Plassnik: "Neue Chance verantwortungsvoll nutzen"   

erstellt am
21. 03. 08

Außenministerin zum heutigen Neustart der Zyperngespräche
Wien (bmeia) - "Ich hoffe auf ein erfolgreiches erstes Treffen. Beide Seiten müssen die Chance, einen tief greifenden Friedensprozess in Gang zu setzen, verantwortungsvoll nutzen", begrüßte Außenministerin Ursula Plassnik das Treffen zwischen dem Präsidenten der Republik Zypern, Dimitris Christofias, und dem türkisch-zypriotischen Volksgruppenführer Mehmet Ali Talat. "Die bisherigen Signale sind ermutigend. Beide Seiten zeigen die Bereitschaft, ernsthaft aufeinander zuzugehen und einen echten Dialog anzustreben. Damit am Ende verwirklicht werden kann, was 2004 nicht gelang: eine nachhaltige Lösung, die von beiden Volksgruppen gleichermaßen als fair und gerecht angesehen wird und die Zustimmung sowohl der türkischen als auch griechischen Zyprioten findet."

"Angesichts der jahrzehntelangen Blockade machen wir uns keine Illusionen. Der Weg bis zu einer endgültigen Lösung wird noch lang und steinig sein. Jetzt sind vertrauensbildende Maßnahmen gefragt, um dem Prozess eine positive Dynamik zu verleihen. Das Gesamtziel darf dabei nicht aus den Augen verloren werden: Es wird Zeit, dass die Anomalie des geteilten Landes überwunden wird und wir in der EU ein vereintes Zypern als Partner haben können. Schließlich ist die Kraft der Überwindung von Trennlinien eines der Kernelemente der europäischen Idee", so Plassnik.

"Die internationale Staatengemeinschaft wird die neuen Bemühungen tatkräftig unterstützen", erklärte die Außenministerin, die daran erinnerte, dass Österreich während seines EU-Vorsitzes intensiv an Lösungsvorschlägen für die Zypernfrage gearbeitet habe. Ein sichtbares Ergebnis dieser Bemühungen ist die Finanzhilfe-Verordnung, die der wirtschaftlichen Förderung und damit der Verbesserung der Lebensbedingungen der türkischen Zyprioten dient. "Auch den Nachbarn in der Region kommt eine besondere Verantwortung zu. Die Entscheidung muss aber letztendlich bei den Zyprioten selbst liegen, den griechischen wie den türkischen. Den nötigen Freiraum dazu muss ihnen eingeräumt werden."
 
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