"Rot – red – rouge" in der Residenzgalerie Salzburg   

erstellt am
06. 03. 08

Sonderausstellung ist von 8. März bis zum 22. Juni zu sehen
Salzburg (lk) - In der Residenzgalerie Salzburg wird am 08.03. um 11.30 Uhr von Museumsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Wilfried Haslauer die Sonderausstellung "Rot red rouge – Studien zu einer Farbe" eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 22. Juni in den Ausstellungsräumen in der Alten Residenz zu sehen. Für Konzept, Gestaltung und Organisation zeichnet Dr. Gabriele Groschner von der Residenzgalerie verantwortlich.

Eine Führung durch die Ausstellung wird am Samstag, 15. März, um 10.30 Uhr, angeboten, eine kostenlose Führung für gehörlose Menschen mit einer Gebärdendolmetscherin findet ebenfalls am 15. März um 15.00 Uhr statt.

Rot ist die auffälligste Farbe, die entwicklungsgeschichtlich schon sehr früh mit symbolischer Bedeutung und damit mit magischen Vorstellungen verknüpft wurde. Kompliziert war die Herstellung der kostbaren Rot-Pigmente. Vor allem die Gewinnung von Zinnoberrot (Quecksilbersulfid) aus Quecksilber und Schwefel war nicht nur den Künstlern vertraut, sondern stellte auch für die Alchimisten eine bedeutende rituelle Handlung dar.

Rot ist die Farbe des Lebens, der Freude, der Leidenschaft und der Liebe, aber ebenso der Aggression und damit verbunden der absoluten Demonstration von Macht. Die traditionelle europäische Malerei nutzt diese signifikante Vielschichtigkeit der Symbolik der Farbe Rot, die bereits in der Interpretation im klassischen Farbenkanon hin und her schwankt zwischen der Reduktion auf sinnlichen Reiz und reinen Dekor einerseits sowie komplexer ikonographischer Inhalte andererseits. Wird der barocke Bildraum großteils konzeptionell durch Farbe bestimmt, die das gesamte Bildgeschehen zu einem chromatischen Gesamtton vereinigt, ist diese in der modernen Malerei eine stete Entwicklung als Raumfarbe hin zu ihrer Eigenwertigkeit auf unterschiedlichstem Trägermaterial. Das intensive, subjektive Farbempfinden bezogen auf die Farbe Rot erweist sich in der Rezeption moderner, sowie zeitgenössischer Kunst verzahnt, komplex und daher ebenso sehr oft verhängnisvoll wie in der historischen Malerei.

In der Ausstellung werden barocke Gemälde Werken der Gegenwartskunst gegenübergestellt. Leihgeber sind das Salzburg Museum, das Salzburger Barockmuseum, die Sammlung des Fürsten von und zu Liechtenstein, das MAK Wien, die Modesammlung Hetzendorf, die Alte Galerie Joanneum Graz, das Lentos Kunstmuseum Linz, das Oberösterreichische Landesmuseum, die Galerie Thaddäus Ropac Paris/Salzburg, die Galerie Nikolaus Ruzicska Salzburg sowie die U.B.R. Galerie Salzburg.

Präsentiert werden Werke der historischen Malerei von Hendrik van Balen, Charles Le Brun, François Boucher, Lodovico Cigoli, Caspar de Crayer, Antonis van Dyck, Frans Francken, Cornelis Lelienbergh, Giovanni Battista Gaulli, Carl Loth, Kaspar Memberger, Domenico Piola, Bernardo Strozzi, Paul Troger und Pietro della Vecchia. Die zeitgenössischen Arbeiten stammen von Fides Becker, Dietmar Brehm, Jean-Marc Bustamante, Sylvie Fleury, Peter Hamak, Lori Hersberger, Peter Kogler, Wolfgang Laib, Kenton Nelson, Hermann Nitsch, Jason Martin, Arnulf Rainer, Hubert Scheibl, Eva Schlegel, Vincent Szarek, Gerold Tusch und Jan Voss.
 
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