Mailath präsentiert "Cash for culture"   

erstellt am
18. 01. 08

Neues Förderinstrument der Stadt Wien unterstützt junge Kreative
Wien (rk) - Wien geht neue Wege in der Kunst- und Kulturförderung. Erstmals gibt es ein speziell auf die Bedürfnisse und Potenziale von Jugendlichen ausgerichtetes Förderprogramm. "In erster Linie geht es uns um die gezielte Unterstützung der jungen Kreativen in Wien", erklärte Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath- Pokorny am 18.01. bei der Präsentation von Cash for Culture. Denn für die Altersgruppe der 13 bis 20jährigen gab es bisher eine gewisse Lücke in der Förderpraxis. "Mit Cash for Culture ist es nunmehr möglich, dass auch Jugendliche für eine Kulturförderung einreichen."

Schnell und unkompliziert zu einer Förderung
Ein in Schweden erfolgreich laufendes Förderprogramm diente als Vorbild für das Wiener Modell. "Was in Skandinavien unter dem Titel 'Fast Money' praktiziert wird, heißt bei uns Cash for Culture, aber das Geld wird in Wien ebenso rasch und unkompliziert fließen", versichert der Kulturstadtrat. Denn das sind zwei zentrale Parameter von Cash for Culture: Junge Menschen im Alter von 13 bis 20 Jahren mit Wohnsitz in Wien haben die Möglichkeit, für ihre künstlerischen Ideen und Projekte Ideen schnell eine Förderung von bis zu 1.000 Euro zu bekommen. "Unser Ziel ist es, dass zwischen dem Ansuchen und dem Geldfluss nicht mehr als drei Wochen vergehen", so Mailath. Die dritte Säule von Cash for Culture ist die Betreuung des Projektbetreibers durch einen Erwachsenen, der Erfahrung im Kunst- wie im Jugendbereich hat und mit dem der Jugendliche sein Projekt besprechen kann.

Gefördert werden kreative Projekte aus allen Kunst- und Kulturbereichen, aber auch interdisziplinäre Arbeiten. Bedingung für die Förderung ist eine Projektbesprechung und Kostenkalkulation, eine öffentliche Präsentation sowie eine Dokumentation des Projekts. "Als jugendkulturellen Ausdruck einer kunstfreundlichen Stadt halte ich es für sehr wichtig, die Ergebnisse auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,", betonte Landesjugendreferent Karl Ceplak. Er hat bei der Entwicklung von Cash for Culture mitgearbeitet und freut sich, dass Kunst, Gemeinwesenarbeit und Jugendarbeit bei diesem innovativen Projekt erfolgreich kooperieren.

Insgesamt stellt die Stadt Wien für Cash for Culture 60.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Auszahlung der Förderung erfolgt über das Wiener Volksbildungswerk. Projekte können ab 18. Jänner 2008 eingereicht werden. Für Herbst 2008 ist die erste Cash for Culture-Projektemesse geplant. Die neue Förderschiene wird nach einer Pilotphase (Jänner 2008 bis September 2009) einer Evaluierung unterzogen.

Begleitung durch einen Coach
Jugendliche, die ein Projekt einreichen, bekommen einen Coach zur Unterstützung. Diese Coaches sind MitarbeiterInnen von bestehenden Einrichtungen der Gemeinwesen- und Jugendarbeit (Gebietsbetreuungen, Jugendzentren, etc). "Die Jugendlichen haben ein großes kreatives und künstlerisches Potenzial und ich unterstütze sie gerne bei der Verwirklichung ihrer Visionen", sagte Gül Akkilic von der Gebietsbetreuung Margareten und Meidling. Sie hat sich als Coach für Cash for Culture zur Verfügung gestellt, eine Arbeit, die sie gerne neben ihrer professionellen Tätigkeit übernimmt. Die Coaches begleiten die Jugendlichen bei der Einreichung des Projekts und stellen ihr Wissen bei der Projektabwicklung, der Suche nach Veranstaltungsorten, dem Einholen von Bewilligungen etc. zur Verfügung. In der Pilotphase sind wienweit rund 40 bis 60 Personen für diese Aufgabe vorgesehen.

Beratung durch ExpertInnen
Als zusätzliche fachliche Unterstützung stehen den Jugendlichen ExpertInnen aus den Bereichen Theater, Film, Kino, Musik, Tanz, Mode, Creative Industries, Netzkultur, Stadtteilprojekte, TV und Radio zur Seite. Auch Wolfgang Schlag, u.a. Kurator der erfolgreichen Musikprogrammschiene "Into the City" bei den Wiener Festwochen, unterstützt das innovative Förderprogramm: "Cash for culture ist ein Modell, das in dieser wichtigen jungen Phase von Kreativität einen Freiraum schafft, um die eigenen Vorstellungen von Kunst und Kultur zu erproben", ist der Musikexperte überzeugt. Bei den Jugendlichen findet die Initiative bereits jetzt großen Anklang. Stefanie Sandhäugl, eine junge Künstlerin und potenzielle Projektbetreiberin, freut sich über das neue Unterstützungsangebot der Stadt: "Cash for culture bietet jungen KünstlerInnen einen unbürokratischen Weg zu Fördermitteln für ihre ersten Projekte."

Kulturelle Barrieren abbauen - geistige Freiräume schaffen
Die Stadt Wien verfolgt mit Cash for culture mehrere Ziele: "Das Förderprogramm trägt dazu bei, kulturelle Barrieren abzubauen, das Selbstbewusstsein, die Kreativität und das soziale Verhalten von Jugendlichen zu fördern. Es macht die jungen Menschen mit den Kultur- und Jugendeinrichtungen in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld bekannt und schafft 'geistige Freiräume' in einer an Freiräumen begrenzten Stadt", so der Kulturstadtrat. Daneben gibt es natürlich noch den generellen kulturpolitischen Ansatz, wonach es gilt, die Auseinandersetzung junger Menschen mit allen Formen von Kunst und Kultur auch außerhalb der Schule zu forcieren, im Wissen, dass über das "sich selbst aktiv und gestalterisch mit Kunst und Kultur befassen" bei vielen Jugendlichen der Grundstein für ein lebenslanges Interesse an Kunst und Kultur gelegt wird. "Für manche kann das auch den Startschuss für eine zukünftige Künstlerkarriere bedeuten", ist Mailath überzeugt.

Alle Informationen über das neue Förderprogramm der Stadt Wien gibt es unter http://www.cashforculture.at. Darüber hinaus wird in den kommenden zwei Wochen an jugendrelevanten Orten in ganz Wien eine Freecard-Verteil-Aktion durchgeführt. Infomaterialien liegen auch in den Gebietsbetreuungen und Jugendzentren auf.
 
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