Schabl: "Verbraucherbildung" als verpflichtendes Unterrichtsfach  

erstellt am
18. 09. 07

Die Verschuldung Jugendlicher steigt
St. Pölten (nlk) - Immer mehr Jugendliche würden in die Schuldenfalle tappen, so Landesrat Emil Schabl und Dr. Roswitha Mikusch von der NÖ Schuldnerberatung am 18.09. bei einer Pressekonferenz in St. Pölten. „Die Jugendlichen hängen sich oft schon in frühen Jahren einen wirtschaftlichen Mühlstein um den Hals, der sie im späteren Leben schwer belastet“, sagte Schabl. „In den letzten fünf Jahren hat sich die Anzahl der Klientinnen und Klienten unter 25 Jahren bei der NÖ Schuldnerberatung von 9 auf 15 Prozent erhöht“, gab Schabl zu bedenken. Die Durchschnittsverschuldung der unter 25-jährigen KlientInnen sei 2006 bei rund 25.000 Euro gelegen und 2007 auf ca. 30.000 Euro gestiegen. Die Ursachen, so Schabl: „Handy, Internet, Bürgschaften, Bankomatkarten, Fortgehen oder Kleidung belasten die Geldbörse der jungen Menschen.“ Das Konsumverhalten sei Hauptgrund für die Verschuldung, gefolgt von einer Verschlechterung des Einkommens, vor allem durch Arbeitslosigkeit.

„Die Erfahrung zeigt auch, dass junge Menschen zu wenig Bescheid über ihre Rechte und ihre Pflichten wissen. Unter dem Motto ‚Lernen für das Leben’ wäre daher ein verpflichtender Unterrichtsgegenstand ‚Verbraucherbildung’ in Schulen ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, meinte Schabl, der diesbezüglich schon mit Bundesministerin Claudia Schmied Kontakt aufgenommen hat.

Auch gebe es mittlerweile für fast alles Ratenzahlungen, machte Schabl aufmerksam. Die Schwelle, Schulden zu machen, sei gesunken, und zwar nicht nur bei Jugendlichen, sondern bei allen KonsumentInnen. Zudem seien im letzten Jahr bei einer Inflationsrate von etwa 2 Prozent die Lebensmittelpreise um rund 3,8 Prozent gestiegen, die Preise für Luxusgüter seien gefallen. Aber auch die Gläubigerseite ist gefordert: Die weitaus größten Gläubiger sind die Banken. Mikusch: „Über das Geld reden die Kinder viel zu wenig mit den Eltern und die Eltern viel zu wenig mit den Kindern.“
 
zurück