Paul Watzlawick-Ehrenring für Peter L. Berger   

erstellt am
20. 02. 08

Hohe Wissenschaftsauszeichnung der Ärztekammer für Wien an den gebürtigen Österreicher und US-amerikanischen Soziologen und Kapitalismuskritiker Peter L. Berger
Wien (multiart) - Sein Werk "Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit: Eine Theorie der Wissenssoziologie", das er gemeinsam mit Thomas Luckmann geschrieben und 1966 in den USA veröffentlicht hat, gilt bis heute als erstes Standardwerk, das sich mit dem Phänomen der Globalisierung und eines weltumspannenden Kapitalismus auseinandersetzt.

Peter L. Berger, 1929 in Wien geboren, später in die USA emigriert, ist der erste Träger des Paul Watzlawick-Ehrenringes, den die Ärztekammer für Wien in Hommage an den großen österreichischen konstruktivistischen Sprachwissenschafter und Kommunikationsexperten gestiftet hat.

"Mit der Wahl Peter L. Bergers zum ersten Preisträger", so Dr. Erhard Busek, Vorsitzender der Jury, "haben wir mehrere Signale gesetzt. Wir schaffen ein sichtbares Zeichen für Paul Watzlawick, eine der wichtigsten österreichischen Persönlichkeiten in den vergangenen 50 Jahren und ein Bekenntnis zu Toleranz und zu Diskurs.

Wir setzten ein internationales Zeichen: Peter L. Berger zählt zu den intelligentesten österreichischen Wissenschaftern der vergangenen 30 bis 40 Jahre, die ihre Weltkarriere im Ausland gemacht haben, wie Joseph Schumpeter, wie Friedrich Hayek oder Ludwig Wittgenstein. Leider fehlt oft das Klima, dass diese Persönlichkeiten sich auch bei uns entfalten können. Dieses Signal wollen wir in die Zukunft projiziert senden."

Mit Peter L. Berger wird ein Wissenschafter ausgezeichnet, der als Theologe und bekennender Christ zu einem der schärfsten Globalisierungsgegner wurde und bereits in den Siebziger Jahren die globale Falle erkannte. Mit seinem Institute for the Study of Economic Culture hat er politisch markante Untersuchungen und Studien publiziert, die in den USA für Aufsehen sorgten.

"Der Paul Watzlawick-Ehrenring der Ärztekammer für Wien verfolgt mehrere Ziele. Zum einen ist er eine Anerkennung und Hommage an den großen Österreicher Paul Watzlawick, der schließlich auch Psychoanalytiker und Therapeut war.

Zum anderen steht er aber auch für den interdisziplinären Dialog der Wissenschaften und die offene und synchrone Kommunikation und er soll ausschließlich Persönlichkeiten von internationalem Rang auszeichnen. Der Paul Watzlawick-Ehrenring setzt durch seine Preisträger hohe Standards. Dafür stehen wir", so Dr. Walter Dorner, Präsident der Ärztekammer für Wien.

Den hohen Stellenwert vermittelt auch der Ring als Objekt. In Form eines Möbiusbandes gestaltet, symbolisiert er mit nur einer Kante und einer Fläche, die in sich gedreht immer wieder in sich selbst übergeht, die Dualität auch im Watzlawick`schen Sinn der self-fulfilling prophecy.
Entworfen wurde der Ring von Studenten der Meisterklasse des renommierten Designers und Architekten Paolo Piva an der Hochschule für angewandte Kunst, die sich im Rahmen eines Wettbewerbes mit der Persönlichkeit und den Interessen von Paul Watzlawick auseinandergesetzt und diese visualisiert haben.

Von Peter L. Berger erscheint Ende März die Autobiographie unter dem Titel "Im Morgenlicht der Erinnerung" im Molden Verlag.

Peter L. Berger wird die Auszeichnung Anfang April 2008 in Wien erhalten, für diese Zeit ist zudem eine Pressekonferenz geplant, zu der noch rechtzeitig Einladungen und Informationen erfolgen. Das gilt auch für die Präsentation des Buches und des Ehrenabends für Peter L. Berger.
 
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