Kunsthalle: Zufriedene Bilanz und Ausstellungsüberblick für 2008   

erstellt am
17. 12. 07

Wien (rk) - Auch wenn, so Kunsthallendirektor Gerald Matt am 17.12. bei einer Bilanz-Pressekonferenz, Besucherzahlen nichts über die Qualität der Häuser aussagen, so darf sich die Kunsthallen Wien mit erwarteten 190.000 Besuchern für das heurige Jahr zufrieden geben. Ein voluminöser Pressespiegel, diverse Kooperationen und Übernahmen von "in Wien produzierten Ausstellungen", so Matt, würden unterstreichen, wie gut sein Haus im internationalen Bereich zeitgenössischer Kunst positioniert sei. So wurde "Chen Zehn" nach Italien "verkauft", "Viva la Muerte" wanderte ins spanische Gran Canaria und auch die noch bis Anfang Februar laufende "True Romance"-Schau wird als Gemeinschaftsprojekt im kommenden Jahr in der Kunsthalle zu Kiel bzw. in der Villa Stuck bei München gezeigt. Insgesamt wurden im zu Ende gehenden Jahr knapp 60 Projekte realisiert, erwähnenswert darunter vor allem die vier großen Ausstellungen im Haupthaus im Museumsquartier, wie auch mehrere im project space am Karlsplatz.

Im kommenden Jahr setze die Kunsthalle ihre Frage nach den "existenziellen Erlebnissen des Lebens" fort. So werden unter dem Generalthema "Mythos" Arbeiten von Hans-Jürgen Syberberg ("Die Nacht. Ein Monolog", 22.2. - 30.3.08) und "Shooting star" Matthew Barney ("Drawing Restraint", 7.3. - 8.6.08), der bereits 1997 in der Kunsthalle als Talent gezeigt wurde, zu sehen sein. Beide Ausstellungen werden von Matt selbst kuratiert.

Weiteres Top-Thema ist im kommenden Jahr der "letzten großen Verweigerung" gewidmet, dem Punk. In Form einer Kunst- Zusammenschau wird Thomas Miessgang als Kurator die "letzte große Revolution in der pophistorisch kodierten Gegenkultur" zeigen (16.5. - 7.9.08). Besonders stolz, so Matt, sei man auch auf die Ausstellung im Herbst 2008, die sich dem US-Künstler Edward Hopper widmen wird. "Western Motel", so der Titel eines berühmten Bildes, welches an sich in der Yale Universität befindet und in der Kunsthalle gezeigt wird, ist zugleich auch Titel der Ausstellung. Diese darf als historische Schau betrachtet werden, die einen Rückblick auf einer der relevantesten Maler der USA wirft. Neben Hopper, werden u.a. auch Werke von Jim Jarmusch, Mark Lewis, David Claerbout, Gustav Deutsch und Tim Eitel präsentiert werden.

Positiv habe sich auch die Zusammenarbeit mit der Universität für angewandte Kunst Wien entwickelt. Ebenso sei man stolz, dass man die Kunsthalle als Ort der Debatte positionieren konnte. Für kontroverse Themen ist auch im kommenden Jahr gesorgt: "Rechte der Frauen" und der Dialog zwischen Orient und Okzident, konkretisiert mit Ausstellungen und Vorträgen werden fortgesetzt. Infos auch unter: http://www.KUNSTHALLEwien.at/
 
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