EU-Kommission tritt Initiative zur Methangas-Nutzung bei   

erstellt am
06. 03. 08

Erdöl- und Erdgas-Systeme sind CH4-Hauptemittenten
Wien (bmlfuw/aiz) - Die EU-Kommission wird künftig im Leitungsgremium einer weltweiten Partnerschaft zur Verhinderung beziehungsweise gezielten Nutzung von Methangas-Emissionen mitwirken. Bei einem Besuch in Washington unterzeichnete EU-Energiekommissar Andris Piebalgs am 05.03. die Beitrittsurkunde der 2004 ins Leben gerufenen Initiative "Methane to Markets" (M2M), wie die Kommission in einer Aussendung mitteilte. Die EU-Kommission hat ihren Beitrittsantrag im Frühjahr 2007 gestellt. Mittlerweile umfasst die Partnerschaft 20 nationale Regierungen und die EU-Kommission.

M2M zielt darauf ab, Projekte in aller Welt voranzutreiben, bei denen Methan am Entweichen in die Atmosphäre gehindert und zur Energiegewinnung herangezogen wird. "Die 'Methane to Markets'-Partnerschaft ist eine wichtige Initiative zur Reduzierung von Methan-Emissionen und folglich zur Bekämpfung der globalen Klimaerwärmung. Es entspricht gänzlich dem Ziel der Europäischen Kommission, die globale Erwärmung auf 2°C einzudämmen", sagte Piebalgs.

Nach Angaben von M2M steht Methan für 16% aller weltweiten Treibhausgas-Emissionen. 60% der CH4 -Freisetzung werden direkt oder indirekt durch den Menschen verursacht. Die größte Emissionsquelle sind laut M2M Förderanlagen und Leitungen von Erdöl und Erdgas. Diese stehen immerhin für 11% aller und 16% der vom Menschen verursachten Methan-Emissionen. Dahinter folgen Mülldeponien mit 8% aller und 13% der anthropogen bedingten Emissionen. An dritter Stelle stehen Kohlegruben mit 4 beziehungsweise 8%. Dahinter folgt die Landwirtschaft mit 2 beziehungsweise 4%.

Da CH4 die Erdwärme in der Atmosphäre 23-mal stärker zurückhalte als CO2 und dort nur eine vergleichsweise geringe Haltbarkeit besitze, könne man durch die Vermeidung von Methangas-Emissionen viel zum weltweiten Klimaschutz - auch schon für die nahe Zukunft - beitragen. Es gebe bereits kosteneffektive Technologien, um Methan aufzufangen und als saubere Energiequelle einzusetzen, heißt es auf der M2M-Webseite http://www.methanetomarkets.org.
 
zurück