Staatssekretär Hans Winkler bei VN-Konferenz zum Dialog der Kulturen in New York  

erstellt am
05. 10. 07

New York (bmeia) - "Wir haben heute die Chance und die Pflicht, aus den Versäumnissen und Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ob religiös, rassistisch oder wirtschaftlich motiviert, ob in Nord oder Süd, in Ost oder West, wir müssen uns gegen alle Formen des Extremismus und des Missbrauchs religiöser Überzeugungen und kulturellen Traditionen zur Wehr setzen. Der Dialog ist heute ein unerlässliches Fundament für den Zusammenhalt jeder Gesellschaft und für das friedliche Miteinander von verschiedenen Kulturen und Religionen. Nur im Gespräch miteinander können wir einander klarmachen, was uns verbindet, aber auch was uns aneinander irritiert" so Staatssekretär Hans Winkler anlässlich einer Konferenz zum Dialog der Kulturen im Rahmen der Vereinten Nationen in New York.

"Die Vereinten Nationen sind hierfür ein geeigneter Rahmen - im Setzen von globalen Standards und als Hüterin der Menschenrechte. Es braucht keine politisch verordnete Leitkultur. Vielmehr trifft jeden Staat und jede Religionsgemeinschaft die Verantwortung, allen Formen der Diskriminierung und Intoleranz von Beginn an entgegen zu treten und den Dialog zu fördern. Es obliegt ihnen auch die notwendigen wirtschaftlichen, sozialen, aber auch moralischen Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen die Bürger ihre Rechte wahrnehmen können und vor Gewalt und Aggression geschützt werden," betonte Winkler.

"Klischees und Feindbilder lassen sich oft leichter aufbauen, als vertrauensvoll aufeinander zuzugehen. Kein Mensch wird als Terrorist oder Extremist geboren. Bildung, der Zugang zu Informationen und die Schaffung von Perspektiven - besonders für junge Menschen - ist der Motor für Veränderung in der Gesellschaft und für ein sicheres und friedliches Zusammenleben. Es darf kein Identitätsvakuum entstehen", sagte der Staatsekretär.

"Österreich hat bereits eine langjährige Erfahrung als Plattform des Dialogs der Kulturen und Religionen und Zivilisationen. Wir werden uns hier auch weiterhin nachdrücklich engagieren", so Winkler, der besonders die im Mai dieses Jahres von Außenministerin Ursula Plassnik organisierte Frauenkonferenz hervorhob. "Frauen und Jugendliche müssen in den Dialog stärker einbezogen werden. Bei ihnen besteht viel ungenütztes Potential für eine erfolgreiche Integration, aber auch für eine Verbesserung der Tonalität der Debatte."
 
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