Salzburgs kulturelles Erbe als einzigartige Visitenkarte   

erstellt am
08. 02. 08

Eberle: 115 Projekte wurden im Jahr 2007 gefördert / 24,5 Millionen-Euro Gesamtinvestitionsvolumen 2008/2009
Salzburg (lk) - Intakte Ortsbilder und historische Bauten prägen das Landschaftsbild des Landes. 115 Projekte zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Stadt und Land wurden im Jahr 2007 aus dem Ressort von Landesrätin Doraja Eberle unterstützt. In den Jahren 2008 bis 2009 stehen mehr als 2,7 Millionen Euro zur Verfügung, womit ein Gesamtinvestitionsvolumen von gut 24,5 Millionen Euro ausgelöst wird. Des bedeutet in etwa die Erhaltung von 200 Arbeitsplätzen.

Die erhaltungswürdigen alten Bauten und Skulpturen seien ein Teil der kulturellen Identität des Landes. Von der Burg bis zum Bauernhof, vom Marterl bis zur Kirche seien sie Teile der Geschichte und Tradition. "Es ist daher eine Visitenkarte, wie wir zu unserem Erbe stehen und wie wir uns einsetzen, es zu erhalten", betonte Landesrätin Doraja Eberle am 08.02. in einem Informationsgespräch, in dem sie Bilanz über Projekte des vergangenen Jahres zog und einen Ausblick auf aktuelle Vorhaben gab. Eberle weiter: "Erhalten und nutzen sind die zwei Maximen, die ich mir als ressortzuständige Landesrätin für die Erhaltung des kulturellen Erbes unseres Landes vorgenommen habe."

Nicht nur Touristen und für uns selber sei es schön anzusehen, wenn nach einer Renovierung wieder alles in neuem Glanz erstrahlt. "Es ist ganz wichtig für unser Herz, dass wir das kulturelle Erbe unserer Vorfahren für die nächsten Generationen erhalten", betonte die Landesrätin, die auch auf den wirtschaftlichen Effekt der Sanierungen verwies: "Wenn dabei die örtliche Wirtschaft Aufträge erhält und so Arbeitsplätze in den Klein- und Mittelbetrieben des Landes erhalten bleiben, dann haben alle einen über die Erhaltung hinausgehenden Nutzen."

Oft bringe die Förderung des Landes erst den Stein ins Rollen, und man traue sich über ein Projekt drüber. Die fachliche Beratung und die Mitfinanzierung hätten schon viele überzeugen können, das Renovierungsprojekt zu starten, erläuterte die Landesrätin. Die Aufträge gehen vielfach an heimische Unternehmen, die über entsprechendes Knowhow verfügen. Dadurch sei die Wahrung des kulturellen Erbes nicht nur wichtig für die Sicherung wertvoller Bausubstanz und zur Erhaltung der eigenen Identität sondern auch ein nicht zu unterschätzender Impuls für Wirtschaft und Fremdenverkehr.

75 Prozent der Förderungen des Landes gehen in die Landbezirke
Die hohe Gesamtinvestitionssumme von 24,5 Millionen Euro könne nur partnerschaftlich aufgebracht werden. Besitzer, Bundesdenkmalamt, Gemeinden und die Erzdiözese Salzburg seien gemeinsam mit dem Land bemüht, erhaltenswerte Bauten und Skulpturen zu retten, betonte Landesrätin Eberle. Fast 75 Prozent aller Förderungen des Landes gehen in die Landbezirke.

Vom Referat "Erhaltung des kulturellen Erbes" werden in Stadt und Land Salzburg in den Jahren 2008 und 2009 wieder an die 200 Projekte unterstützt und betreut. 2007 waren es insgesamt 115 Vorhaben, davon 21 im Flachgau, je 18 im Tennengau und im Pongau, 14 im Pinzgau, 32 im Lungau und 12 in der Stadt Salzburg.

Die Aufteilung der Förderungssummen sieht für die Jahre 2008/2009 folgendermaßen aus:
Flachgau: 228.000 Euro
Tennengau: 725.000 Euro
Pongau: 342.000 Euro
Pinzgau: 202.000 Euro
Lungau: 522.000 Euro
Stadt Salzburg 690.000 Euro

Das Gesamtinvestitionsvolumen von 24,5 Millionen Euro verteilt sich wie folgt auf die Bezirke:
Flachgau: 2,04 Millionen Euro
Tennengau: 4,04 Millionen Euro
Pongau: 1,54 Millionen. Euro
Pinzgau: 1,50 Millionen Euro
Lungau: 4,39 Millionen Euro
Stadt Salzburg: 11,09 Millionen. Euro

Größere Projekte 2007/2008/2009

Flachgau: Pfarrkirche Oberndorf, Buchberg-Mühle in Mattsee, Alter Pfarrhof Obertrum, Braunspichlhof in Großgmain.

Tennengau: Struber-Kapelle in Voglau, Lungötzwirtskapelle in Lungötz, Pfarrkirche Oberalm, Halleiner Stadtpfarrkirche, Pfarrkirche Dürrnberg, Befestigungsanlage Ruine Thürndl bei Hallein.

Pongau: Festungsanlage Mandling/Süd, Berg-Kirche in Wagrain/Ginau, Burganlage Goldegg in Wagrain, Kirchenrenovierung in Flachau, Renovierung Schloss Höch.

Pinzgau: Bauernhof Vorderberglehen in Fusch, Steinerhaus in Kaprun, Brunnerhof in Rauris, Pfarrkirche Kaprun, Kramerwirt in Unken.

Lungau: Getreidekästen, Hofkapellen, Pfarrkirche St. Michael, Vorplanungen für die Gesamtsanierung der Wallfahrtskirche St. Leonhard in Tamsweg und das Glashütten-Gewerkenhaus in St. Michael.

Neue Folder und Plakate

"Es ist aber auch unsere Aufgabe, immer wieder auf die Notwendigkeit des Erhaltens aufmerksam zu machen. Neue Folder und Plakate sind ein Schritt, dieser Aufgabe gerecht zu werden", führte die Landesrätin weiter aus.

Pilotprojekt für Handwerksbetriebe

Vor zwei Jahren startete ein Pilotprojekt, das bei den Handwerksbetrieben in unserem Land das Interesse für die traditionellen Fertigkeiten, die bei der Sanierung und Renovierung von Baudenkmälern erforderlich sind, fördern soll. Neun Lungauer Malermeisterbetriebe schickten je einen Handwerker für zwei Wochen nach Mauerbach bei Wien zu einer Fortbildung des Bundesdenkmalamtes "Mauern und Malen". Ein Teil der Kosten wurde vom Ressort von Landesrätin Eberle übernommen. Nach den Malern besuchen nun vier Maurer aus Meisterbetrieben (drei aus dem Lungau, einer aus dem Pongau) im Februar/März 2008 den zweiwöchigen Grundkurs des Bundesdenkmalamtes, womit dieses Pilotprojekt abgeschlossen wird. Die bisherigen Erfahrungen seien äußerst positiv, berichtete Dr. Christian Haller vom Referat zur Erhaltung des kulturellen Erbes. Es gebe eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen Handwerkern und Restauratoren, der Übergang zum selbstständigen Sanieren/Restaurieren nach vorliegenden Restaurationsbefunden wird erreicht und das Wissen über die richtige Auswahl der Materialien und Techniken wird erweitert.
 
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