"Vergesst mir die kleinen Leute nicht"   

erstellt am
12. 03. 08

"Große Josef Krainer-Preisträger 2008" erfüllten Leitmotiv des Namensgebers
Graz (lk) - „Vergesst mir die kleinen Leute nicht": An eines von vielen Leitmotiven, dies das politische Leben von Ökonomierat Landeshauptmann Josef Krainer geprägt hatten, erinnerte sich Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer in seinem Gratulations- und Würdigungsworten. „Schon zu Beginn seiner Tätigkeit für die Landarbeiter in den 1930-er Jahren rief er in Kobenz eine Winterhilfsaktion für in Not geratende Land- und Bauarbeiter in Leben", erinnerte sich Schützenhöfer, der aber den „Visionär und Reformer Josef Krainer senior" würdigte. Er forderte bereits in den 1950-er Jahren den „kleinen Grenzverkehr", initiierte die steirische Grenzlandförderung und erlebte rund zwei Jahre vor seinem Tod einen großen Erfolg dieser Bemühungen. Am 12. Oktober 1969 eröffneten Bundespräsident Franz Jonas und Jugoslawiens Staatspräsidenten Josip Broz „Tito" die neue Murbrücke in Radkersburg.

Zur Unterstützung wissenschaftlichtlicher Arbeiten erhielten der Mediziner Univ.-Doz. Oberarzt Dr. Peter Fickert und der „Technische Physiker" Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Ernst Kozeschnik den Josef Krainer-Würdigungspreis. Mit dem Josef Krainer-Förderungspreis wurden der Telematiker Dipl.-Ing. Michael Donoser, der Vermessungstechniker Dr. Werner Lienhart, der Physiker MMMag. Dr. Thomas Penz sowie der Werkstoffwissenschafter Dipl.-Ing. Herbert Willmann ausgezeichnet.

Zur Begrüßung unterstrich Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer Obmann des „Josef Krainer -Steirisches Gedenkwerk", diese Preise werden in Erinnerung an das Wirken von Josef Krainer vergeben, um den mit ihm untrennbar verbundenen schöpferischen Geist in unserem Bundesland zu bewahren. Er begrüßte die Familie von Landeshauptmann a.D. Dr. Josef Krainer, seine Nachfolgerin Waltraud Klasnic, Landesrat Dr. Christian Buchmann, Walburga Beutl, Zweite Präsidentin des Landtags Steiermark, Vizekanzler a.D. Dipl.-Ing. Josef Riegler, die früheren Minister Diplomkauffrau Ruth Feldgrill-Zankel und Dr. Rudolf Streicher, Landesrat a.D. Erich Pöltl, die früheren Landtagspräsidenten Franz Wegart, Dipl.-Ing. Franz Hasiba und weitere Weggefährten von Ökonomierat Landeshauptmann Josef Krainer.

JOSEF KRAINER - PREISE 2008

Josef Krainer-Förderungspreis
Dipl.-Ing. Michael DONOSER wurde 1977 in Bruck geboren. Er studierte an der Technischen Universität Graz Telematik (Studienzweig: Bildverarbeitung und Computergrafik). Nach seiner Diplomarbeit über „Objekt-Segmentierung in Film und Video" verfasst er seine Dissertation zum Thema „Komplexe Segmentierungs- und Tracking-Algorithmen und ihre Anwendung zur Analyse der 3D Papierstruktur". Ziel war die Analyse der drei-dimensionalen Struktur einer Papierprobe. Mit einem neuen Prototyp ermöglichte er die digitale Rekonstruktion der 3D Papierstruktur in ausreichender Auflösung. DONOSERS Hauptaufgabe war die Neuentwicklung von Bildverarbeitungsalgorithmen, die nun etwa die Rekonstruktion einer Papierprobe ermöglichen.

