Entwicklungsforschung ist kein Selbstzweck   

erstellt am
01. 04. 08

Die BOKU Wien zeigt, wie praxisorientierte Entwicklungsforschung Beiträge zur landwirtschaftlichen Entwicklung in Ostafrika leistet
Wien (boku) - Praxisorientierte Entwicklungsforschung hat die Aufgabe, wissenschaftlich fundierte und anwendbare Maßnahmen zu Ernährungs- und Einkommenssicherung in Entwicklungsländern zu leisten. Als wirksame Strategie bietet sich die ökologische Landwirtschaft an: Seit drei Jahren begleitet die BOKU Bauern in Uganda bei der Umstellung auf ökologische Landwirtschaft. Michael Hauser, Wissenschafter an der BOKU: "Wir arbeiten Hand in Hand mit Entwicklungsorganisationen, deren landwirtschaftliche Berater den Umstellungsprozess auf ökologische Landwirtschaft technisch unterstützen". So ist eine während der letzten 10 Jahre an der BOKU entwickelte Solartrocknungsanlage zur Früchtetrocknung mittlerweile in mehreren Ländern Afrikas in Betrieb - mit Unterstützung der UNIDO auch in Uganda, in einem von der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit geförderten und durch Horizont 3000 technisch betreuten Bio-Fruchttrocknungsprojekt in der Nähe Kampalas.

Cathrine Glöckl ist die Prozessberaterin bei Africa 2000 Network-Uganda: "Nach einigen Anlaufschwierigkeiten haben die ersten Bauern mit der Lieferung von Ananas, Bananen und Mangos begonnen. In einem Jahr hoffen wir, als ‚Bio' zertifiziert zu sein". Gegenwärtig schaffen die Betreiber der Anlage eine Fruchtqualität, um die sie viele Mitbewerber beneiden. Zu den ersten Käuferinnen zählt auch die neue Rektorin der BOKU, die gerne die Trockenfrüchte als Geschenk für Gäste der BOKU einsetzt. Ingela Bruner: "Technologieentwicklung, wie der Bau von Solartrocknungsanlagen für KleinbäuerInnen, muss sich an ultimativen Entwicklungszielen wie Armutsreduktion orientieren. Entwicklungsforschung ist kein Selbstzweck."
 
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