Silhavy: Arbeitsfreier Sonntag ist ein Meilenstein der Sozialpolitik   

erstellt am
23. 10. 07

Wien (bpd/sts) - Anläßlich der Präsentation des Kalenders der „Allianz für den freien Sonntag“ betonte Staatssekretärin Heidrun Silhavy, dass "die Wochenendruhe und damit der arbeitsfreie Sonntag einen Meilenstein in der Sozialpolitik darstellen. Natürlich gibt es Berufe wo auch Wochenenddienste notwendig sind, wie beispielsweise in Betreuungsberufen, im Bereich der Sicherheit oder in Krankenhäusern. Es gibt auch zunehmend wieder Bereiche, in denen aus der Gegenüberstellung von Arbeitsorganisations- beziehungsweise Kostenaufwand, Sonntagsarbeit gemacht wird."

„Auch in der Freizeit nehmen wir, die Konsumentinnen und Konsumenten, die Angebote der Wirtschaft von Sonntagsarbeitskräften in Anspruch. Und es werden immer wieder Stimmen laut, aus dem Sonntag wieder einen Werktag/Arbeitstag machen zu wollen. Dabei ist der arbeitsfreie Sonntag ein kostbares Gut und zwar für den einzelnen Menschen, für das partnerschaftliche und familiäre Leben aber auch für eine funktionierende Gemeinschaft“ betonte die Staatssekretärin.

Von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird immer mehr Flexibilität gefordert, aber diese Flexibilität orientiert sich in der Norm nicht an den familiären und persönlichen Bedürfnissen. Deshalb wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in zunehmenden Maß schwieriger zu bewältigen. Oftmals reduzieren sich die Familienzeiten nur mehr auf das Wochenende.

Der Sonntag als Zeit, Familie und soziale Kontakte auch zu leben und zu erleben ist unabdingbar.

Vom gesundheitlichen Aspekt ist ein längerer Freizeitblock, wie durch die Wochenendruhe, unbestritten und besonders wichtig, als Regenerationsphase und zum Auftanken der Energiereserven, um den täglichen Herausforderungen entsprechen zu können. Sonntag sollte als Startmaschine in den neuen Wochenbeginn gesehen werden

Der Sonntag gilt in Österreich, einem Land in dem Sozialisierung und Verankerung im Gesellschaftsleben ein wichtiger Teil des Wohlbefindens, der Lebensqualität und auch des Funktionierens des Gemeinschaftsgefüges ist , als ein wichtiges Kulturgut, sagte Silhavy.

Auch in einem Entschließungsantrag des Europäischen Parlaments zur Sonntagsruhe kommt dies zum Ausdruck. Das Europäische Parlament fordert die EU-Mitgliedsstaaten und die Sozialpartner auf, den Traditionen, sowie den kulturellen, sozialen, religiösen und familiären Bedürfnissen ihrer Bürgerinnen und Bürger angemessen Rechnung zu tragen und den besonderen Charakter des Sonntags als Ruhetag anzuerkennen, weil in der Regel alle Familienmitglieder an diesem Tag frei haben. Weiters fordert das Europäische Parlament von den Mitgliedsstaaten, das Recht der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern auf eine wöchentliche Ruhephase zu bekräftigen und im Hinblick auf die Sonntagsruhe die Regelung über die Öffnungszeiten von Geschäften auf die Regelung über die Arbeitszeiten von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern abzustimmen.
 
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