Weltneuheit am AKH Wien   

erstellt am
11. 02. 08

Bestrahlungsgerät revolutioniert "maßgeschneiderte" Radiotherapie
Wien (akh) - Grosser Erfolg für die Universitätsklinik für Strahlentherapie am Allgemeinen Krankenhaus Wien/ Medizinischen Universität Wien: Seit kurzem steht den Wiener StrahlentherapeutInnen mit IMAT – eine Bestrahlungstechnik zur Verfügung, die genauer, schonender und effektiver gegen Tumoren in besonders empfindlichen Körperbereichen eingesetzt werden kann.

Seit einigen Jahren gibt es in der Radioonkologie die Möglichkeit, den Tumor „intensitätsmoduliert“, das heißt maßgeschneidert entsprechend der Tumorform und mit Rücksicht auf das umgebende oft sehr empfindliche gesunde Gewebe zu bestrahlen. Die Universitätsklinik für Strahlentherapie des AKH Wien/Medizinische Universität Wien hat hier wissenschaftlich und medizinisch international eine Spitzenstellung.

Neu ist jetzt die Möglichkeit, die Strahlungsintensität laufend zu modulieren während sich die Strahlungsquelle in einem Bogen um den Patienten bewegt – daher der Name: Intensity-Modulated-ARC-Therapy (IMAT). Der Vorteil: empfindliche gesunde Organe können noch besser geschont, der Tumor dagegen kann effektiver und noch zielgenauer bestrahlt werden. Für die PatientInnen erhöhen sich einerseits die Heilungschancen. Andererseits verkürzt sich die Bestrahlungszeit deutlich von bisher etwa 15 auf 6-7 Minuten. Gerade für schwerkranke PatientInnen ist das eine spürbare Erleichterung.

„Das neue Gerät wird die „maßgeschneiderte“ intensitätsmodulierte Radiotherapie revolutionieren und für die nächsten zehn Jahre mitbestimmen“, so Klinikvorstand Univ. Prof. Dr. Richard Pötter. Schon bald, so hoffen Pötter und seine MitarbeiterInnen, werden neben Tumoren der Kopf-Hals-Region auch Krebserkrankungen der Lunge, entlang der Wirbelsäule oder im Beckenbereich mit IMAT bestrahlt werden.

Die Universitätsklinik für Strahlentherapie am AKH hat wegen ihrer international herausragenden Position vom Hersteller Elekta den Zuschlag für die neue Technik bekommen. „Damit haben wir uns im Wettbewerb unter den führenden radioonkologischen Kliniken weltweit ausgezeichnet positionieren können. Nur das Londoner Royal Marsden Hospital hat ebenfalls diese Woche die neue Technik erstmals angewandt“, freuen sich Prof. Georg und Prof. Dieckmann, die von medizinischer Seite diese Entwicklung koordiniert: „IMAT wird uns medizinisch und wissenschaftlich einen enormen Schub bringen.“

Die Universitätsklinik für Strahlentherapie ist die größte Strahlenklinik in Österreich und behandelt jährlich etwa 3.000 PatientInnen.
 
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