Ausländer im kirchlichen Dienst sind nicht einfach "Lückenbüßer"   

erstellt am
05. 12. 07

Innsbruck (diözese) - Priester, PastoralassistentInnen und Ordensfrauen aus dem Ausland, die in der Diözese Innsbruck leben und arbeiten, seien „nicht einfach Lückenbüßer“. Vielmehr trügen sie „Verantwortung für die Weitergabe von Glaube, Hoffnung und Liebe“. Ohne sie stünde die Verkündigung des Evangeliums „jetzt schon auf schwachen Füßen“. Dies hebt der Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer in seinem Bischofswort zum Advents 2007.

Diözesanes „Jahr der Welt_Kirche“

Scheuer erinnert an das „Jahr der Welt_Kirche“, das die Diözese Innsbruck derzeit begeht. Er unterstreicht die Notwendigkeit, sich immer wieder ins Bewusstsein zu rufen, „dass wir Weltkirche sind und zur Weltkirche gehören“. Das erlaube es nicht, sich selbstgenügsam abzuschließen und nur um die eigenen Bedürfnisse und Probleme zu kreisen.

Scheuer stellt fest: „Die katholische Kirche ist die größte religiöse Gemeinschaft der Welt.“ Der Blick auf sie mache deutlich, „dass sich der christliche Glaube dynamisch entwickelt“: „Angesichts vieler Ermüdungserscheinungen, angesichts von Resignation und Perspektivenlosigkeit bei uns in Kirche und Gesellschaft können wir von den Ländern des Südens wieder mehr Glaubens- und Lebensfreude, wie auch Gastfreundschaft, Hoffnung und auch Soldidarität lernen.“

Scheuer ermutigt dazu, dass „Christen unterschiedlichster Kulturen und Traditionen einander als Schwestern und Brüder im Glauben entdecken“. Die derzeit 46 Tiroler Missionarinnen und Missionare in aller Welt nennt er „Türöffner für die Begegnung mit fremden Völkern und anderen Kulturen“. Sie seien „Brückenbauer über alle Unterschiede der Sprache, der Lebensgewohnheiten und auch der Wirtschaft hinweg“.

Unterstützung für den Global Marshall Plan
Eine Lanze bricht Bischof Scheuer für den „Global Marshall Plan für die Ökosoziale Marktwirtschaft“. Ihn unterstütze die Diözese Innsbruck, weil sie helfen wolle, „eine politisch-ethische Kultur ins Leben zu rufen, in der Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung nachhaltig und zukunftsfähig gesucht werden“. Es gelte, der immer bedrohlicher werdenden „Schieflage in der Entwicklung der Menschheit“ entgegen zu wirken. Scheuer: „Wirtschaftliche Globalisierung soll nicht auf Kosten der Umwelt, nicht auf Kosten der Armen und auch nicht auf Kosten kommender Generationen gehen.“ Christlicher Glaube sei untrennbar mit dem Einsatz für Gerechtigkeit und Versöhnung verbunden.

Weihnachten: Liebeserklärung Gottes
Weihnachten, so Scheuer wörtlich, sei „die Liebeserklärung Gottes an uns Menschen“. Die Ankunft Gottes zerbreche „die Mauern der Gleichgültigkeit, der Angst, der Verachtung und auch des Hasses“. Zu Weihnachten suche Gott „ganz neu die Begegnung mit uns: Er blickt uns an in den Gesichtern der Kinder und Alten, er begegnet uns im Antlitz der Gesunden und Kranken, er schaut uns an im Blick der Freunde und Feinde, er sucht Aufnahme bei uns in der Gestalt der Fremden. Wir dürfen die unscheinbaren Spuren Gottes wachsam aufspüren.“
 
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