Brüssel: LH Durnwalders Bericht zur Zukunft der Berggebiete gutgeheißen   

erstellt am
10. 03. 08

Bozen (lpa) - Seinen Bericht zur Zukunft der Berggebiete hat Landeshauptmann Luis Durnwalder am 07.03. in Brüssel der Kommission für nachhaltige Entwicklung des Ausschusses der Regionen vorgelegt. Der Bericht enthält Vorschläge für Maßnahmen zur Aufwertung der Berggebiete und wurde - ohne Gegenstimme und mit nur einer Enthaltung des britischen Vertreters - gutgeheißen.

Der Bericht Durnwalders soll als Beitrag der Regionen in ein EU-Grünbuch zur Zukunft der Berggebiete einfließen und setzt auf Empfehlungen, wie die Herausforderungen zum Schutz und zur Entwicklung der Berggebiete gemeistert werden könnten. Diese betreffen 17 Prozent der Bevölkerung der EU, 35 Prozent ihrer Fläche und 21 Mitgliedstaaten. "Das vordergründige Ziel ist, die Verantwortlichen in Brüssel davon zu überzeugen, dass man eine gemeinsame Strategie verfolgen muss, wenn man den Berggebieten in Europa eine Zukunft ermöglichen will, und zwar ähnlich, wie man dies für Ballungsräume und Küstengebiete bereits getan hat", so der Landeshauptmann, der heute an die Bedeutung der Berggebiete für das Leben in Europa erinnerte: als grüne Lungen, Erholungsräume, Orte kultureller Vielfalt, Hort von Traditionen und wirtschaftliche Ressourcen.

"Es genügt nicht, die Berggebiete als benachteiligte Gebiete zu sehen und sie wirtschaftlich zu unterstützen", so Durnwalder. Vielmehr bedürfe es einer übergeordneten Strategie, die alle Politikbereiche umfasse: von der Landwirtschaft über Umwelt, Mobilität und Energie bis hin zu Beschäftigung sowie Forschung und Entwicklung. Der Landeshauptmann listet deshalb in seinem Bericht eine Vielzahl möglicher Maßnahmen auf, die in einer so genannten "strategic roadmap" zusammengefasst sind.

So zielt das Maßnahmenpaket Durnwalders etwa auf eine bessere Anbindung der Berggebiete. "Dabei geht es nicht nur um eine Anbindung an die transeuropäischen Verkehrsnetze, sondern auch an die Telekommunikationsnetze, an die Netze zum Austausch von Know-how, etwa in Form von Clustern, und an die Forschungs- und Entwicklungsnetze", erklärt der Landeshauptmann. Darüber hinaus unterstreicht Durnwalder in seinem Bericht die zentrale Rolle der Landwirtschaft, der Weidewirtschaft und des Weinbaus in Steillagen für eine nachhaltige Entwicklung der Berggebiete. "Diese Rolle muss in der gemeinsamen Agrarpolitik anerkannt werden, indem eine Regionalisierung zugelassen und damit eine umweltverträgliche Qualitätsproduktion gefördert wird", so Durnwalder.

Im Juni wird Durnwalders Berggebiets-Bericht dem Plenum des Ausschusses der Regionen zur Beschlussfassung vorgelegt.
 
zurück