Radioschulen in Sambia trotzen der Flut   

erstellt am
15. 02. 08

Kinder erhalten Unterricht in umweltverträglicher Landwirtschaft
Wien/Lusaka (kindernothilfe) - In der Gemeinde Chikuni in Sambia betreibt die Kindernothilfe Österreich Radioschulen für über 800 Kinder in 10 Dörfern. Sonnenkraft ersetzt den mangelnden Strom - die Radios werden mit Solarzellen betrieben. Von den derzeitigen Überschwemmungen in Sambia ist auch das Projekt der Kindernothilfe Österreich betroffen, die Radioschule findet trotz der schwierigen Bedingungen statt.

Lebensmittel-Soforthilfe für Flutopfer. Seit November 2007 haben starke und anhaltende Regenfälle in Sambia zu schweren Überschwemmungen geführt. "Leider stehen nach wie vor sämtliche Anbauflächen der Dorfbewohner von Chikuni unter Wasser. Zur Sicherstellung der Ernährung teilt der Kindernothilfe-Partner Lebensmittelpakete aus. Zwei kleine Brücken, die die Flut weggeschwemmt hat, werden wieder aufgebaut, damit die Kinder wieder am Radiounterricht teilnehmen können" so Ina Prager, Projektverantwortliche der Kindernothilfe.

Umweltschutz zum Nachahmen. Die Kinder und Jugendlichen erhalten vier Jahre lang einmal pro Woche Radio-Unterricht in Land- und Forstwirtschaft sowie Umweltbewusstsein. Durch die Schulfunksendung lernen sie, wie sie mit Aufforstung die Wälder in der Umgebung ihrer Dörfer schützen können und wie sie möglichst gewinnbringend Obst und Gemüse anbauen. So kommen zum Beispiel beim Konservieren von Obst und Gemüse solarbetriebene Trockner zum Einsatz. Luzia Wibiral, Geschäftsführerin der Kindernothilfe Österreich: "Zu den Radioschulen gehören einfache Bewässerungsanlagen, Gärten und Baumschulen, wo die Buben und Mädchen das neue Wissen sofort umsetzen. Ziel ist es, die Ernährungs- und Einkommenssituation der Dorfgemeinschaften sowohl kurzfristig als auch nachhaltig zu verbessern und Anbaumethoden zu vermitteln, die die Ressourcen schonen."

Über 20 Kilometer zur nächsten Schule. Die Distanzen von den Dörfern zu den nächsten staatlichen Schulen sind zu Fuß nicht zu bewältigen. 80 Prozent aller Mädchen und Buben in der Region können deshalb an keinem regulären Schulunterricht teilnehmen. Das Kindernothilfe-Projekt "Radioschulen" ermöglicht den Zugang zu Grundbildung. Die Schulfunkprogramme werden täglich in der Gemeinde Chikuni ausgestrahlt. Lehrerinnen und Lehrer betreuen die Radioschüler und üben mit ihnen den jeweiligen Lernstoff. Die Kinder werden bis zur siebten Klasse unterrichtet. Derzeit profitieren 825 Mädchen und Buben von dem Unterricht. Die Chikuni Mission arbeitet eng mit dem Bildungsministerium von Sambia zusammen, das an der Vorbereitung der Radiosendungen mitwirkt und den Unterricht voll anerkennt. Nach Ende des siebten Jahres können sich die Schüler mit einem staatlichen Test für eine weiterführende Schule qualifizieren. Die Erfolge geben dem Projekt Recht: Die Schülerinnen und Schüler der Chikuni Mission schneiden bei den offiziellen Prüfungen immer wieder überdurchschnittlich gut ab.

Die Kindernothilfe Österreich setzt sich gemeinsam mit der Chikuni Mission für eine bessere Ernährungssituation der Kinder und Familien ein. Für die dringend benötige Soforthilfe und die Anlage neuer Schulgärten bittet die Kindernothilfe um Spenden.

Spendenkonto Kindernothilfe Österreich:
Erste Bank, Kto.-Nr. 310028-03031, BLZ 20111 Kennwort: Kinder in Not
oder online unter:
http://www.kindernothilfe.at/kat/spenden/
 
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