Hilfe für Südafrika   

erstellt am
12. 12. 07

Grazer Architektur-Studierende bauen eine Schule
Graz (universität) - Wo Wasser knapp und Armut an der Tagesordnung ist, dort ist auch Bildung Mangelware. Die so genannten "Townships" in Südafrika sind Überbleibsel des Regimes der Apartheid, in denen Menschen ähnlich wie in Slums abgeschirmt von der Zivilisation leben. Sechzehn Architektur- Studierende der TU Graz planen gemeinsam mit Kollegen der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien eine Schule in der Nähe von Johannesburg, die Jugendlichen zugleich eine Berufsausbildung bieten soll. Das Projekt "Mojo" entsteht in Zusammenarbeit mit dem Verein S2arch (social and sustainable architecture), der Entwicklungs-Initiativen in Südafrika unterstützt. Am 13. 12. präsentieren die Studierenden das Projekt der Öffentlichkeit.

Meist gibt es weder Wasserleitungen noch Kanalsystem, öffentliche Verkehrsmittel fehlen und damit auch der Zugang zu Ausbildungsmöglichkeiten in den Städten: "Die südafrikanischen Townships werden erst langsam erschlossen, die Infrastruktur ist nach wie vor unzureichend. Wer keine Ausbildung hat, hat kaum Chancen, wirtschaftlich zu überleben oder aufzusteigen", weiß Gernot Kupfer vom Institut für Architekturtechnologie der TU Graz. Gemeinsam mit Kollegen des Instituts für Landschaftsarchitektur der BOKU Wien koordiniert er daher das Projekt "Mojo": Im Zuge der Initiative entwerfen, planen und realisieren sechzehn Grazer Architektur- Studierende eine Schule im südafrikanischen Montic; das Konzept für die Außenraumgestaltung kommt von Studierenden der BOKU. "Kinder aus dem angrenzenden Township bekommen in der neuen Schule zugleich eine handwerkliche Ausbildung", so Kupfer, der bereits vor zwei Jahren an der Realisierung eines Kindergartens in einem Township mitwirkte.

Das Siegerprojekt für den Schulbau spricht eine "klare Architektur- Sprache": "Das Spiel mit den gedeckten Flächen, die einen Wechsel zwischen offenen und geschlossenen Räumen erlauben und die klaren Strukturen haben uns überzeugt", argumentiert Kupfer. Wesentlich waren auch Kosten und Machbarkeit, da die Studierenden die Schule gemeinsam mit den künftigen Schülern auch selbst aufbauen. "Wir haben uns dazu für eine Mischbauweise aus Holzrahmen und ortsüblichen Materialien entschieden, mit denen wir Klassenräume und Werkstättenbereiche gestalten", erklärt Kupfer. Die angehenden Architekten errichten das Pilotprojekt am Standort Montic, wo in der ersten Ausbaustufe Klassen für bis zu 120 Kinder entstehen sollen. Die Mittel geben dabei die Möglichkeiten vor: Sponsoren für das Projekt, das aus privaten und öffentlichen Fördergeldern umgesetzt wird, sind willkommen.
 
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