Leitl: 2007 brachte höchsten Handelsbilanzüberschuss in 2. Republik   

erstellt am
10. 01. 08

Österreich ist Europameister im Export - 49% Exportplus für Periode 2002 bis 2006 ist größter Ausfuhrzuwachs unter den EU-15
Wien (pwk) - „Die österreichische Exporterfolgsgeschichte geht weiter und auch für das abgelaufene Jahr 2007 können wir eine erfolgreiche Exportbilanz liefern“, sagte WKÖ-Präsident Christoph Leitl am 10.01. bei der Exportbilanz-Pressekonferenz für 2007. Leitl: „Mit 1,5 Milliarden Euro haben die heimischen Exporteure der Zweiten Republik den höchsten Außenhandelsüberschuss beschert und mit der Exportsteigerung von 9,8% auf 113,9 Mrd. Euro haben wir unser gestecktes Ziel von 10% praktisch erreicht.“

In dieser Tonart geht es auch heuer weiter, so Leitl: „Österreichs Exporteure sehen optimistisch ins neue Jahr.“ Die Außenwirtschaft Österreich (AWO) der WKÖ geht in ihrer Prognose für 2008 von einem Exportwachstum von 8% und einer noch deutlicher positiven Handelsbilanz von 3 Mrd. Euro aus. Dieses gegenüber 2007 leicht abgeflachte, aber dennoch deutlich positive Wachstum geht einerseits überwiegend „auf eine anhaltend kräftige Entwicklung der Weltwirtschaft und des Welthandels zurück, wird aber anderseits zugleich von einer Verschlechterung der internationalen Rahmenbedingungen – den Konjunktureinbruch in den USA, die Krise auf den Finanzmärkten, die Aufwertung des Euro sowie hohe Rohstoffpreise – geprägt“, so der WKÖ-Präsident.

Leitl präsentierte noch weitere Highlights der AWO-Berechnungen: „Für die Periode 2002 bis 2006 verzeichnete Österreich ein Exportplus von 49% und ist damit ex aequo mit Deutschland Exporteuropameister unter den EU-15. Bei unserem wichtigsten Handelspartner, dem Freistaat Bayern, sind wir 2007 erstmals zum wichtigsten Handelspartner avanciert und haben damit die Wirtschaftsgroßmacht USA überholt.“ Österreichs Exportunternehmen sehen, wie auch die AWO-Berechnungen bestätigen optimistisch ins neue Jahr. Gemäß der neuesten market-Umfrage unter den heimischen Exportbetrieben gehen 92% von gleich guten oder sogar besseren Exportentwicklungen aus. „Man führt dies vor allem auf den guten Auftragsstand, die hohe Qualität österreichischer Exportprodukte und die Erschließung neuer Märkte zurück“, erklärte AWO-Leiter Walter Koren. Gemäß Studie birgt Osteuropa weiterhin die größten Chancen. Neben Osteuropa rechnen sich die heimischen Unternehmen auch in Südosteuropa, den GUS-Staaten und naturgemäß in Deutschland, unserem wichtigsten Handelspartner, besonders gute Exportchancen in der Zukunft aus. Sieben von zehn Exporteuren werden den Export von Waren verstärken, ein Drittel plant die Intensivierung von internationalen Beschaffungsgeschäften, ein gutes Viertel plant Repräsentanzen und auch beim Export von Dienstleistungen denkt man an vermehrte Aktivitäten.

Die Erwartungen an die EURO 08, das drittgrößte Sportereignis der Welt (nach Fußball-WM und Sommerolympiaden), sind v.a. in wirtschaftlicher Hinsicht groß und auch die Exportwirtschaft wird mittelfristig davon profitieren. Es fängt an bei erweiterten Exportmöglichkeiten für Nahrungsmittelproduzenten – von Käse über Wurstspezialitäten, Süßigkeiten, Fruchtsäfte, Weine, Bier bis zu Spirituosen. Ebenso ist die EURO auch eine Chance für österreichisches Design, sich einem breiten internationalen Publikum zu präsentieren. Leitl: „Grundsätzlich wollen wir die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf Österreich durch die EURO nützen, um unser Land als offenen, aufnahmebereiten Wirtschafts- und Investitionsstandort zu präsentieren.“

Generell will die AWO künftig noch mehr Klein- und Mittelbetriebe (KMU), aber verstärkt auch Einpersonen-Unternehmen (EPU) zum Export motivieren, Exportfittest, Erstberatungsgespräch, Exportstartpaket sind schon bekannte Fördermaßnahmen der AWO. Koren: „Neu hinzu kommen so genannte ‚Export Angels’ - besonders geschulte Mitarbeiter der österreichischen Außenhandelsstellen, die Neuexporteure vor Ort betreuen, ihnen bei der Geschäftspartnersuche, Geschäftsabwicklung etc. zur Seite stehen.“ Generell hat die AWO ihre Angebotspalette für die österreichischen Unternehmen in 25 Branchengruppen unterteilt. Insgesamt werden für diese 25 Branchen jährlich 1.000 Publikationen von der AWO veröffentlicht sowie heuer 880 exportrelevante Veranstaltungen abgehalten – 600 davon im Ausland.
 
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