Dipl.-Ing. Dr. Werner LIENHART wurde 1975 in Graz geboren. Er studierte Vermessungswesen an der Technischen Universität Graz. In seiner Dissertation „Analysis of Inhomogeneous Structural Monitoring Data" entwickelte er eine neue Auswertmethode für Überwachungsmessungen. Er schuf ein neues Messkonzept, das auch die Beurteilung des Gesundheitszustandes eines Bauwerkes ermöglicht: Externe und interne Deformationsmessungen in einem Bauwerk werden gemeinsam ausgewertet. LIENHARTS Erkenntnisse wurden bei der Auswertung von Überwachungsdaten einer neuartigen Hangbrückenkonstruktion zur Verbreiterung von alpinen Straßen angewendet. Ein Bespiel war der Bau der neuen Landesstraße von Schladming nach Ramsau. Dies führt zu reduzierten Eingriffen in sensible alpine Lebensraum bei Straßenverbreiterungen.

MMMag. Dr. Thomas PENZ wurde 1978 in Innsbruck geboren. Er studierte Physik, Geophysik und Umweltsystemwissenschaften mit jeweils ausgezeichnetem Erfolg an der KFU Graz. Am Institut für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften verfasste er seine Dissertation „Reconstruction of reconnection: Theoretical considerations and application to Cluster Data". Er analysierte Daten der Raumsonde Cluster, die Magnetfeld- und Plasma-Parameter messen. Gleichzeitig beschäftigte er sich mit der Evolution planetarer Atmosphären, vor allem von Venus, Mars und Titan und deren Wechselwirkung mit dem Sonnenwindplasma. Neue Forschungen betreffen die Charakterisierung und Entdeckung von bewohnbaren Exoplaneten sowie von Leben auf solchen Planeten.

Dip.-Ing. Dr. Herbert WILLMANN wurde 1975 in Sillian (Osttirol) geboren. Er studierte Werkstoffwissenschaften an der Montanuniversität in Leoben mit ausgezeichnetem Abschluss. WILLMANNS Arbeit beschäftigt sich mit Schutzschichten für Werkzeuge, die für Hochleistungsbearbeitungen verwendet werden. Er untersuchte Schichten, die die Elemente Chrom, Aluminium und Stickstoff enthielten. Durch Variation des Mischungsverhältnisses von Chrom und Aluminium entwickelte er eine Schicht, deren Härte bei über 1000°C konstant bleibt. Diese Hartstoffschichten werden bereits von einem großen internationalen Besichtungsunternehmen angeboten.

Josef Krainer-Würdigungspreis
Univ.-Doz. Oberarzt Dr. Peter FICKERT wurde 1967 in Steyr geboren, studierte Medizin in Graz. Seit 2003 ist er für Innere Medizin habilitiert mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie und Intensivmedizin. Wissenschaftlicher Schwerpunkt ist die Gallesekretion und deren Störung, die Cholestase. Er untersucht die Entstehung chronisch-entzündlicher Gallenwegserkrankungen, für die es derzeit keine wirksamen Therapien beim Menschen gibt. FICKERTS Zielsetzung ist die Entwicklung charakteristischer Tiermodelle, die die Testung und Entwicklung neuer Medikament zur Behandlung schwerer Erkrankungen ermöglichen.

Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Ernst KOZESCHNIK wurde 1966 in Leoben geboren und studierte an der Technischen Universität Graz „Technische Physik". Seine Doktorarbeit verfasste er zum Thema „Thermodynamische Berechnung der Phasengleichgewichte und der Ausscheidungskinetik in metallischen Werkstoffen". Im Frühjahr 2005 wurden die Arbeiten von KOZESCHNIK auf dem Gebiet der Schweißtechnik mit dem renommierten ‚Professor Koichi Masubuchi Award‘ der amerikanischen Schweißtechnischen Gesellschaft ausgezeichnet. Im Herbst 2005 habilitierte er sich im Fach Werkstoffwissenschaften.

