Baxter will Impfstoff-Produktion in Krems 2008 starten  

erstellt am
25. 09. 07

Krems (nöwpd) - "Wir denken keineswegs daran, den Standort Krems aufzugeben. Im Gegenteil: Wir fühlen uns dazu verpflichtet, die Grippe-Impfstoffproduktion möglichst bald zu realisieren", formuliert Baxter-Unternehmenssprecher Markus Reinhard betont gelassen und zuversichtlich gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst die Absicht des US-amerikanischen Arzneimittelherstellers, an diesem niederösterreichischen Produktionsort festzuhalten.

Zur Erinnerung: Baxter wollte in Krems mehr als 200 Millionen Euro in eine neue Impfstoff-Produktionsstätte investieren, im Mai 2002 erfolgte der Spatenstich. Errichtet wurde jedoch lediglich ein Rohbau. Von den 300 Mitarbeitern, die den neuen Grippeimpfstoff "InfluJect" in einer Produktionsmenge von 28 Millionen Dosen jährlich erzeugen sollten, keine Spur.

"Wir konnten mit diesem Impfstoff am Markt nicht konkurrenzieren. Es gab in den ersten beiden Studien Probleme mit medizinisch unerwünschten Nebenwirkungen", erklärt Reinhard das Debakel. Nun sei man aber zuversichtlich, dass die dritte Studie die Erwartungen erfüllen werde. "Wenn das der Fall ist, können wir im ersten oder zweiten Quartal kommenden Jahres mit der Herstellung unseres Grippeimpfstoffes in Krems beginnen", hofft der Unternehmenssprecher.

In der Zwischenzeit investiert und expandiert Baxter in sein Biomedizinisches Forschungszentrum in Orth an der Donau. "Wir beschäftigen heute rund 600 Mitarbeiter. Etwa 350 hochqualifizierte Fachkräfte tüfteln an der Forschung und Entwicklung von neuen lebensrettenden und lebenserhaltenden Arzneimitteln", berichtet Baxter-Vorstand Noel Barrett. Etwa 180 Mitarbeiter sind mit der Erzeugung des erfolgreichen Zeckenimpfstoffes FSME beschäftigt.

Orth ist einer der größten und wichtigsten Forschungsstandorte von Baxter weltweit. So wurden in den letzten Jahren rund 50 Millionen Euro in den Ausbau investiert. Für das neue Forschungslabor "LEO 2" (Lab Extension Orth 2) wurden auf dem 26 Hektar großen Betriebsareal bereits die Baukräne aufgestellt. Die Inbetriebnahme soll Mitte 2008 erfolgen.

90 Prozent der Beschäftigten kommen aus Österreich. Einen Facharbeitermangel ortet die Unternehmensführung nicht: "Wir haben im vergangenen Jahr 120 neue Mitarbeiter aufgenommen. Wir finden die Arbeitskräfte, die wir brauchen", freut sich Vizepräsident Hartmut Ehrlich.

Das börsenotierte US-Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Deerfield bei Chicago im US-Bundesstaat Illinois. Weltweit sind rund 45.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Jahresumsatz bewegt sich bei 7,4 Milliarden Euro. Die Impfstoffindustrie ist eine gesunde und wachsende Branche: "Seit den Siebzigerjahren tritt jährlich eine neue Infektionskrankheit auf", weiß Mediziner Barrett.

Informationen: http://www.baxter.at
 
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