Österreichs Wertpapierabsatz im Ausland auf Rekordniveau  

erstellt am
03. 10. 07

Österreichische Zahlungsbilanz im ersten Halbjahr 2007
Wien (oenb) - Auf Rekordniveau liegt derzeit die internationale Nachfrage nach inländischen Wertpapieren, deren Absatz im ersten Halbjahr 2007 bereits 45 Mrd Euro überschritten hat. Besonders gefragt sind Anleihen der heimischen Banken, aber auch Geldmarktpapiere erleben derzeit ein deutliches Nachfrageplus. Heimische Aktien können den außergewöhnlich hohen Absatz des Jahres 2006 nicht wiederholen.

Österreichische Wertpapiere finden im Ausland derzeit hohen Anklang: Mit 45 Mrd Euro lag der Absatz im ersten Halbjahr 2007 so hoch wie nie zuvor (1. HJ 2006: 31,4 Mrd Euro). Diese Dynamik ist vor allem langfristigen Rentenwerten zuzurechnen, deren Absatz sich auf 29,6 Mrd Euro nahezu verdoppelte. Auffällig dabei ist das Interesse an Anleihen der inländischen Banken, die im Ausmaß von 16,0 Mrd Euro an das Ausland verkauft wurden. Aber auch Geldmarktpapiere, die im Gegenwert von 13,8 Mrd Euro abgesetzt wurden, legten deutlich zu (+45%). Wenig überraschend zeigt sich der Absatzrückgang heimischer Aktien und Investmentzertifikate auf 2,1 Mrd Euro, die das – durch Kapitalerhöhungen und Börsegänge geprägte – hohe Niveau der Vergleichsperiode 2006 nicht halten konnten.

Österreichische Wertpapierinvestoren veranlagten mit 31,0 Mrd Euro annähernd dasselbe Volumen wie im Vergleichszeitraum 2006 (29,1 Mrd Euro). 90% der Umsätze konzentrierten sich auf festverzinsliche Wertpapiere.

Im Zusammenhang mit grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen ergab sich im 1. Halbjahr 2007 ein Nettokapitalexport von 2,1 Mrd Euro. Einem Forderungsaufbau von netto 14,3 Mrd Euro standen Kapitalzuflüsse von ausländischen Direktinvestoren in Höhe von 12,2 Mrd Euro gegenüber.

Das grenzüberschreitende Kredit- und Einlagengeschäft wies im ersten Halbjahr 2007 einen Kapitalexport von 18,8 Mrd Euro auf (1. HJ 2006: 5,2 Mrd Euro).

Die offiziellen Währungsreserven wurden im Berichtszeitraum transaktionsbedingt um 0,2 Mrd Euro erhöht.

Österreichs Leistungsbilanz zeigte in den ersten sechs Monaten 2007 ein Plus von 5,5 Mrd Euro (1. HJ 2006: +3,9 Mrd Euro). Maßgeblichen Einfluss auf diese Entwicklung hatte der Außenhandelhandelsüberschuss, der bei 1,3 Mrd Euro lag (1. HJ 2006: ±0,0 Mrd Euro). Die um 4,6 Mrd Euro gestiegenen Güterimporte wurden durch ein noch größeres Ausfuhrplus (+5,9 Mrd Euro) überkompensiert. Etwas gestiegen ist auch der Überschuss aus dem grenzüberschreitenden Dienstleistungsverkehr, der sich auf 7,4 Mrd Euro belief (nach 6,9 Mrd Euro). Der Reiseverkehrsaldo als wichtigste Komponente dieser Teilbilanz stagnierte mit +4,3 Mrd Euro auf dem Niveau der Vergleichsperiode 2006.

Defizitär zeigte sich im ersten Halbjahr 2007 die Einkommensbilanz, die einen Abgang von 2,3 Mrd Euro auswies. Dies ist eine Folge des großen Interesses an österreichischen Wertpapieren.
 
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