Tore für neue Biobetriebe sind jetzt weit offen   

erstellt am
04. 01. 08

Wien (nöwpd) - Die Produkte heimischer Biobauern sind mittlerweile so stark nachgefragt, dass "unsere Biobauern praktisch ausverkauft sind". So formuliert es der Geschäftsführer der BIO AUSTRIA NÖ und Wien, Karl Erlach.

Besondere Nachfrage besteht derzeit nach Bio-Milch. Deshalb haben die Milchliefergenossenschaft NÖ (MGN), die NÖM und BIO AUSTRIA gemeinsam ein Umstiegspaket geschnürt, das weiteren heimischen Milchbauern den Einstieg in die Biolandwirtschaft schmackhaft machen soll. "Teil des Pakets ist auch eine Abnahmegarantie von zusätzlich 10 Millionen Kilogramm Biomilch," bestätigt Adolf Steiner, Obmann der 4.300 MGN-Lieferanten.

"Derzeit produzieren die 1.025 Mitglieder von BIO AUSTRIA in Niederösterreich rund 58 Millionen Kilogramm Biomilch", erklärt Erlach gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst. Das seien knapp 15 Prozent der österreichischen Biomilch-Produktion. Nun sollen ­ allein im Bereich der NÖM ­ bis zu 10 Millionen Kilogramm dazukommen. "Wir peilen in den nächsten zwei Jahren rund 170 bis 180 neue Bio-Milchbauern an", so Erlach.

Neben der Abnahmegarantie der NÖM ist es auch der zuletzt um 55 Prozent gestiegene Biozuschlag der MGN (derzeit 7 Cent pro kg Biomilch), "der die betriebliche Wertschöpfung erhöht," ergänzt MGN-Geschäftsführer Leopold Gruber-Doberer.

Die aktuellen Rahmenbedingungen für umstellungswillige Betriebe seien in nächster Zeit "nahezu ideal", sagt Karl Erlach. Bis 2010 kann nämlich bei Stall-Um- und Neubauten noch ein Investitionszuschuss bis 35 Prozent gewährt werden. Auch das neue ÖPUL-Programm macht einen Neueinstieg für Biobauern relativ leicht möglich. Die Tore für künftige Biobauern "sind daher in den nächsten zwei Jahren weit offen".

Ein umfangreiches Beratungs- und Info-Angebot für Umstellungswillige gehört zum aktuellen "Bio-Maßnahmenpaket". So laufen derzeit zahlreiche Bio-Milchveranstaltungen. Zusätzlich gibt es Einzelberatungen und eine weitere Betreuung, mit der BIO AUSTRIA den Landwirt in die Welt des Biolandbaus hinein begleitet. Erlach betont schon vorab: "Viele ÖPUL- und Ökopunkteteilnehmer haben nur geringfügige Veränderungen in ihrer Bewirtschaftung vorzunehmen, um als Biobetrieb anerkannt zu werden. Die Bioflächenprämie im Biogrünland beträgt 240 Euro pro Hektar."

Österreich hat mit seiner 400-Millionen-Kilogramm-Biomilchquote einen sehr großen Anteil. Ganz Deutschland verfügt nur über eine Biomilchquote von 490 Millionen Kilogramm, berichtet der BIO AUSTRIA-Geschäftsführer. Die hohe Bio-Dichte in Österreich bringe "zusätzliche wirtschaftliche Vorteile, nämlich konkurrenzfähige Abholkosten und hohe Gesamtmengen für die einzelnen Molkereien".

Informationen: http://www.bio-austria.at
 
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