Universität als Beispiel für neues akademisches Selbstbewusstsein   

erstellt am
15. 10. 07

Burgstaller beim ersten "dies academicus" der Paris-Lodron-Universität Salzburg
Salzburg (lk) - Die Paris-Lodron-Universität Salzburg biete ein überzeugendes Anschauungsbeispiel für ein neues akademisches Selbstbewusstsein, betonte Bildungsreferentin Landeshauptfrau Mag. Gabi Burgstaller am 15.10. beim ersten "dies academicus" der Universität Salzburg in der Großen Aula. Als "dies academicus" bezeichnet man einen an vielen Universitäten üblichen akademischen Feiertag.

Beim Festakt in Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer erhielten die Schriftsteller Mag. Karl-Markus Gauß und Prof. Dr. Michael Mitterauer die Ehrendoktorwürde und Mag. Daniela Marinello den Doktortitel "sub auspiciis praesidentis". Für diese Auszeichnung müssen alle Oberstufen-Klassen einer höheren Schule mit Vorzug absolviert, die Matura mit Auszeichnung abgelegt beziehungsweise an der Universität alle Diplomprüfungen und die Dissertation mit "sehr gut" beurteilt werden. Der Titel einer Ehernsenatorin beziehungsweise eines Ehernsenators wurde an Majo Fruithof Humer und an Gerhard Lenz verliehen. Weiters wurden beim "dies academicus" die Habilitationen des vergangenen Jahres vorgestellt. Die Festrede hielt Karl Markus Gauß.

Darüber hinaus erhielt Hofrat Mag. Dr. Gerfried Brandstetter, Leiter der Fachabteilung Hochschulen, Wissenschaft und Zukunftsfragen des Landes, den Ehrenring der Universität. Ebenfalls den Ehrenring bekamen Generaldirektor-Stellvertreter Dr. Rudolf Aichinger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Wüstenrot Versicherung AG, und Studienrat Dipl.-Ing. Rudolf Strasser, Leiter der Abteilung für Bodenpolitik im Magistrat Salzburg.

Die Universitätslandschaft Salzburgs stehe heute auf drei starken Säulen: der Paris-Lodron-Universität, der Kunstuniversität Mozarteum und der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, berichtete Landeshauptfrau Burgstaller bei der Festveranstaltung. Der Wissenschafts- und Forschungs-Standort Salzburg verfüge weiters über ein neues universitäres biowissenschaftliches Forschungszentrum, ein Krebsforschungslabor, vier Christian-Doppler-Labore, eine neue GIS-Forschungsstelle der Österreichischen Akademie der Wissenschaft sowie über die weltweit erste Stiftungsprofessur für Strukturbiologie. Hinzu komme ein neues Studienangebot für technische und betriebswirtschaftliche universitäre Studien in Kooperation mit der TU München als Technik-Modul-Studium. Das Profil Salzburgs als international attraktiver Anziehungspunkt für Wissenschafts- und Forschung konnte damit wesentlich erweitert und geschärft werden.

Wissen entzieht sich der ökonomischen Bewertbarkeit

Über diesen unbestreitbaren Erfolgen dürfe nicht übersehen werden, dass viele Orientierungsfragen über unser heutiges und künftiges Verständnis von Wissen und Wissenschaft als Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklung zur Diskussion anstehen, so Burgstaller weiter, bis hin zur Frage, ob unser Selbstverständnis von der Wissensgesellschaft nicht immer mehr und immer schmerzlicher in Widerspruch zu einem herkömmlichen und auch bewährten Verständnis von Bildung gerate. Bildung als Kerneigenschaft sei unverzichtbares Mittel zur Durchdringung der Welt durch Erkennen, Verstehen und Begreifen. Das in diesem Sinne durch Bildung vermittelte Wissen sei vor allem auch nicht eindeutig zweckorientiert und entziehe sich somit vielfach der ökonomischen Bewertbarkeit, betonte Burgstaller: "Und das ist auch gut so."

Diese Balance zwischen zeitlosen menschlichen Ansprüchen und in die Zukunft weisenden technischen Erfordernissen gelte es auch und gerade auf akademischem Boden ständig neu zu suchen und zu finden. Das sei letztlich eine in ihrer Bedeutung kaum zu überschätzende gesamtgesellschaftliche und somit auch politische Aufgabe. Diese Aufgabe könne heute und morgen nur mithilfe von modernen Universitäten als Stätten von Lehre und Forschung wirklich gelöst werden, so Burgstaller.

Die Salzburger Paris-Lodron-Universität stehe "voll im Leben". Das beweise sie nicht nur durch ihre umfassenden Aktivitäten als erstklassige Bildungsstätte, sondern auch durch Veranstaltungen wie "uni:hautnah", bei denen sie sich jährlich einem breiten Publikum als höchst lebendige Bildungseinrichtung präsentiert. Ausdruck der wachen Zeitbezogenheit dieser Universität seien aber auch Gesten nach außen wie die heutige Veranstaltung, so Burgstaller.
 
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