Kdolsky: HIV/AIDS hat für viele sein bedrohendes Gesicht verloren   

erstellt am
30. 11. 07

Welt-AIDS-Tag
Wien (bgf) - "Der Kampf gegen HIV/AIDS ist eine der größten Herausforderungen im Bereich der globalen Gesundheitspolitik. Pro Jahr infizieren sich weltweit rund fünf Millionen Menschen - vorwiegend junge Frauen mit HIV", so Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky am 30.11. anlässlich des 20. Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember. Durch die zunehmende Mobilität der Menschen, betrifft diese Gefahr nicht nur Entwicklungsländer in Afrika sondern alle Staaten dieser Welt. In Europa zeigen die jüngsten Entwicklungen, das dramatisch hohe Infektions-Raten in verschiedenen Bevölkerungsgruppen ein konstanter Risikofaktor für die weitere Verbreitung dieser Immunschwächekrankheit sind. "Wir müssen deshalb gemeinsam, über Staatengrenzen hinweg, den Kampf gegen die Krankheit aufnehmen, sowohl in der Prävention als auch in der Behandlung", sagte die Gesundheitsministerin. In Österreich zeige die jährliche Zahl von rund 450 Neuinfektionen, dass die HIV/AIDS Epidemie auch bei uns nach wie vor nicht zum Stillstand gekommen sei. Die vorläufigen Zahlen für die ersten drei Quartale 2007 bestätigen diesen Trend.

Aufgrund verbesserter Therapiemöglichkeiten erhöhte sich in den vergangenen Jahren die Zahl der zu behandelnden und mit dem HI-Virus lebenden Personen kontinuierlich. "Mit der Kombinationstherapie werden zwar im Fall einer HIV-Infektion sehr gute Behandlungserfolge erzielt, die zu einer Senkung der Todesrate führen. Die Kombinationstherapie ist aber kein Persilschein für ungeschützten Geschlechtsverkehr und führt auch nicht zu einer Heilung", so Kdolsky.

Zunehmende Sorglosigkeit und mangelndes Wissen bergen das stete Risiko eines Wiederaufflammens der Epidemie auch in Österreich. Alte und neue Erkenntnisse müssten daher in eine verstärkte Aufklärung einfließen. "Auch wenn HIV/AIDS heute weitgehend behandelbar ist, ist nach wie vor keine Heilung oder die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffs in Sicht. Das müssen wir besonders auch jungen Menschen klar machen, da für viele von ihnen HIV/AIDS leider sein bedrohendes Gesicht verloren hat", sagte Kdolsky.

Die Gesundheitsministerin verwies im Zusammenhang mit dem Kampf gegen HIV/AIDS auch auf die wichtige Rolle der österreichischen AIDS-Hilfen. "Bereits Mitte der achtziger Jahre wurden die Zivilgesellschaft und zahlreiche NGOs in die Prävention und Aufklärung eingebunden. Die kontinuierliche Förderung der AIDS-Hilfen und die enge Zusammenarbeit mit ihnen haben dazu geführt, dass sie essentielle Träger der individuellen Prävention, der Antidiskriminierung und des freien Zugangs zu kostenloser anonymer Testung sind. Sie decken sowohl den Schulbereich als auch den Zugang zu Hochrisikogruppen ab."

Abschließend betonte die Gesundheitsministerin, dass auch weiterhin Wissen, Aufklärung und Prävention die wichtigsten Waffen im Kampf gegen HIV/AIDS seien. "Der Welt-AIDS-Tag soll dazu dienen, diese Krankheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen und unser Bewusstsein für die Ernsthaftigkeit dieses Themas zu schärfen."
 
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