AK Preismonitoring: Bedenklich - Preistreiberei bei Billig-Lebensmitteln   

erstellt am
11. 03. 08

Preise von preiswerten Lebensmitteln steigen stärker als von anderen gängigen Lebensmitteln - Wer wenig hat, zahlt beim Lebensmitteleinkauf jetzt noch mehr drauf!
Wien (ak) - Wer billige Lebensmittel kauft, kauft teuer! Das AK Preismonitoring von 13 jeweils preiswertesten Lebensmitteln in elf Supermärkten in Wien zeigt: Von Dezember 2006 bis Dezember 2007 wurden sie um fast ein Fünftel teurer, die gleichen Produkte im Verbraucherpreisindex-Warenkorb (nicht die preiswertesten, aber die gängigsten) um 12,3 Prozent. "Wer wenig verdient und jeden Cent zweimal umdrehen muss und folglich zu billigen Lebensmitteln greift, zahlt derzeit noch mehr drauf", sagt AK Konsumentenschützer Harald Glatz. "Konsumenten sollen jedenfalls die Grundpreise vergleichen", rät Glatz. "Für den Warenkorb zahlten Verbraucher im Dezember 2006 knapp 19 Euro, jetzt sind es um fast 3,60 Euro mehr."

"Im Dezember 2007 waren Lebensmittel ein Preistreiber, der die Inflation anheizte", sagt Glatz. Das AK Preismonitoring im Februar zeigt: Seit Dezember 2007 gab es einen Preisschub bei Teigwaren um fast ein Drittel (28 Cent), bei Eiern um acht Prozent (ein Cent), bei Sonnenblumenöl um 6,5 Prozent (neun Cent). Einige Produkte wurden auch billiger, etwa Mischbrot (minus zehn Prozent oder zwölf Cent) oder Flaschenbier (minus zwölf Prozent oder sechs Cent).

Von Dezember 2006 bis Februar 2008 sind die erhobenen Lebensmittelpreise im Durchschnitt um 20 Prozent gestiegen. Bei manchen Lebensmitteln sind die Preissteigerungen also noch viel höher ausgefallen: So wurden beispielsweise Teigwaren/Penne um 72 Prozent teurer (50 Cent), Sonnenblumenöl um 41 Prozent (43 Cent), Mehl um 27 Prozent (zwölf Cent), Butter um 22 Prozent (99 Cent), Mischbrot um zwölf Prozent (elf Cent), Milch um elf Prozent (acht Cent), Gouda Käse um 15 Prozent (87 Cent).

Drei Tipps der AK Konsumentenschützer, wie Ihnen mehr im Geldbörsel bleibt:

  • Achten Sie auf den Grundpreis. Den Grundpreis finden Sie in der Regel auf dem Preisschild, das am Supermarktregal angebracht ist - oft in kleinerer Schrift.
  • Schreiben Sie vor dem Einkaufen eine Liste mit den Produkten, die Sie brauchen. Was verleitet, mitunter mehr zu kaufen: Produkte, die Sie nicht so nötig brauchen, sind in Augenhöhe. Produkte, die Sie brauchen und die günstig sind, sind oft in Kniehöhe.
  • Der Haushaltsbudgetrechner im Web analysiert Ihre Einnahmen und Ausgaben.

Die AK hat im Februar die jeweils preiswertesten Grundpreise (zB ein Liter, ein Kilogramm) von 13 Lebensmitteln in elf Wiener Supermärkten verglichen. Geprüft wurde bei Hofer, Zielpunkt, Spar, Billa, Penny, Adeg, Lidl, Edeka, Merkur, Interspar und Plus-Markt.

Die Erhebung und den Rechner finden Sie unter http://wien.arbeiterkammer.at

 
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