"Lehrerstreik"  

erstellt am
04. 10. 07

 Kalina: Lehrerproteste auf dem Rücken der Kinder inakzeptabel
Molterer und Schüssel sollen radikale VP-Lehrervertreter zur Vernunft bringen
Wien (sk) - "Es ist schlicht und einfach nicht hinnehmbar, dass die Lehrervertreter jetzt auf dem Rücken der Schüler beinharte ÖVP-Parteipolitik in den Schulen betreiben", erklärt SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina am 04.10. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst zu den heutigen "Dienststellenversammlungen" der LehrerInnen. Gefordert seien nun ÖVP-Obmann Molterer und ÖVP-Klubobmann Schüssel: "Sie müssen die radikalen ÖVP-Lehrervertreter einfangen, die unter dem Deckmäntelchen des Protestes nichts anderes tun, als längst überholte Standesdünkel und eine verzopfte Bildungspolitik zu verteidigen."

Auch angesichts der gestrigen Einigung der Sozialpartner und der Erklärung sei deutlich, dass es nur mehr ganz wenige seien, die sich mit aller Kraft gegen die notwendigen Modernisierungsschritte im Bildungssystem stemmen. "Es kann nicht sein, dass sich die Lehrer ihre Schüler aussuchen. Seit Jahren macht jede Studie aufs Neue klar, dass Österreichs Bildungssystem grundlegend reformiert werden muss. Damit uns das gelingt, damit wir den Kindern die besten Chancen bieten, müssen auch alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Das Wohl der Kinder muss im Mittelpunkt stehen - nicht irgendwelche parteipolitischen Befindlichkeiten einer Minderheit von Lehrern", so Kalina abschließend.

 

 Cortolezis-Schlager: Schulpartnerschaft stärken, Schulqualität extern evaluieren
Bildungsreform der Sozialpartner fast wortident mit ÖVP Perspektivengruppe `Bildung´
Wien (övp-pk) - Stadträtin Katharina Cortolezis-Schlager, Bildungssprecherin der ÖVP Wien, sieht weitgehende Übereinstimmung zwischen den Ergebnissen der Perspektivengruppe `Bildung´ und dem präsentierten Konzept `Chance Bildung´ der österreichischen Sozialpartner. So sehen auch die Sozialpartner die Notwendigkeit, die Voraussetzungen für Lebensbegleitendes Lernen - unabhängig von Alter und Vorbildung - zu schaffen, anstatt, wie derzeit Bildungsministerin Schmied, nur über Teilbereiche des Bildungssystems zu diskutieren. "Besonders freut es mich, dass sich fast alle Vorschläge der Perspektivengruppe, wie die externe Überprüfung der Bildungsstandards oder der Ausbau der Schulautonomie, im Papier der Sozialpartner wieder finden", so Cortolezis-Schlager und weiter: "Fast alle Punkte der Sozialpartner sind auch Ziele der Perspektivengruppe `Bildung´." Gemeinsamkeiten sieht sie auch im Bereich der Weiterbildung - hier soll es ein kostenfreies Angebot der Schulbildung unabhängig vom Alter geben, sowie bei der verpflichtenden Berufsorientierung und Berufsinformation in der 7. und 8. Schulstufe.

"Ganz besonders wichtig erscheint mir auch angesichts der nationalen Studien, eine modulare Reifeprüfung- bzw. Berufsreifeprüfung berufsbegleitend und kostenfrei anzubieten. Denn es soll zur Regel werden, dass ein Lehrling im Anschluss an seine Lehre auch ein Studium an der Universität absolvieren kann", fährt die VP-Wien Bildungssprecherin fort.

Auch im Bereich der Hochschulen und der Fachhochschulen sei man mit den Sozialpartnern einer Meinung: bei der Forderung nach einer übergreifenden Koordination im Bereich der Universitäten und der Fachschulen. Betont wird im besonderen die Wichtigkeit berufsbegleitender Studien um damit die Möglichkeit zu schaffen Familiengründung mit Beruf und Studium zu vereinbaren.

"Die Perspektivengruppe spricht sich, ebenso wie die Sozialpartner, für die Ausarbeitung eines nationalen Qualifikationsrahmens, der die eindeutige Zuordnung von Qualifikationen ermöglicht, sowie eine Verbesserung der Durchlässigkeit in den tertiären und postsekundären Bereich, aus", so die VP-Wien Bildungssprecherin.

Anlässlich des morgigen internationalen Tages der LehrerInnen meint Cortolezis-Schlager: "Wir müssen uns bewusst sein, wie wichtig unsere Lehrerinnen und Lehrer für das Gelingen einer Schule, die den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht, sind. Deshalb kann ich die nun stattfindenden LehrerInneninformationsveranstaltungen an den AHS und BHS sehr gut verstehen. Es darf nicht passieren, dass über die Schulpartnerschaft einfach `drübergefahren´ wird. Nur gemeinsam und mit vereinten Kräften kann Schule gelingen!"

