"!Viva la Muerte!" in der Kunsthalle Wien  

erstellt am
16. 10. 07

Wien (rk) - "Kunst und Tod in Südamerika" thematisiert die Kunsthalle Wien mit Ihrer Ausstellung "!Viva La Muerte!", die vom 17. Oktober 2007 bis 17. Februar 2008 in der Halle 2 zu sehen ist. Mehr als in westlichen Kulturen ist hier der Tod ständig präsent, wird die Nähe von Leben und Tod akzeptiert und nicht verdrängt. Zum religiösen und rituellen Naheverhältnis mit dem des Todes kommen die politische, soziale und gesellschaftlichen Dimension des Themas. Die Kunsthalle zeigt Arbeiten von insgesamt 18 südamerikanischer Künstler, Fotografien, Bilder, Videos Installationen, die sich mit Tod und Gewalt auseinandersetzen, teils dokumentarisch, teils kritisch, teils poetisch teils mit ironischen Brechungen, vielfach überraschend.

Ein Alltag und eine Gesellschaft, die vielfach von – teilweise auch akzeptierter - Gewalt gekennzeichnet sind, gehören ebenso zu Südamerika wie Rituale in Zusammenhang mit dem Tod, die ironische Herangehensweise an das Unausweichliche, "der Totenkult als Lebenskult" so der Dichter Octavio Paz. Die in der Kunsthalle gezeigten Arbeiten südamerikanischer Künstler zeichnen diese Nähe des Todes zum Leben nach, thematisieren dabei die gewalttätigen Seiten des Kontinents ebenso wie die rituellen Ausformungen des Totenkults.

Gewalt und Tod kennzeichneten bereits die Missionierung des Kontinents durch Spanier und Portugiesen, von Cildo Meireles in einer beeindruckenden Installation dargestellt, die den Tod, Geld und Macht als monumentale Trinität darstellt. Breiten Raum in der Ausstellung nehmen Gewalt und Tod im Alltag der wuchernden Metropolen des Kontinents ein , die sich in einer Galerie verschwundener Kinder ebenso spiegeln wie in den künstlerischen Leichenschauhaus-Reflexionen von Teresa Margolles, dem Pistolen- Mann-Video von Francis Alys oder den sensationslüsternen Aufnahmen von Unfällen. Emotionale Bilder von Trauerfeiern berichten von der Nähe der Lebenden und der Toten, künstlerisch gestaltete Totenschädel vom Clown bis zu Lampions, schmuckartige Kunst aus Gebeinen, Figuren des "Santa Muerte" - eine Art Schutzheiliger der Gauner - zeigen ironische, alltägliche, künstlerische Facetten der Beschäftigung mit dem Tod, dessen Nähe immer akzeptiert und als Teil des Lebens gesehen wird.

Die Kunsthalle Wien ist täglich von 10 bis 19 Uhr, Donnerstag bis 22 Uhr geöffnet. Der Eintritt für eine Ausstellung beträgt sieben Euro, ermäßigt 5,50 Euro, von Montag bis Freitag 6 bzw. 4,50 Euro. Für beide Ausstellungen bezahlt man 11,50 bzw. 9,50 Euro, Montag bis Freitag 10,50 bzw. 8,50 Euro. Zur Ausstellung "!Viva la Muerte!" werden auch eine Reihe von Führungen und Begleitveranstaltungen angeboten, ein Katalog ist um 14 Euro erhältlich. In Kürze eröffnet im Künstlerhaus ein Partnerausstellung, die den Tod in Wien und Europa um Thema hat.

Informationen: http://www.kunsthallewien.at
 
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