"Start in ein rauchfreies Leben"   

erstellt am
12. 02. 08

Kärntens LR Schantl stellte neue, wichtige Gesundheitsinitiative vor
Klagenfurt (lpd) - Der Wille ist da, aber wenige schaffen es auch wirklich. Gerade jetzt zur Fastenzeit nehmen sich wieder zahlreiche Kärntner Raucherinnen und Raucher vor, den Vorsatz " Mir raucht`s, mir reicht`s“ in die Tat umzusetzen. Rund 2,3 Millionen Österreicher frönen dem blauen Dunst, in Kärnten sind es 130.000. Alarmierend ist auch die Zahl der durch aktiven und passiven Zigarettenkonsum bedingten Todesfälle: "14.000 Menschen sterben jährlich in Österreich an den Folgen des Rauchens und täglich drei Menschen an den Folgen des Passivrauchens“, unterstrich Gesundheitsreferent LR Wolfgang Schantl am 11.02. im Rahmen einer Pressekonferenz, bei der er die Gesundheitsinitiative für einen Raucherausstieg präsentierte.

"Nicht weniger als die Hälfte aller Raucher will dem gesundheitsschädigenden Laster abschwören oder zumindest weniger Zigaretten paffen. Aus diesem Anlass starte ich gemeinsam mit dem Verein Gesundheitsland Kärnten und dem Arbeitsmedizinischen und Arbeitspsychologischen Institut die Initiative 'Start ins rauchfreie Leben'. Die Betroffenen haben so die Möglichkeit, bei der Entwöhnung Hilfe in Anspruch zu nehmen“, sagte Schantl.

In der Startphase werden Raucherentwöhnungskurse im Magistrat Villach, im LKH Wolfsberg, in der Klagenfurter Firma Hirsch und in einigen "Gesunden Gemeinden“ durchgeführt. Es gibt aber bereits Gespräche mit weiteren Betrieben, die sich ebenfalls an dem Projekt beteiligen möchten. Die Kosten teilen sich das Gesundheitsreferat – Schantl stellte 13.000 Euro bereit - die Gemeinden, der jeweilige Betrieb und alle "Aufhörwilligen".

Das sechswöchige Programm umfasst Beratungsstunden, den Umgang mit einem Nikotinersatz, die Nachbetreuung und eine "Kummernummer" für den Fall von Suchtattacken. "Wir wollen unseren Mitarbeitern vermitteln, dass Nichtrauchen cool und Rauchen uncool ist, und uns in erster Linie an unsere Lehrlinge wenden“, sagte Robert Hirsch, Geschäftsführer der Firma Hirsch, die schon seit Jahren Programme und Maßnahmen mit dem Arbeitsmedizinischen und Arbeitspsychologischen Institut (AMI) umgesetzt hat.

"Mit der Initiative bauen wir die Gesundheitsförderung in Kärnten weiter aus und sensibilisieren alle Kärntner dafür“, sagte der Gesundheitsreferent, der zur Kampagne auch einen eigenen Infofolder mit dem Titel "Mir reicht´s, mir raucht´s“ präsentierte. Die vomAMI begleiteten Kurse dauern sechs Wochen.

Die Raucherentwöhnungstherapie ist komplex und zeitintensiv. "Wir wollen in Einzel- und Gruppenkursen informieren. Zudem bieten wir jede erste Woche im Monat Rauchersprechstunden an“, beschreibt Uta Arthofer vom AMI die fachliche Umsetzung. Bei der Wahl des Nikotinersatzes stehen vor allem die Bedürfnisse des Patienten im Vordergrund.

Am Konzept der "Mir raucht´s, mir reichts“-Kampagne arbeitete auch die Landesstelle Suchprävention mit. "Ausstiegshilfen müssen niederschwellig angeboten werden, das Programm des AMI ist ein gutes Beispiel dafür und wir wollen mit den Programm auch Jugendliche ansprechen“, erklärte Barbara Drobesch-Binter von der Landesstelle für Suchtprävention. Derzeit liegt der Anteil der 15-Jährigen, die täglich rauchen, bei 25 Prozent, was einen Anstieg von zehn Prozent in den vergangenen 15 Jahren bedeutet. "Die Jugendlichen werden speziell in den Schulen aufgeklärt“, so Drobesch-Binter.

Der Verein "Gesundheitsland Kärnten“ koordiniert die Initiative. Nach einer Pilotphase in zehn Betrieben beziehungsweise Gesunden Gemeinden soll der Entwöhnungskurs in unser Angebot aufgenommen werden“, berichtete Gesundheitsland-Chef Franz Wutte.

Experten beantworten alle Fragen zum Thema "Rauchen" von Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr unter der Telefonnummer 0810 810 013.

Informationen gibt es auf: http://www.gesundheitsland.at, http://www.rauchertelefon.at und http://www.suchtvorbeugung.ktn.gv.at.
 
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