"Ein herzliches Dankeschön an alle Sozialpartner - packen wir es an! Reden wir endlich über das Gemeinsame anstatt mit dem unausgegorenen Schulversuchskonzept `Neue Mittelschule´ von den heute dringlich zu lösenden Problemen im Schulalltag abzulenken", schließt Cortolezis-Schlager.

 

 Brosz: VP-Gewerkschaft missbraucht LehrerInnen parteipolitisch
Ideologische Agitation gegen Chancengleichheit
Wien (grüne) - „Mit Halbwahrheiten versucht die ÖVP-Gewerkschaft LehrerInnen, Eltern und SchülerInnen zu verunsichern. Personalabbau an den Schulen droht durch die Weigerung von SPÖ und ÖVP die Bildungsmittel deutlich zu erhöhen, nicht durch eine gemeinsame Schule. Die ÖVP-nahen GewerkschafterInnen missbrauchen die österreichischen LehrerInnen parteipolitisch", so der Bildungssprecher der Grünen, Dieter Brosz. „Unter dem Deckmantel der Interessensvertretung wird hier ideologische Agitation gegen Chancengleichheit im österreichischen Bildungssystem betrieben. Damit ist niemandem geholfen,“ so Brosz.

 

 Mühlwerth: Lehrerstreik nicht auf dem Rücken der Schüler austragen
Bildungschancen hängen nicht davon ab, ob es eine Gesamtschule oder ein differenziertes System gibt
Wien (fpd) - Dieselben Lehrer, die seinerzeit gegen die Stundenkürzungen demonstriert haben, nehmen unseren Kindern nun wieder Schulstunden weg, indem sie streiken, kritisiert die Schulsprecherin der FPÖ-Wien vor dem Hintergrund der laufenden Debatte.

Dass die Gesamtschule eine "Schnapsidee" ist, hat die FPÖ immer wieder öffentlich verlautbart. Viele Fachleute sind sich einig, dass der Schulerfolg nicht von der äußeren Organisation abhängt. Dass gerade in Wien viele Schüler mit mangelnden Deutschkenntnissen sitzen, die nach 9 Schuljahren weder ausreichend Lesen und Schreiben können, ist bekannt und daran wird auch die Gesamtschule nichts ändern, so Mühlwerth.

Bildungschancen hängen nicht davon ab, ob es eine Gesamtschule oder ein differenziertes System gibt, sonder einzig und allein vom Bildungs- und Leistungswillen der einzelnen Schüler und deren Eltern. Die Arbeitsbedingungen der Lehrer sind tatsächlich verbesserungswürdig, allerdings ist der Entfall von Stunden, um Dienststellenversammlungen abzuhalten und das eigene Wollen wieder einmal auf dem Rücken der Schüler auszutragen, der falsche Weg, meint Mühlwerth abschließend.

 

 Haider thematisiert Lehrer-Pamphlet und Bildungsfrage bei Landeshauptleutekonferenz
BZÖ-Haider: Lehrer-Gewerkschaft setzt Betonpolitik gegen Bildungsreform fort!
Klagenfurt (bzö) - Kritik an den Dienststellenversammlungen an den höheren Schulen übt Landeshauptmann Jörg Haider. Diese seien nichts anderes als die "Fortsetzung einer Betonpolitik gegen dringend notwendige Reformen im Bildungsbereich" und hätten ausschließlich "die Einzementierung von egoistischen Lehrerinteressen" zum Ziel. Dabei schrecke man seitens der Gewerkschaft auch nicht davor zurück, die Schülerinnen und Schüler für deren Betonpolitik zu instrumentalisieren.

Als Beleg dafür sieht Haider ein Schreiben der Gewerkschaft, dass den Schülerinnen und Schülern ausgehändigt wurde, in welchem mit Brachialgewalt gegen die "Neue Mittelschule" polemisiert und kampagnisiert wird. So heißt es im Schreiben der Lehrer-Gewerkschaft unter anderem die Einführung der Gesamtschule erfolge "ausdrücklich gegen den Willen der betroffenen Eltern und Lehrer". Außerdem würden die Kinder als "Versuchskaninchen eines unausgereiften Modells" missbraucht. Den Schülerinnen und Schülern werde die Möglichkeit genommen, eine AHS zu besuchen. Und schließlich: Die "Gesamtschule" bedeute eine "Entmündigung von Eltern und Lehrer", die "Abschaffung der Wahlfreiheit" und die "Abschaffung der AHS".

Landeshauptmann Jörg Haider nimmt dieses Pamphlet zum Anlass, das Verhalten der Lehrer-Gewerkschaft und die "Neue Mittelschule" in der heutigen Landeshauptleutekonferenz zu thematisieren. "Die Betonpolitik der Lehrergewerkschaft und deren Instrumentalisierung von Schülern und Eltern ist zu verurteilen. Wir müssen uns dem im Interesse unserer Kinder entgegenstellen", begründete der Landeshauptmann.
 
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