Mikrozensus 2007   

erstellt am
20. 03. 08

Erstmals mehr als vier Millionen Erwerbstätige – Arbeitslosigkeit der Männer auf 5-Jahrestief
Wien (statistk austria) - Nach den Ergebnissen der Mikrozensus-Erhebung der Statistik Austria waren im Jahresdurchschnitt 2007 4,028.000 Österreicherinnen und Österreicher erwerbstätig und 186.000 arbeitslos. Die Erwerbstätigenquote der 15- bis 64-Jährigen (=Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung) lag bei 71,4 Prozent, die Arbeitslosenquote bei 4,4 Prozent. Diese Zahlen wurden nach internationalen Definitionen („EU-Quoten“) ermittelt.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage am Arbeitsmarkt merklich verbessert. Mit einer kräftigen Zunahme der Erwerbstätigkeit (+100.000 oder +2,5 Prozent) hat die Zahl der Erwerbstätigen im Jahresdurchschnitt erstmals die Vier-Millionen-Grenze überschritten; die Erwerbstätigenquote ist gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Die Zahl der Arbeitslosen sank im Jahresmittel um 10.000 bzw. 5,1 Prozent (2006: 196.000), die Arbeitslosenquote ging von 4,7 Prozent auf 4,4% zurück.

Männer profitierten besonders vom Rückgang der Arbeitslosigkeit
Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit profitierten vor allem die Männer, bei denen sich die Arbeitslosenquote von 4,3 auf 3,9 Prozent reduzierte und im Vorjahr auf dem niedrigsten Stand seit 2001 lag. Bei den Frauen verringerte sich die Arbeitslosigkeit von 5,2 Prozent 2006 auf 5,0 Prozent 2007.

Die Arbeitslosigkeit ging im Vergleich zum Vorjahr in allen Altersgruppen zurück, auch bei den Jugendlichen. Dennoch ist diese Altersgruppe weiterhin besonders von Arbeitslosigkeit betroffen. Im Jahresdurchschnitt 2007 hatten 8,7% der Erwerbspersonen zwischen 15 und 24 Jahren keine Arbeit, doppelt so viele wie im Gesamtdurchschnitt.

Die Arbeitslosigkeit sank bei österreichischen wie bei ausländischen Staatsangehörigen. Bei letzteren liegt sie noch immer deutlich höher (9,5%) als bei Personen mit österreichischer Staatbürgerschaft (3,8%).

Deutliche Verbesserung der Arbeitsmarktlage im 4. Quartal 2007
Eine Zunahme der Beschäftigung und ein Rückgang der Arbeitslosigkeit waren auch im letzten Quartal des Jahres erkennbar, wie die ebenfalls heute veröffentlichten Werte zeigen. Die Zahl der Erwerbstätigen ist vom 4. Quartal 2006 zum 4. Quartal 2007 um 81.000 auf 4.033.000 gestiegen, jene der Arbeitslosen ist gegenüber dem Vorjahresquartal um 16.000 auf 169.000 gesunken.

Höchste Arbeitslosenquote in Wien, niedrigste in Tirol
Regional gesehen war die Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt 2007 in Wien (8,3%) am höchsten, das als einziges Bundesland über dem Österreich-Durchschnitt lag. Weiter im Ranking, bei dem allerdings zu berücksichtigen ist, dass es sich um die Ergebnisse einer Stichprobenerhebung mit einer entsprechenden Zufallsschwankung handelt, folgen Kärnten (3,9%), das Burgenland und der Steiermark (je 3,7%) sowie Niederösterreich und Vorarlberg (je 3,6%). Die niedrigste Arbeitslosigkeit verzeichneten Oberösterreich (3,2%), Salzburg (3,0%). und Tirol (2,8%).

Unselbständige: +1,6 Prozent
Die Beschäftigungszunahme im Jahresdurchschnitt um 100.000 bzw. setzt sich aus einem Plus von 54.000 bei den Unselbständigen und einer Zunahme bei den Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen um 46.000 zusammen, die allerdings zum Großteil (+38.000) auf eine Änderung des Fragewortlauts und die damit verbundene genauere Erfassung der mithelfenden Familienangehörigen in der Mikrozensus-Erhebung zurückgeht (2007: 96.000, 2006: 58.000).

Teilzeitquote: insgesamt steigend, bei Unselbständigen gleichbleibend
Die Zunahme der Mithelfenden mit vielen Teilzeitbeschäftigten hat auch bei den Erwerbstätigen insgesamt einen Anstieg der Teilzeitquote von 21,8 Prozent 2006 auf 22,6 Prozent 2007 zur Folge. Bei den Unselbständigen blieb der Anteil der Teilzeitbeschäftigten mit 22,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr (22,5 Prozent) praktisch unverändert. 41,2 Prozent aller erwerbstätigen Frauen arbeiteten 2007 in Teilzeit, aber nur 7,2 Prozent der Männer.

7,25 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr 2007
2007 wurden in Österreich nach den Ergebnissen des Mikrozensus 7,253 Milliarden Arbeitsstunden erbracht, davon 112 Millionen in einer zweiten Tätigkeit. Das Arbeitsvolumen stieg mit 2,0% also etwas geringer an als die Gesamtbeschäftigung (2,5%). Dem entsprechend sank bei den Erwerbstätigen insgesamt die durchschnittlich pro Kopf und pro Woche tatsächlich geleistete Arbeitszeit von 34,8 Stunden 2006 auf 34,6 Stunden 2007, bei den Unselbständigen geringfügig von 33,1 auf 33,0 Stunden. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit liegt bei Frauen auf Grund von Teilzeitarbeit deutlich niedriger als bei Männern. So arbeitete 2007 eine unselbständig erwerbstätig Frau 28,9 Stunden pro Woche (tatsächliche Arbeitszeit), ihr männlicher Kollege 36,9 Stunden.

Nur 16,5 Stunden in der Weihnachtswoche
In der Weihnachtswoche 2007 wurden durchschnittlich nur 16,5 Stunden gearbeitet, also weniger als die Hälfte des Jahresdurchschnitts von 34,6 Stunden. Am fleißigsten waren die österreichischen Erwerbstätigen in der letzten Märzwoche 2007, in der im Durchschnitt 38,1 Stunden erbracht wurden.
 
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