Großer Josef Krainer-Preis
Christine BRUNNSTEINER wurde 1954 in Eisenerz geboren. Im Jahr 1978 begann BRUNNSTEINER beim ORF als Sprecherin beim Werbefunk und wechselte dann in die Unterhaltungsabteilung und Volkskultur. Mit einigen Unterbrechungen, in denen sie die Abteilung Familienfunk nach Gudrun GRÖBLBAUER leitete, ist Christine Brunnsteiner Moderatorin von „Steiermark - heute" seit dem Beginn dieser Sendung in den 1980-er-Jahren. Seit sechs Jahren gestaltet sie die Radiosendung „Lebenswege - Menschen im Gespräch" und seit Beginn dieses Jahres gestaltet BRUNNSTEINER unter dem Titel „Alte Liebe" jeden Montagabend eine Sendung, speziell für die älteren Hörer. Seit einer Brustkrebserkrankung im Jahr 2000 ist BRUNNSTEINER viel mit Vorträgen und Lesungen unterwegs, sie ist seit dieser Zeit auch als Buchautorin tätig und befasst sich intensiv mit den Fragen des Älterwerdens und des Alters. Dabei bemerkte sie einen großen Nachholbedarf, was die Anerkennung der „Lebensschätze" der älteren Generation betrifft. Ihr ganz großes persönliches Ziel besteht darin, die Steiermark zu einem Vorzeigebundesland im Umgang der Generationen zu machen. Sie versucht dabei, ihre Position als „öffentliche Frau" gezielt einzusetzen.

Generalanwalt Ök.R. Dr. Christian KONRAD, General i.R. Karl MAJCEN, Superior Pater Mag. Karl SCHAUER erhalten für ihre Verdienste um die Renovierung der Basilika Mariazell den Großen Josef Krainer-Preis. Generalanwalt Dr. KONRAD wurde 1943 in Obersdorf geboren. Seit 1994 ist er Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverband, seit 2001 Aufsichtsratsvorsitzender der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien AG sowie Obmann der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien reg. Gen.m.b.H. General MAJCEN wurde 1934 in Graz geboren. Ab Oktober 1990 übte er das Amt des Generaltruppeninspektors des Bundesheeres aus, bis er 1999 nach über 47-jähriger Gesamtdienstzeit in den Ruhestand trat. Pater SCHAUER wurde 1956 geboren. 1992 erfolgt der Ruf nach Mariazell. Er trat sein Amt quasi auf einer Baustelle an. Damals war der Mittelturm bereits eingerüstet. Nach jahrelanger Arbeit strahlt nun die Basilika in neuem Glanz. Fast 30 Millionen Euro wurden in die Renovierung investiert, deren Kosten fast ausschließlich aus Spenden aufgebracht wurden.

Univ.-Prof. Dr. Ulrike LEOPOLD-WILDBURGER wurde 1949 in Graz geboren. Von 1967 bis 1972 studierte sie Mathematik, Philosophie und Logik an den Universitäten Graz und Oslo. Im Juni 1982 habilitierte sie sich für Operations Research und Wirtschaftsmathematik. Ihre Gutachter waren unter anderem Reinhard SELTEN aus Bonn sowie John HARSANYI aus Berkeley, die beide 1994 den Nobelpreis für Ökonomie erhielten. Sie lehrte auch an der Universität Zürich und nahm zahlreiche Gastprofessuren an, unter anderem am Concordia College, Moorhead, USA, an der Wirtschaftsuniversität Wien, am Institut Commercial de Nancy, Frankreich, an der Hochschule St.Gallen, an der University of Kopenhagen, an der University of Kalmar in Schweden sowie am European University Institute in Florenz. 1995 wurde LEOPOLD-WILDBURGER erstmals im Who `s Who in the World gelistet. Die US Amerikanische Bibliographische Gesellschaft zeichnete sie im Jahr 2005 als Frau des Jahres aus.
 
zurück