Neues Christian Doppler-Labor an der TU Wien   

erstellt am
28. 01. 08

Am 4. Februar wird das neue Christian Doppler-Labor für "Ferroische Materialien" an der Technischen Universität (TU) Wien eröffnet
Wien (tu) - So klein wie ein Sandkorn können die winzigen Bauelemente aus ferroischen Materialien sein, die als Kondensatoren und Filter in Handys, Automobilelektronik und vielen anderen elektronischen Geräten Verwendung finden. Um einiges größer sind ferroische Aktoren aus Piezokeramiken. Sie sind in der Lage, Drücke von weit über 1000 bar für die Dieseleinspritzung beim Auto zu erzeugen.

Ziel des neuen Christian Doppler-Labors, das am 04. Februar eröffnet wird, ist die Verbesserung und Weiterentwicklung dieser ferroischen Materialien. Darüber hinaus soll erforscht werden, welche Prozesse die Lebenszeit und Belastbarkeit von Produkten, die ferroische Keramiken enthalten, bestimmen. In Kooperation mit der Firma EPCOS aus Deutschlandsberg und in Zusammenarbeit mit WissenschafterInnen der TU Graz möchte Laborleiter Jürgen Fleig seine langjährige Erfahrung in der Untersuchung der ionischen und elektronischen Leitfähigkeit von keramischen Materialien, einsetzen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei die Methode der Impedanzspektroskopie, mit der Professor Fleig und sein Team arbeiten. Als zusätzlicher Bonus befindet sich an der TU Wien ein neues TOF-SIMS-Analysengerät (Time of Fligth - Secondary Ion Mass Spectrometry) mit dem die ForscherInnen ein detailliertes Bild von Transportprozessen in Materialien unter elektrischer Belastung erhalten.

Die Firma EPCOS ist der größte europäische Hersteller sogenannter passiver Bauelemente und besitzt einen hohen Weltmarktanteil bei elektrokeramischen Komponenten. Das Labor wird jährlich mit einem Budget von 270.000 Euro - das je zur Hälfte von der Christian Doppler Forschungsgesellschaft (CDG) und der Firma EPCOS getragen wird - gefördert. Mit zwei gleichgestellten Laborleitern, Jürgen Fleig von der TU Wien und Klaus Reichmann von der TU Graz, weist das CD-Labor für Ferroische Materialien eine weitere Besonderheit auf. Die Laufzeit des Labors beträgt sieben Jahre.
 
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