Jenbacher Gasmotoren von GE Energy betreiben Japans größte Holzgas-Anlage  

erstellt am
11. 03. 08

Schnittmaterial Japanischer Kirschbäume findet Einsatz bei alternativer Energieerzeugung
Jenbach/Tokio (jenbacher) - Erfolgreich angelaufen ist in Yamagata kürzlich die mit zwei Jenbacher Gasmotoren betriebene größte Anlage Japans zur Energieerzeugung aus Holzgas. Das Holz, das zu Hackschnitzeln und weiter zu Holzgas verarbeitet wird, ist zum Großteil Baumschnittmaterial aus nahe gelegenen Wäldern. Der Großteil der durch dieses innovative Energieprojekt erzeugten 2 MW Strom wird an einen regionalen Stromversorger verkauft, zusätzlich kann der Eigenbedarf der Anlage gedeckt werden. Ein wesentlicher Unterschied zu anderen Projekten dieser Art besteht darin, dass die Anlage in Yamagata ausschließlich mit Holzgas betrieben wird und auf die Beimischung weiterer Gase, etwa Erdgas, gänzlich verzichtet.

Für die japanische Regierung gilt dieses Projekt als wichtiger Beitrag zur Erreichung der Emissionsreduktionsziele im Rahmen des Kyoto-Protokolls. Die Strategie der japanischen Regierung im Bereich Erneuerbarer Energien sieht vor, dass bis 2010 drei Prozent des nationalen Energiebedarfs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden sollen. Darüber hinaus soll die Energieerzeugung aus Biomasse bis zum Jahr 2010 auf rund 330 MW ausgebaut werden.

Die neue Holzgas-Anlage liegt in Murayama-shi im Bezirk Yamagata, etwa 400 Kilometer nördlich von Tokio, in Japans größtem Kirschenanbaugebiet auf der Insel Honshu. Aufgrund des Standorts in der Nähe eines großen Waldgebiets kann die Anlage einfach und dauerhaft mit der benötigten Biomasse versorgt werden. Zur Zeit des Baumschnitts plant der Betreiber zusätzlich die Verwendung von Holzabfällen der umliegenden Kirschgärten. Die energetische Nutzung der geschnittenen Äste erübrigt deren bisherige Entsorgung.

Neben der energetischen Verwertung der Biomasse und einer sicheren Stromversorgung punkten die Spezial- Gasmotoren aus Jenbach aufgrund der gleichzeitigen Entsorgung von Abfall auch mit Kosteneffizienz. GE Energy's Country Executive Chikao Miyamoto über die Bedeutung der neuen Holzgas-Anlage: "Unser erstes Holzgas-Projekt in Yamagata ist ein gutes Beispiel für die Wirtschaftlichkeit einer solchen Anlage. Denn neben der Deckung des Eigenbedarfs kann der Großteil des erzeugten Stroms an Industriekunden verkauft werden und bringt damit entsprechende Erlöse."

"Dies sind die ersten großen Holzgasmotoren, die GE Energy nach Asien geliefert hat", so Prady Iyyanki, CEO der Jenbacher Gasmotorensparte von GE Energy. "Wir freuen uns auf weitere Zusammenarbeit mit unseren japanischen Kunden - und darauf, das Land bei der Erreichung seiner Kyoto-Ziele durch unsere innovative Gasmotorentechnologie zu unterstützen."

Zwei Jenbacher Gasmotoren der Typen JMS 616 GS-S.L bzw. JMS 612 GS-S.L betreiben die neue Anlage, die mit 2 MW eine der leistungsstärksten ihrer Art darstellt. Der Wirkungsgrad von bis zu 36 Prozent liegt höher als bei konventionellen Dampfturbinen dieser Leistungsklasse. Ein weiteres Hauptmerkmal ist das Holzvergasungssystem der Anlage, der von JFE lizenzierte Festbettgegenstromvergaser von Babcock & Wilcox Vølund A/S aus Dänemark.

Hergestellt wurden die Gasmotoren am Firmenhauptsitz und Produktionsstandort in Jenbach. Für die Installation zeichnete Yokohama-shi verantwortlich, die in Kanagawa ansässige und zur JFE Gruppe gehörende JFE Environmental Solutions Corp. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist der Energielieferant Yamagata Green Power, ein Tochterunternehmen von Japan Biomass Development Co., Ltd., mit der Jenbacher im Rahmen dieses Projekts zum ersten Mal zusammengearbeitet hat.

Für die Jenbacher Gasmotorensparte von GE Energy, die zuvor ähnliche Systeme in europäischen und nordamerikanischen Holzgas-Anlagen installiert hat, bedeutet die Nutzung von Holzgas in Asien ein neues und interessantes Wachstumssegment.

Jenbacher - die Gasmotorensparte von GE Energy Die Gasmotorensparte von GE zählt zu den weltweit führenden Herstellern von Gasmotoren, Gen-Sets in Containerbauweise sowie Blockheizkraftwerken zur Energieversorgung.

Die in Jenbach erzeugten Motoren im Leistungsbereich von 0,25 bis 3 MW können sowohl mit Erdgas als auch mit verschiedensten Bio- und Sondergasen aus Landwirtschaft, Bergbau, Industrie oder Abfallwirtschaft betrieben werden. Patentierte Verbrennungssysteme sowie ein ausgereiftes Motor- und Anlagenmanagement sichern nicht nur die Einhaltung bindender Emissionsvorschriften, sondern ermöglichen zugleich Spitzenwerte in Sachen Wirtschaftlichkeit, Langlebigkeit und Zuverlässigkeit.

Die Gasmotorensparte von GE hat ihren Hauptsitz und Produktionsstandort im österreichischen Ort Jenbach, wo auch rund 1.300 der weltweit 1.700 Mitarbeiter beschäftigt sind.

GE Energy GE Energy (www.ge.com/energy) zählt mit einem Umsatz von 22 Mrd. US-Dollar im Jahr 2007 zu den weltweit führenden Anbietern von Energiegewinnungs- und -verteilungstechnologien. Das Unternehmen mit Sitz in Atlanta, Georgia, ist in allen Bereichen der Energiewirtschaft tätig: Kohle, Öl und Erdgas dienen dabei ebenso als Energiequelle wie die erneuerbaren Energieträger Wasser, Wind, Sonne und Biogas. Und auch andere Alternativtreibstoffe werden genützt.

Zahlreiche Produkte von GE Energy erhielten bereits die sogenannte "Ecomagination" Zertifizierung, eine unternehmensweite Initiative von GE zur Förderung der Vermarktung neuer Technologien, um damit Kunden in der Bewältigung wichtiger, ökologischer Herausforderungen zu unterstützen. Drei Produktlinien aus Jenbach - Gasmotoren für Bio-, Deponie- und Grubengas - erhielten bereits die sogenannte ecomagination Zertifizierung. Diese Auszeichnung unterstreicht die umweltgerechten und wirtschaftlichen Vorteile der Energiegewinnung aus Abfallgasen mit hohem Methangehalt.
 
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