"Ariadne" im Haus für Mozart   

erstellt am
10. 01. 08

Neuproduktion als Teil des Strauss-Schwerpunktes beim Mozarteum Orchester
Salzburg (mozarteum orchester) - In diesem Frühjahr steht Richard Strauss beim Mozarteum Orchester Salzburg und dessen Chefdirigenten Ivor Bolton hoch im Kurs. Gleich im ersten Konzert des Jahres, am 5. Jänner, anlässlich der Eröffnung des Karajan-Jubiläums, brachte das Orchester die Tondichtung ,Don Juan’ zu Gehör. Auch im eigenen Zyklus des Mozarteum Orchesters nimmt Strauss eine zentrale Rolle ein. In den kommenden Zyklus-Konzerten (21.2. und 17.4) erklingen die ‚Vier Letzten Lieder’ und die Orchestersuite ‚Der Bürger als Edelmann’.

Doch davor steht erst einmal noch eine Oper des großen Komponisten und Mitbegründers der Salzburger Festspiele auf dem Programm: Mit einer Neuinszenierung von ‚Ariadne auf Naxos’ für das Salzburger Landestheater wartet das Dreigespann Stephen Medcalf (Regie), Jamie Vartan (Bühne und Kostüme) und Ivor Bolton (musikalische Leitung) auf, dass zuletzt mit Brittens ‚Albert Herring’ für Furore sorgte.

„Ich freue mich ungemein darauf, Strauss’ intimste Oper im Haus für Mozart zu dirigieren“, so Chefdirigent Ivor Bolton. „Die Brillanz, Feinheit und Komik der Handlung wird durch eine hoch-virtuose Instrumentierung unterstrichen: ein Werk, wie geschaffen für die Musiker des Mozarteum Orchesters.“

Auch was die Besetzung von Seiten der Sänger anbetrifft, verspricht die Inszenierung spannend zu werden. Für die Titelrolle konnte die australische Sopranistin Miranda Keys, Finalistin beim ‚BBC Cardiff Singer of the World’ – Preis, gewonnen werden. Alexandra Lubchansky, regelmäßiger Gast in München und Frankfurt, gibt als Zerbinetta ihr Salzburg- Debüt. Gerhard Siegel, der vergangenen Herbst in Covent Garden im Ring zu erleben war, wird den Bacchus singen. Die Rolle des Komponisten wird die junge Amerikanerin Katharine Goeldner übernehmen (sie hat diese Oper u.a. an der New Yorker Met sowie in Madrid, Toulouse und Lyon gesungen).

Ursprünglich wurde ‚Ariadne auf Naxos’ als Nachspiel zu einer Neufassung von Molieres ‚Der Bürger als Edelmann’ geschrieben. Das Stück wurde dann jedoch umgearbeitet. So entstand 1916 eine der wohl geglücktesten Zusammenarbeiten von Strauss und Hofmannsthal: eine auf mythologischem Stoff basierende Oper mit einem bürgerlichen Vorspiel.

‚Ariadne auf Naxos’ ist Theater im Theater: Elemente der Opera seria werden hier mit Elementen der Commedia dell’Arte verbunden, griechische Mythologie mit italienischem Stehgreiftheater und einem imaginären Wien des 18. Jahrhunderts, Unterhaltungskultur mit ernster, hoher Kunst. Über allem steht ein noch heute höchst aktueller Aspekt des Theaters: der vermeintliche Konflikt zwischen künstlerischem Anspruch einerseits und den Erwartungen des Publikums andererseits.

Das Salzburger Publikum kann dieser Frage an fünf Abenden nachkommen. Die Premiere findet am 20. Jänner 2008 um 19.00 Uhr im Haus für Mozart statt. Es folgen Vorstellungen am 22.1. sowie am 12., 16. und letztmalig am 22. Februar.

Informationen: http://www.mozarteum.orchester.at
 
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