Gusenbauer: Österreich ist Nutznießer der EU-Integration des Westbalkans   

erstellt am
05. 12. 07

Anlässlich eines Roundtable-Gesprächs mit hochrangigen Vertretern der Länder Südosteuropas sprach der Bundeskanzler von der "Erfolgsgeschichte einer guten Freundschaft"
Wien (bpd) - Das Paneel der „Economist“-Veranstaltung in der Wiener Hofburg war hochkarätig besetzt. Der Premierminister Montenegros, der Wirtschaftsberater des serbischen Premierministers, der mazedonische Informationsminister, der Wachstumsminister von Slowenien und der EU Chef-Verhandler Kroatiens berichteten internationalen Wirtschaftsmanagern von den Fortschritten, die ihre Länder in Richtung EU-Reife machten. Notwendige Reformen in Politik und Verwaltung würden zügig vorangetrieben, der Markt geöffnet, Steuern gesenkt, die Hausaufgaben in Sachen Budgetsanierung und Währungsstabilität gemacht.

Bundeskanzler Alfred Gusenbauer lobte die EU-Erweiterung in Richtung Südosteuropa als wichtigen Faktor für eine noch stärkere Position Europas im globalen Wettbewerb. Schon die Erweiterungswellen 2004 und 2007, aber auch die für die nächsten Jahre bevorstehende Integration der Länder des Westbalkans stellten eine wichtige Etappe zur politischen Wiedervereinigung und zu einem noch größeren Binnenmarkt dar. Den Staaten Südosteuropas sei es vor sehr unterschiedlichem politischen und wirtschaftlichen Hintergrund gelungen, die letzten Schritte von der Plan- zu Markwirtschaft zu setzen, vom Krieg zum Frieden zu finden. Die Wirtschaft habe sich – auch dank Assoziierungsabkommen – bereits sehr günstig entwickelt. Nun müssten die Rechtsstaatlichkeit und die Zivilgesellschaft weiter entwickelt werden. Auch müsse der Armut und der hohen Arbeitslosigkeit in manchen Gebieten der Kampf angesagt werden. Dann stehe dem Weg in die EU nichts mehr im Wege.

Österreich spielte bei der Wirtschaftsentwicklung ein große Rolle, vor allem Banken und Baugesellschaften seien große Anleger am Westbalkan: „Fünf Milliarden Euro sind bis 2005 direkt investiert worden.“ Österreichische Firmen seien damit die wichtigsten Investoren in dieser Region Europas. Österreich „ist aber auch größter Nutznießer dieser Entwicklung. Wir haben unsere Exporte verdreifacht, Österreichs Wirtschaft wächst schneller als jene vergleichbarer Länder der Eurozone. Das ist die Erfolgsgeschichte der Zusammenarbeit und guten Freundschaft!„ schloss der Bundeskanzler.

Angesprochen auf das aktuelle Kosovo-Problem hofft Gusenbauer auf eine friedliche Weiterentwicklung: “Es gibt zwar keine Anzeichen auf Konsens, doch haben die Gespräche der Kosovo-Troika einige Wege der Kooperation aufgezeigt, die unabhängig vom endgültigen Status, gangbar sein werden.“
 
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