Künstlerische "Hülle" für provisorischen Bibliothekscontainer   

erstellt am
18. 01. 08

Linz (landesbibliothek) - Seit fast einem Jahr ist die Oö. Landesbibliothek umbaubedingt in einem Baucontainer am Schillerplatz untergebracht. Ein Semester lang haben sich Studentinnen und Studenten der Linzer Kunstuniversität Gedanken gemacht, wie man die gestapelten Baucontainer gestalten könnte, um die "Idee einer Bibliothek" sichtbar zu machen. Nach einer wettbewerbsartigen Jury wird am 23. Januar 2008 das Ergebnis präsentiert: Die Studentin der Textilklasse Sonja Schiefer hat die Leserin bzw. den Leser in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen gerückt und so finden sich 159 Porträts von Bibliothekskundinnen und -kunden auf der neuen Hülle der Container.

Im Mittelpunkt der bibliothekarischen Dienstleistung stehen die LeserInnen. Diese Überlegung stand am Beginn der Ausschreibung eines Wettbewerbes zur Gestaltung des provisorischen Bibliothekscontainers, zu dem StudentInnen der Textilklasse der Kunstuniversität Linz unter der Patronanz von O.Univ.Prof. Mag.art. Marga Petrascheck-Persson eingeladen wurden. Die Preisträgerin Sonja Schiefer setzte diese Idee in Form einer Fotoaktion um, indem sie die Leserinnen und Leser der Oö. Landesbibliothek zu einem Porträttermin einlud. Das Interesse übertraf alle Erwartungen.

Mehr als 150 Leserinnen und Leser haben im Rahmen dieser Aktion der Bibliothek zwei wesentliche Persönlichkeitsmerkmale "geliehen": Ihr Porträt und ihre Handschrift, mit der sie ihre Lieblingslektüre oder ihren aktuellen Lesestoff aufgeschrieben haben. An zwei Aktionstagen im Oktober 2006 wurden Leserinnen und Leser fotografiert. Bis zum Bezug des sanierten Bibliotheksgebäudes im Sommer 2009 werden nun diese Porträts als "Umhüllung" der Baucontainer für die Idee der Bibliothek als Vermittler zwischen Autor und Leser stehen.

"Dabei spielt der persönliche Name keine Rolle, denn der Lesestoff und die individuelle Handschrift teilen sich selber mit. Diese Verbindung erscheint mir reizvoll. In der Anordnung am Container selbst treten die Menschen in Beziehung zueinander, und verweben sich zu einer Art Teppich, der zum Hinschauen anregt" (Sonja Schiefer)
 
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