WKÖ und OeNB wollen Unternehmen stärker entlasten   

erstellt am
07. 12. 07

Leitl und Liebscher unterzeichnen Kooperationsvertrag: Entlastung von Betrieben, akkordierte Informationspolitik und unbürokratischer Datenaustausch sollen forciert werden
Wien (oenb) - Durch die intensive Zusammenarbeit von Wirtschaftskammer Österreich und Statistik Austria konnte in den letzten Jahren eine deutliche Entlastung der Unternehmen im Statistik-Bereich erreicht werden. Nun schließt die WKÖ mit der Oesterreichischen Nationalbank, einem weiteren wichtigen Statistik-Anbieter in Österreich, einen Kooperationsvertrag ab, der unter anderem ähnliche Zielsetzungen zum Inhalt hat. „Wir vertiefen unsere gute bisherige Zusammenarbeit und werden gemeinsam den bisher beschrittenen Weg in Richtung Erzielung der größtmöglichen Datenqualität bei gleichzeitiger Ressourcenschonung der Datenmelder und Datenproduzenten ausbauen. Dabei sollen eine akkordierte Informationspolitik und – soweit datenschutzrechtlich möglich – verstärkter Datenaustausch unterstützen. Die Plattform der WKÖ soll zunehmend als Anker für statistische Fragen genutzt werden“, fassen WKÖ-Präsident Christoph Leitl und OeNB-Gouverneur Klaus Liebscher die Kernpunkte ihrer Vereinbarung zusammen.

Primärer, aber nicht ausschließlicher Anknüpfungspunkt für den gegenständlichen Kooperationsvertrag sind die von der OeNB erstellte Zahlungsbilanzstatistik und die Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung Österreichs. „Die aus der Zahlungsbilanz ablesbaren Strukturinformationen – wie beispielsweise im Bereich der Direktinvestitionen – stellen für die zunehmend außen orientierte österreichische Volkswirtschaft eine wesentliche Grundlage für unternehmerische Entscheidungen sowie wirtschaftspolitische Maßnahmen dar“, so Liebscher. Dies unterstreiche die Bedeutung von qualitativ hochwertigen Daten aus diesem Bereich. Gleichzeitig ist bei der Erhebung - wie es beispielsweise bei der Einführung des neuen Erhebungssystem der Zahlungsbilanzstatistik im Jahr 2006 bereits gelungen ist – auf größtmögliche Entlastung bei den Unternehmen zu achten“, betont Leitl. Die OeNB konnte hier durch die Entwicklung eigener methodischer Ansätze sowie das Heranziehen administrativer Daten den Aufwand für die befragten Unternehmen bereits erheblich reduzieren.

„Durch die Forcierung der papierfreien Meldemöglichkeiten für die befragten Betriebe erwarten wir uns weitere günstige Effekte auf die Produktionskosten der erforderlichen Statistikprodukte“, führt Liebscher eine der weiteren geplanten Maßnahmen an.

Generell wird im Abkommen eine intensivere Kooperation mit den meldepflichtigen Unternehmen angepeilt, die von Meldeanreizen, wie beispielsweise stärkere Rückspiegelung von Detailinformationen begleitet werden soll. Umfassende gemeinsame Informationskampagnen, Veranstaltungen und Infomaterialien im Vorfeld neuer Statistik-Rechtsgrundlagen (national oder auf EU-Ebene) stellen ebenfalls einen Teil des Kooperationsrahmenvertrags zwischen OeNB und WKÖ dar.

Mit dessen Erarbeitung werde ein weiterer Schritt in Richtung ‚better regulation’ in Österreich gesetzt und für die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaftskammer und Nationalbank ein rechtlicher Rahmen geschaffen, freut sich Leitl. „Österreich ist in diesem Bereich Vorreiter in Europa und zeigt, dass wichtige wirtschaftliche Informationen breit verfügbar gemacht werden können, bei gleichzeitiger Schonung der kleinen und mittleren Unternehmen. Verlässliche, aktuelle und umfassende Daten sind sowohl für die Unternehmen von großer Bedeutung als auch für eine schlagkräftige Interessenspolitik der Wirtschaftskammer.“
 
zurück