Können familienpolitische Maßnahmen zu einer Zunahme der Geburtenrate führen?   

erstellt am
03. 12. 07

Internationale Konferenz des Instituts für Demographie der ÖAW am 6. und 7. Dezember 2007
Wien (öaw) - Würden Familienleistungen wie in Frankreich und Schweden auch in Österreich zu einer höheren Geburtenrate führen oder spielen auch kulturelle Unterschiede eine Rolle? Genügt es, allgemein die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu fördern oder führen nur gezielt Geburten fördernde Maßnahmen zum Erfolg? Ist es vielleicht schon zu spät für ein Gegensteuern, weil sich junge Menschen immer weniger Kinder wünschen? Kann und soll der Kinderwunsch beeinflusst werden?

Diese schwierigen aber hochaktuellen Fragen sind Thema einer Konferenz des Wiener Instituts für Demographie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Über hundert prominente Wissenschaftler(innen) aus Europa und Übersee werden dabei am 6. und 7. Dezember 2007 die Erfahrungen unterschiedlicher Länder in dieser Frage diskutieren.

"Weniger Junge, das bedeutet künftig auch weniger Einzahler in die Systeme der sozialen Sicherheit", erklärt der Präsident des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), Fredy Mayer. "Damit ist ohne Veränderung der Rahmenbedingungen auch die Zukunft der sozialen Sicherung in Europa in Frage gestellt." Das ÖRK, das bei der Veranstaltung mit dem Institut für Demographie der ÖAW kooperiert, erhofft sich Antworten auf drängende Fragen zum demographischen Wandel: "Aus welchem Grund sind die Skandinavier in Sachen Geburtenraten, Vereinbarkeit von Beruf und Familie und Kindertagesbetreuung die Musterschüler in Europa? Welche ihrer Modelle würden auch für Österreich taugen?", so der ÖRK-Präsident.

"Obwohl im privaten Bereich fast jede Frau und jeder Mann etwas zum Thema Geburten zu sagen hat, bedarf es doch komplexer wissenschaftlicher Analysen, um die Determinanten der Geburtenentwicklung und die Rolle der Politik darin besser zu verstehen", ergänzt Wolfgang Lutz, Direktor des Wiener Instituts für Demographie.
 
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