Kombinationstherapie HAART (Highly Active Antiretroviral Treatment), kann der Krankheitsverlauf deutlich verlangsamt werden. Vetter: "Diese Medikamente greifen in den Vermehrungszyklus der Aidserreger ein, indem sie das Virus in der Zelle bekämpfen." Diese Behandlung wird aufgrund von Nebenwirkungen, die häufig Therapieabbrüche und damit neuerliches Viruswachstum nach sich ziehen, allerdings erst bei einer deutlichen Schwächung des Immunsystems eingesetzt. Ein weiteres Problem in der HIV-Therapie ist die Mutationsfähigkeit der Viren und die Entwicklung von Resistenzen. "Die HIV-Forschung ist deshalb ständig gefordert, neue Substanzen und Therapieansätze zu finden", so Vetter.

Informationen: http://www.aids.at
 
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