Innsbrucks Maria-Theresien-Straße wird zum "Erlebnis"   

erstellt am
28. 02. 08

Qualitätsvolle Gestaltung des zentralen Stadtraumes mit Multifunktion – goldfarbenes Messing bringt modernen Touch
Innsbruck (rms) - Als Platz und Straße zugleich mit einer Multifunktion sehen die Architekten von „AllesWirdGut“ die Zukunft der Maria-Theresien-Straße zwischen Markt-/ Burggraben und Anichstraße. „Das aktuelle Gestaltungsprojekt der Wettbewerbssieger ist eine sehr gute und qualitätsvolle Umsetzung des Wettbewerbsergebnisses“, so Vizebgm. Dr: Christoph Platzgummer und StRin Dr. Marie-Luise Pokorny-Reitter in einem Pressegespräch (unmittelbar nach dem erweiterten Stadtsenat zu diesem Thema), gemeinsam mit DI Dr. Walter Zimmeter und Architekt DI Christian Waldner (AllesWirdGut Architektur ZT Gmbh). Nach der Zustimmung im Stadtsenat (mit einer Gegenstimme) befaßt sich am 28.02. der Gemeinderat mit dem Projekt.

Verkehr (abfließender Verkehr aus der Altstadt und Zustellverkehr zwischen 6 und 10.30 Uhr, „Sightseer““, Taxizufahrten, Radfahrer), Bewegungsmöglichkeiten für die FußgängerInnen, wirtschaftliche Interessen (Geschäfte, Gastgärten, Märkte) und Veranstaltungen waren unter anderem die Thema, die in das Projekt Neugestaltung „eingebaut“ werden mussten. Diese Multifunktion auf einen Nenner zu bringen und das alles „schön zu gestalten“, war bei der Neugestaltung der (nördlichen) Maria-Theresien-Straße die große Herausforderung für das Wiener Architektenteam. Innsbrucks Vizebürgermeister und Referent für die Stadtplanung Dr. Platzgummer: „Hier galt es den Spagat zu spannen zwischen Wirtschaft und verkehrstechnischen Überlegungen, zwischen Handel, Gastronomie und der Möglichkeit zum Flanieren und Verweilen.“

Breite Fußgängerwege (zwischen 3,5 und 4 Meter breit) werden entlang der Häuserfassade (mit den Auslagen) angelegt und bieten die Möglichkeit zum Flanieren. Die Mitte der Maria-Theresien-Straße wird als zentraler Platz gestaltet. Diese platzartig gestaltete Aufenthaltsfläche (in Verlängerung der Fußgängerzone der Altstadt, durch eine „goldene Linie“ aus Messing abgetrennt von den Randbereichen) ist vorgesehen für die Gastgärten im Sommer (Vorschlag: mediterrane Gestaltung, weiße Schirme und leichte Stühle)), für Märkte (Advent-Weihnachtsmarkt), für zwei Bühnen für Veranstaltungen und für Sitzbänke (zum konsumfreien Verweilen).

Zwischen Anichstraße und der Anna Säule „eröffnet“ ein Brunnen (auf einem Holzpodest) die „Fußgängerzone“, lädt mit Sitzmobiliar ein zum „unkonventionellen Sitzen“ und sorgt für eine eigene Atmosphäre zwischen dem „goldig schimmernden“ Messing und dem Wasser.

Eine Natursteinpflasterung (18 mal 18 cm, mit einer möglichst kleinen Fuge verlegt) sorgt für eine attraktive „teppichartige“ Gestaltung der Straßenoberfläche. Gliederung des zentralen Platzes und eine Einbindung des Sparkassendurchgangs und der Rathausgalerie bringt ein Netz aus goldglänzenden Intarsien (rutschsichere Platten aus einer messingartigen Legierung, ebenfalls 18 mal18 cm).

Goldglänzend wird auch die Farbe der Platzmöbel sein: Von den Bänken, Mastleuchten (auf 9 Meter hohen Stelen), Abfallkübeln mit eingebauten Tiefenleuchten bis zu den „leichten“ Radständern (50 sind geplant für rund 100 Fahrräder). Nicht vorgesehen ist eine dauerhafte Bepflanzung: Zum Einsatz kommen soll im Bereich der Gastgärten „mobiles Grün“ (etwa Oleander in Trögen).

„Verwendet wird hochwertiges und langlebiges Material, etwa Naturstein bei der Pflasterung“, betont Arch. Waldner: Die Gestaltung eines öffentlichen Raumes muss sehr lange attraktiv bleiben und zeitgemäß sein.“ Deshalb auch der Einsatz der „goldfarbenen“, langlebigen Messinglegierung: „Eine Assoziation zum Goldenen Dachl, die einen modernen eleganten Touch bringt und in die Zukunft trägt.“

Budgetiert ist die Neugestaltung (mit Stelen-Beleuchtung) mit rund 4, 7 Mio. €. Nach der Abstimmung im Donnerstag-Gemeinderat erfolgt die Ausschreibung (europaweit) bis März. Der Terminplan für die Bauarbeiten: Bis zur Fußball-Euro 2008 im Juni stehen die Leitungsarbeiten auf dem Programm. Die Straßenbauarbeiten zur Neugestaltung der nördlichen Maria-Theresien-Straße starten im Herbst 2008 und sollen im September 2009 im Bereich der Fußgängerzone abgeschlossen werden.
 
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