Plassnik: "Vielfältige Partnerschaft Österreich - USA"  

erstellt am
23. 11. 07

US-Botschafterin McCaw zum Abschiedsbesuch bei Außenministerin
Wien (bmeia) - "In diesen Tagen verschwinden mit dem Schengen-Beitritt unserer Nachbarn die letzten physischen Spuren des Eisernen Vorhangs. Wir kommen dem großen Ziel eines freien und geeinten Europas unaufhaltsam näher. Gerade die USA waren und bleiben unser wichtigster Partner bei diesem Unterfangen", erklärte Außenministerin Ursula Plassnik anlässlich des Abschiedsbesuchs der amerikanischen Botschafterin Susan McCaw. "Im nächsten Schritt geht es um eine Lösung der Kosovo-Statusfrage. Auch hier ist Amerika ein gewichtiger Partner mit viel Glaubwürdigkeit am Balkan."

"Die USA und die EU verbindet heute eine gereifte transatlantische Partnerschaft. Sie ermöglicht es uns, offen auch Themen anzusprechen, bei denen wir nicht einer Meinung sind. Eine enge, auf Gleichberechtigung beruhende transatlantische Zusammenarbeit ist und bleibt notwendiger Bestandteil unserer Bemühungen um nachhaltige Problemlösungen in internationalen Krisenregionen. Das zeigt sich auch bei der gemeinsamen Arbeit im Nahen Osten, wenngleich durchaus mit einzelnen unterschiedlichen Akzenten, etwa zum Thema Iran", so Plassnik weiter.

Die Außenministerin verwies auch auf das gemeinsame Interesse an einem positiven Verhältnis zu Russland, das nicht immer spannungsfrei sei. "Die Diskussion um die Wahlbeobachtung in Russland zeigt die Bedeutung der konsequenten Arbeit an einer belastbaren Gemeinschaft von Werten und Interessen, etwa innerhalb der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Bundespräsident Heinz Fischer hat gestern bei der Eröffnung des neuen Amtssitzes der OSZE in Wien zu Recht den unschätzbaren Beitrag des OSZE-Büros für Demokratische Einrichtungen und Menschenrechte (ODIHR) zur Festigung demokratischer Strukturen betont und an alle Mitgliedstaaten der OSZE appelliert, von diesem einzigartigen Angebot bestmöglich Gebrauch zu machen."

Plassnik unterstrich die "lange Freundschaft" zwischen Österreich und den USA, die unter anderem auf die "tatkräftige und unvergessene" amerikanische Unterstützung bei der Wiederherstellung der demokratischen Freiheit und beim wirtschaftlichen Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zurückgehe. "Durch unseren EU-Beitritt haben unsere Beziehungen eine neue Qualität gewonnen. Als EU-Mitglied gestalten wir die transatlantische Partnerschaft EU-USA aktiv mit. Dies ist insbesondere während unseres EU-Vorsitzes und dem EU-USA Gipfel im Mai 2006 in Wien sichtbar geworden."

"Es tut uns dennoch ganz gut, wenn wir einander immer wieder neu entdecken. Für Amerikaner ist es vielleicht überraschend zu sehen, wie dynamisch und spannend der "alte Kontinent" ist. Aber auch wir Europäer dürfen nicht den Fehler machen, unseren Blick von einzelnen Themen einengen zu lassen, sondern müssen die Gesamtheit unserer vielfältigen und gewachsenen Beziehungen sehen", so die Ministerin. "Botschafterin McCaw hat während ihrer Zeit in Wien einen sichtbaren Beitrag dazu geleistet: Ihr Einsatz für 'public diplomacy' um Österreicher und Amerikaner sich gegenseitig wieder näher zu bringen, aber auch ihr Engagement für Frauen, für die Jugend und die Wirtschaft wird in Österreich weiterwirken."
 
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