EU: Reales landwirtschaftliches Einkommen um 5,4% gestiegen   

erstellt am
12. 03. 08

Österreich verzeichnet laut Eurostat 8,8%iges Wachstum
Brüssel (bmlfuw/aiz) - Das reale landwirtschaftliche Einkommen je Arbeitskraft ist im Jahr 2007 in der EU-27 um 5,4% gestiegen, gegenüber 3,3% im Jahr 2006. Dies geht aus der zweiten Schätzung der europäischen Statistik-Behörde Eurostat hervor, die bei ihrer ersten Prognose im Dezember noch von einem geringeren Einkommenswachstum in der EU-27 (+4,7%) ausgegangen war. Der Anstieg ergibt sich aus einer Zunahme des realen landwirtschaftlichen Einkommens um 3,1% und einer Verringerung des landwirtschaftlichen Arbeitseinsatzes um 2,2%.

Die Einkommenssteigerung ist ihrerseits das Ergebnis der Zunahme der agrarischen Produktion um 4,3% bei einem gleichzeitigen Anstieg der realen Vorleistungskosten um 5,8%, leichter Rückgänge der realen Abschreibungen um 0,3% und einer Verringerung des realen Wertes der Subventionen ohne Steuern um 2,8%.

Österreich mit 8,8% etwas über dem Durchschnitt

Im Jahr 2007 entwickelte sich das landwirtschaftliche Einkommen im Norden und Süden der EU-27 unterschiedlich. Die höchsten Steigerungsraten der realen landwirtschaftlichen Einkommen je Arbeitskraft wurden in Litauen (+39,3%), Estland (+22,5%), der Tschechischen Republik (+20,9%) und Schweden (+16,5%) verzeichnet. Die stärksten Rückgänge wurden in Rumänien (-16,7%), Bulgarien (-8,5%) und Portugal (-5,0%) festgestellt. Österreich liegt mit einem Plus von 8,8% etwas über dem Durchschnitt.

Die landwirtschaftliche Produktion der EU-27 stieg im Jahr 2007 um 4,3%, hauptsächlich infolge eines beträchtlichen Anstiegs des Wertes der pflanzlichen Erzeugung um 7,8%, während der Wert der tierischen Erzeugung mit einem Plus von 0,6% nahezu stabil blieb. Der Anstieg des Wertes der pflanzlichen Erzeugung im Jahr 2007 ist das Ergebnis einer Zunahme der Erzeugerpreise um 10,4%, die teilweise durch einen Rückgang des Produktionsvolumens um 1,7% ausgeglichen worden ist.

Unterschiedliche Entwicklung der Erzeugerpreise

Die Produktionsvolumina der drei größten pflanzlichen Produkte nahmen ab: Bei Getreide um 2,9%, bei frischem Gemüse um 1,7% und bei Obst um 5,7%. Die stärksten Zunahmen der Erzeugerpreise wurden bei Getreide (+46,2%) und Ölsaaten (+21,9%) verzeichnet. Andererseits sanken die Erzeugerpreise insbesondere für Olivenöl (-19,4%) und Zuckerrüben (-12,8%) beträchtlich.

Die Stabilität des Wertes der tierischen Produktion im Jahr 2007 ist das Ergebnis einer geringen Zunahme des Erzeugungsvolumens (+1,9%) und leicht sinkender Erzeugerpreise (-0,5%). Die Zunahme des realen Produktionswertes von Milch ging mit einem Anstieg der Erzeugerpreise (+8,8%) einher, während die produzierte Menge in der EU-27 nahezu stabil blieb (-0,3%). Der Anstieg der Produktionsmenge an Schweinen (+4,9%) wurde durch stark fallende Erzeugerpreise (-12,4%) aufgehoben. Bei Rinder hingegen stiegen die Produktionsmengen an (+2,0%), während die Erzeugerpreise abnahmen (-5,0%).

Starker Anstieg der Futtermittelpreise um 14,0%

Weiters nahmen in der EU-27 die Vorleistungskosten um 5,8% zu. Dies geht vor allem auf den starken Anstieg der Futtermittelpreise um 14,0% zurück, welcher wiederum durch die gestiegenen Preise der pflanzlichen Produktion bedingt ist. Die Energiekosten sanken demnach um 2,6%, bedingt durch einen niedrigeren Verbrauch (-2,2%).


Das landwirtschaftliche Einkommen umfasst das in einem bestimmten Buchungszeitraum aus agrarischen Tätigkeiten sowie nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten hervorgegangene Einkommen, auch wenn die entsprechenden Einkünfte in einigen Fällen erst später empfangen werden. Es handelt sich somit nicht um das tatsächlich im Buchungszeitraum erhaltene Einkommen. Im Übrigen sollte es nicht mit dem Gesamteinkommen der in der Landwirtschaft tätigen Haushalte verwechselt werden, die auch noch andere Quellen heranziehen können.
 
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