Winkler: "Brauchen eine echte Kultur der Erinnerung"   

erstellt am
14. 03. 08

Staatssekretär Hans Winkler anlässlich der Übernahme des Vorsitzes der Internationalen Holocaust Task Force durch Österreich
Wien (bmeia) - "Was wir brauchen ist eine echte Kultur der Erinnerung. Eine gezielte und exemplarische Erinnerung an die Ursachen und die schier undenkbaren Auswirkungen des Nationalsozialismus. Neben einer vorurteilsfreien Begegnung mit den Fakten der Vergangenheit, bedarf es auch des notwendigen Respekts und Mitgefühls allen Opfern und jedem Unrecht gegenüber. Wir müssen uns unserer Geschichte bewusst werden und für die Gegenwart und Zukunft lernen", sagte Staatsekretär Hans Winkler zur Übernahme des Vorsitzes in der Internationalen Holocaust Task Force (ITF) durch Österreich.

Österreich wurde 2001 Mitglied der ITF, einer auf Initiative des schwedischen Ministerpräsidenten Göran Persson gegründeten "Task Force für Internationale Zusammenarbeit zum Holocaust: Bildung, Forschung und Gedenken". Der ITF gehören zurzeit 25 Mitgliedstaaten an, darunter Israel und die USA, sowie fast alle europäischen Länder, die vom Holocaust betroffen waren. Sie alle bekennen sich zur "Stockholmer Erklärung" und engagieren sich für die Umsetzung nationaler Politiken und Programme zur Unterstützung der Bildung und Forschung auf dem Gebiet des Holocaust und des Gedenkens. Der Task Force gehören auch zahlreiche staatliche und nichtstaatliche Organisationen an.

"Mit der Übernahme des Vorsitzes in der Holocaust Task Force zehn Jahre nach deren Gründung wollen wir unser - auch international sehr anerkanntes - Engagement auf dem Gebiet der Holocaust-Bewusstseinsbildung besonders unterstreichen und weiter ausbauen. Denn trotz aller Bemühungen besteht in der breiten Öffentlichkeit nach wie vor ein Nachholbedarf", betonte Winkler.

Zu den wesentlichen Aktivitäten der ITF zählt es, Ländern, welche Programme zur Holocaust-Erziehung oder -Forschung entwickeln wollen, die Zusammenarbeit anzubieten. Zu diesem Zweck besteht die Möglichkeit, mit der ITF langfristige Liaisonprojekte abzuwickeln.

Der Staatsekretär präsentierte ebenfalls das österreichische Vorsitzteam, das aus dem Vorsitzführenden und Leiter des Völkerrechtsbüros Dr. Ferdinand Trauttmansdorff, der Delegationsleiterin Mag. Hannah Lessing, Generalssekretärin des Österreichischen Nationalfonds, sowie aus weiteren Vertretern des Außenministeriums, des Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur, des Österreichischen Nationalfonds, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstandes und des Projekts "erinnern.at" besteht. "Der Vorsitz ist eine inhaltliche und organisatorische Herausforderung, die Österreich mit großem Engagement und Freude übernimmt. Nur ein schlagkräftiges und engagiertes Team kann Veränderung bewirkten. Veränderung, die in den Köpfen aller eintreten muss".
 
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