Österreich-Bibliotheken im Ausland  

erstellt am
05. 11. 07

Das Außenministerium zeigt Chancen des kulturellen Netzwerkes und präsentiert Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern an den Österreich-Bibliotheken im Ausland
Wien (bmeia) - Mit zwei Buchpräsentationen werden am 05.11. in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften erstmals Ergebnisse der kulturwissenschaftlichen Kooperation von Germanisten und Historikern der Österreich-Bibliotheken im Ausland zu den Themen "Kulturtransfer in Mittel- und Osteuropa" und "deutschsprachige Zeitungen in Österreich-Ungarn" vorgestellt.

Die Österreich-Bibliotheken bieten seit mehr als zwanzig Jahren in den ost-, mittel- und südosteuropäischen Ländern die Möglichkeit zu kulturellen und wissenschaftlichen Kontakten mit Österreich. Heute verfügt dieses Netzwerk über 52 Österreich-Bibliotheken in 24 Staaten mit mehr als 300.000 Büchern und über 8.000 Tonträgern. Organiatorisch werden die Österreich-Bibliotheken im Ausland von ihren lokalen Trägerinstitutionen in Partnerschaft mit der Kulturpolitischen Sektion des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten verwaltet und betreut. "Die Bibliotheken waren lange Zeit nur Orte, wo Menschen in den Reformstaaten Mittel- und Osteuropas Literatur und Information über Österreich erhalten haben. Mit dieser neuen Initiative zur Forschungsvernetzung nutzen wir erstmals das große Wissenspotential, das sich die Forscher und Bibliothekare an den Österreich-Bibliotheken erworben haben, für gemeinsame wissenschaftliche Arbeiten", betont Emil Brix, der Leiter der Kulturpolitischen Sektion im Außenministerium.

Im Rahmen der Auslandskulturtagung 2003 fand die Bilanzkonferenz "Chancen kultureller Netzwerke" zur Standortbestimmung der Österreich-Bibliotheken im Ausland und ihrer Perspektiven statt. 2005 bot der Workshop "KULTUR://ÜBERSETZUNG - Wissens- und Kulturtransfer im Netzwerk der Österreich-Bibliotheken" die Möglichkeit, gemeinsame Projekte und Aktivitäten zu entwickeln. Zu einer interaktiven Kommunikation und intensiven Kooperaton zwischen den Österreich-Bibliotheken führt die seit ein paar Jahren vom Aussenministerium neu eingerichtete Internetplattform www.oesterreich-bibliotheken.at.

Vorgestellt werden am 5. November in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften der Dokumentationsband "Chancen kultureller Netzwerke" und der Projektband "Regionalpresse Österreich-Ungarns und die urbane Kultur". Univ.-Prof. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler hält einen Vortrag zur "Erinnerten Übernationalität in den Familiengeschichten der Gegenwart (Robert Schindel, Doron Rabinovici, Robert Menasse und Michael Köhlmeier)" und würdigt die verdienstvolle Tätigkeit der Auslandsgermanistik auch auf kulturwissenschaftlichem Gebiet.

Der Herausgeber des Projektbandes Univ.-Prof. Dr. Vlado Obad diskutiert mit den BeiträgerInnen die Ergebnisse der ersten gemeinsamen Forschungen von AuslandsgermanistInnen im Rahmen des Netzwerkes der Österreich-Bibliotheken. Moderiert wird das Podiumsgespräch von DDr. Gabriele Melischek, Kommission für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, in deren Arbeitskreis beim Workshop im Jahre 2005 die Projektidee entstand.
 
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