Römisches Rockspektakel um 1700   

erstellt am
04. 04. 08

Innsbrucker Festwochen stellen das neue Magazin 2008 und die Produktion „Sant’Agnese“ vor
Innsbruck (altemusik) - In einer Pressekonferenz stellten die Innsbrucker Festwochen am 04.04. ihr neues Magazin und das Rahmenprogramm der Saison 2008 vor. Als eine „ZEIT DER WUNDER“ betitelten die Veranstalter dabei ihre Saison, die dem barocken Oratorium im Allgemeinen, und Georg Friedrich Händels Belshazzar und Bernardo Pasquinis Sant’Agnese im Besonderen gewidmet ist.

Als Gast auf dem Podium assistierte der italienische Dirigent und Barockspezialist Alessandro de Marchi bei der Programmvorstellung. Er gab eine Vorschau auf die zweite Opernproduktion im Tiroler Landestheater, Pasquinis römisches Oratorium Sant’Agnese von 1677, in der Regie von Vincent Boussard (23./24. August). Daneben stellte Geschäftsführerin Sarah Wilson das umfangreiche Rahmenprogramm der Festwochen vor und dankte den Subventionsgebern und Sponsoren, die erneut die Inangriffnahme zweier Opernproduktionen möglich gemacht hatten.

„Für die Umsetzung von Pasquinis römischem Stil habe ich mir Hinweise in Schilderungen zeitgenössischer Romreisender wie Georg Muffat geholt“, erzählte de Marchi den versammelten Medienvertretern über seine Arbeit an der barocken Partitur. „Der fünfstimmige Streichersatz wird im Stil eines Concerto grosso auf das Orchester verteilt und damit den Klangverhältnissen des Landestheaters angepasst, das größer ist als der Uraufführungssaal. Auch die römische Neigung zu sehr expressivem, improvisatorischem Spiel werden wir übernehmen. Augenzeugenberichte von Auftritten Arcangelo Corellis, der zum römischen Kreis gehörte, beschreiben heftige Bewegungen und Augenrollen beim Spiel und lesen sich wie Schilderungen eines modernen Rockkonzerts“, so de Marchi weiter. Dem Basso continuo werde er dabei besondere Aufmerksamkeit widmen, das mit vielen Instrumenten deutlich größer und farbenreicher besetzt sei als in den zeitgenössischen Opern.

Zweiter Hauptpunkt der Pressekonferenz war die kurze Vorstellung des Rahmenprogramms, das die Konzerte begleitet und weiterführt. Neben beliebten Traditionen, wie dem Schlossfest Ambras am 15. August, dem großen OpeRn Air im Hofgarten, den Lunchkonzerten und dem Symposium – heuer zum italienischen Oratorium –, konnten einige Veranstaltungsreihen weiter ausgebaut werden. Erstmals wird im Rahmen des Schlossfestes ein Kindertheaterstück aufgeführt, das in einem einwöchigen Workshop im Vorfeld einstudiert wird. Die Opernprobenbesuche für Kinder wurden wegen des Andrangs auf vier Termine erweitert und erlauben neben den Schnupperkursen für Erwachsene den leichten Einstieg in die Alte Musik.

Innsbrucker Festwochen 2008 (8. Juli- 24. August)

Informationen und Tickets unter http://www.altemusik.at
 
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