Prets: EU-Parlament lehnt Radikalumbau des europäischen Weinmarktes ab   

erstellt am
13. 12. 07

Wien (sk) - Die Abstimmung im Europäischen Parlament zur umstrittenen Weinmarktreform der EU brachte in vielen Bereichen eine deutliche Veränderung der bisher auf dem Tisch liegenden Vorschläge. "Die Vorschläge der EU-Kommission hätten massive Verschlechterungen für Weinbauern nach sich gezogen, gerade für solche, die Qualitätsweine produzieren. Hier gilt es, einen klaren Riegel vorzuschieben, damit Weine weiterhin in hoher Qualität und zu fairen Marktbedingungen produziert werden können", sagte die SPÖ-Europaabgeordnete Christa Prets am 12.12. nach der Abstimmung.

Die Abgeordneten sprachen sich gegen das Verbot des Zusatzes von Sacherose aus, wie dies traditionell bei uns verwendet wird. Auch der Vorschlag der Kommission, wonach Traubenmostkonzentrat aus anderen Ländern verwendet werden soll, traf auf den Widerstand der Abgeordneten. "Den Zuckergehalt des Weines mit Traubenmostkonzentrat aus anderen Regionen aufbessern zu müssen, würde heißen, den Charakter der Weine unserer Region zu beeinflussen und auch zu verändern", kritisiert Prets.

Der bisherige Vorschlag der Kommission sieht vor, dass die Unterstützung der Krisendestillation - die Möglichkeit der Destillierung von Überschüssen -, gestrichen wird. "Es kann jedoch nicht sein, dass die Saccharosebeigabe abgeschafft und durch Traubendickmost ersetzt werden soll, um einen Ausgleich für den Wegfall der sehr kostspieligen Krisendestillation zu schaffen", so Prets.

"Eine Totalreform des Weinanbaus in Europa, die weder im Sinne der Weinbauern, noch im Sinne der Konsumenten wäre, lehnte das Europäische Parlament mit seinem heutigen Votum ab. Die Entscheidung liegt nun beim Ministerrat, der nächste Woche über die Weinmarktreform diskutieren wird", schloss Prets.
 
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