Matznetter: Gemeinsame Bemessungsgrundlage für Körperschaftssteuer wichtig für Europa  

erstellt am
15. 10. 07

Innereuropäischer Steuerwettbewerb schadet gesamter Europäischer Union
Wien (sk) - "Eine gemeinsame Bemessungsgrundlage für die Körperschaftssteuer ist wichtig für Europa", sagte Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter am 12.10. bei seiner Rede im Rahmen des "Vienna Economic Forum" zur Zukunft der Unternehmensbesteuerung in Europa in der Hofburg vor hochrangigen Vertretern der EU-Mitgliedstaaten und der EU-Kommission. Europa stehe im globalen Wettbewerb der Wirtschaftsräume in Konkurrenz mit den USA und China, die über einheitliche steuerrechtliche Regelungen verfügten, während die 27 EU-Mitgliedstaaten ebenso viele unterschiedliche Regelungen haben. Das sei ein massiver Wettbewerbsnachteil, so Matznetter.

Der Finanzstaatssekretär verwies auf die enormen Fortschritte innerhalb der EU während der letzten Jahrzehnte. "Es ist wichtig, den Integrationsprozess auch im Rahmen der Steuerpolitik voranzutreiben. Es kann aber nicht sein, dass einzelne ihre Vorteile vor das Wohl der Gemeinschaft stellen", so Matznetter unter Bezugnahme auf den als "angeblich so gesund" erachteten Steuersatzwettbewerb.

Der Glaube, dass ein innereuropäischer Steuerwettbewerb, ein Wettlauf nach unten, ein Vorteil wäre, sei falsch, stellte Matznetter klar. Genau das Gegenteil sei nämlich der Fall. Immer niedrigere Steuersätze würden nämlich zu einer Erosion des Körperschaftsteueraufkommens führen und so wichtige Wirtschaftswachstumsfaktoren wie Arbeit, Bildung oder Infrastruktur würden nicht nur teurer, sondern auch für die EU-Mitgliedstaaten zunehmend unfinanzierbar. Der Ausweg sei dann nur eine - für alle - unakzeptable Erhöhung der öffentlichen Defizite. Der innereuropäische Steuerwettbewerb schade der gesamten Europäischen Union, ihren Mitgliedstaaten und den fast 500 Millionen Bürgerinnen und Bürgern.

Österreich habe auf Grund seiner wirtschaftlichen Situation ein besonderes Interesse, sich für dieses Projekt der gemeinsamen Körperschaftsteuerbemessungsgrundlage stark zu machen, denn eine derartige Vereinheitlichung reduziere den Beratungsaufwand für Unternehmen erheblich und sei ein wesentlicher Eckstein in einem wachstumsfördernden Umfeld, führte Staatssekretär Matznetter aus.

"Ich bin überzeugt, dass mit dem Projekt der gemeinsamen Körperschaftsteuerbemessungs- grundlage ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Position Europas im globalen Wettbewerb und die Umsetzung der Lissabon Ziele erreicht werden wird", so Matznetter abschließend.
 
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