12% mehr Unfälle, Zahl der Getöteten um 17% gestiegen  

erstellt am
18. 09. 07

Straßenverkehrsunfälle im 1. Halbjahr 2007:
Wien (statistik austria) - Im ersten Halbjahr 2007 ereigneten sich auf Österreichs Straßen 19.102 Unfälle, bei denen 24.850 Personen verletzt und 324 getötet wurden. Berechnungen der Statistik Austria ergaben, dass damit gegenüber dem ersten Halbjahr 2006 um fast 2.100 mehr Straßenverkehrsunfälle (+12%) und rund 2.500 mehr Verletzte (+11%) verzeichnet wurden. Höhere Werte als im Berichtszeitraum gab es zuletzt im ersten Halbjahr 2003. Mit 324 Todesopfern wurde der Vergleichswert von 2006 um 47 oder 17% überschritten, jener von 2005 knapp unterschritten.

Ein Vergleich mit unseren Nachbarstaaten Deutschland und Schweiz zeigt, dass in Deutschland ebenfalls ein Anstieg der Zahl der Verkehrstoten für das erste Halbjahr 2007 gemeldet wurde (+8%), während die Schweiz einen Rückgang (-4%) verzeichnen konnte. Bezogen auf eine Million Einwohner forderte der Straßenverkehr im ersten Halbjahr 2007 in Österreich 39 Todesopfer, in Deutschland 30 und in der Schweiz 20.

Betrachtet man die Unfalldaten nach Bundesländern, ist das Burgenland das einzige Bundesland, in dem sich im Vergleich zum Vorjahr weniger Unfälle ereigneten (-8%). In Wien gab es einen geringen Anstieg (+1%), in Kärnten (+24%), Salzburg (+20%) und Niederösterreich (+18%) wurden hingegen die höchsten prozentuellen Zuwächse verzeichnet. Die bundesweite Zunahme um 47 Verkehrstote ergab sich vor allem durch die Ergebnisse in Niederösterreich (+21Tote), Oberösterreich (+15 Tote), in der Steiermark (+10 Tote) und im Burgenland (+6 Tote).

Beeinflusste ein strenger Winter die Vorjahresergebnisse positiv, zeigte der heurige, vergleichsweise milde Winter ebenfalls Auswirkungen auf die Verkehrsleistungen, insbesondere der einspurigen Fahrzeuge, und damit auch auf die Unfallzahlen. Bereits im ersten Quartal und im April 2007 ereigneten sich außergewöhnlich viele Unfälle mit einspurigen Kraftfahrzeugen (Mopeds und Motorrädern) sowie Fahrrädern.

Im ersten Halbjahr 2007 gab es mit einspurigen Kraftfahrzeugen um fast 1.400 oder 46% mehr Verletzte und um 22 oder 51% mehr Todesopfer. Die Zahl der Unfälle mit einspurigen Kraftfahrzeugen stieg insbesondere in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und der Steiermark.

Mit 53 tödlich verunglückten und 1.647 verletzten Bikern und Bikerinnen wurden um ein Drittel mehr verletzt und um zwei Drittel mehr getötet als ein Jahr davor. Unter den Opfern waren 45 Männer und 8 Frauen. Jeder 6. Verkehrstote im ersten Halbjahr 2007 war mit dem Motorrad verunglückt. Damit wurden die höchsten Werte der letzten sieben Jahre erreicht: Im ersten Halbjahr 2000 waren ebenfalls außergewöhnlich viele Motorradfahrer und –fahrerinnen verunglückt (1.667 Verletzte und 62 Getötete).

Da das Moped das Verkehrsmittel vor allem junger Menschen ist, ist es angesichts der gestiegenen Zahl der Unfälle mit einspurigen Kraftfahrzeugen nicht verwunderlich, dass auch die Unfallzahlen von 15- und 16-jährigen Mopedlenkern und -lenkerinnen im Berichtszeitraum mit +56% bzw. +61% hohe Zuwachsraten aufweisen.

Die Zahl der verletzten Radfahrerinnen und Radfahrer erhöhte sich um 853 (+43%) auf 2.814, jene der Getöteten (18) liegt im Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Im Gegensatz zu den hohen Zunahmen an verletzten und getöteten Personen, die mit einspurigen Fahrzeugen verunglückten, wurden bei Unfällen mit Personenkraftwagen kaum mehr Verletzte (14.458) verzeichnet als im Vorjahreszeitraum (+1%), die Zahl der Getöteten erhöhte sich allerdings um 12% auf 181.

1.258 Alkoholunfälle, bei denen 1.797 Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer verletzt wurden, bedeuten in beiden Fällen Zunahmen (jeweils +16% mehr Unfälle und Verletzte) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit 22 Getöteten bei Alkoholunfällen weist die Statistik sieben Todesopfer (+47%) mehr als im 1. Halbjahr 2006 auf. Somit sind auch die jeweiligen Anteile am Gesamtunfallgeschehen leicht gestiegen.

Im 1. Halbjahr 2007 kam es zu 1.676 Straßenverkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt waren, um 13% mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. 1.812 Kinder bis zum 14. Lebensjahr wurden im Straßenverkehr verletzt, das sind im Vergleich zur Vorjahresperiode um 214 oder 13% mehr. Fünf Kinder wurden bei Unfällen getötet; im 1. Halbjahr 2006 waren es sechs.
 
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